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Ran an den Bauch

Ran an den Bauch

Titel: Ran an den Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Despeghel
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einschlagen.
Wie der Vater, so der Sohn?
    Wie schnell wir Fett ansetzen und ob dieses eher an den Oberschenkeln oder am Bauch landet, liegt auch am persönlichen Genpool: Körperbau, Fettverteilung und Stoffwechselaktivität werden vererbt. Aus diesem Grund haben übergewichtige Eltern oft auch dicke Kinder, schlanke Väter und Mütter dagegen in aller Regel auch schlanke Sprösslinge. Trotzdem ist ein Bauch kein unausweichliches Schicksal. Ob Sie leichter zunehmen als andere, mag genetisch bedingt sein, was und wie Sie essen, entscheiden Sie ganz allein. Ganze 50 Prozent des Übergewichts sind ernährungsbedingt, ein weiteres Drittel geht zu Lasten unzureichender Bewegung. Nur der kleine Rest ist erblich bedingt.
    Übergewicht ist also immer das Ergebnis verschiedener Faktoren.
    Wer jedoch eine genetische Veranlagung zum Bauch in sich trägt und durch falsches Essverhalten zu einem Kalorienplus beiträgt, wird eher dick als Menschen ohne Vorbelastung.

    Dicke Freunde machen auch dick
    Wer dicke Freunde oder einen dicken Partner hat, nimmt selbst leichter zu – so das Ergebnis einer Studie an der Harvard Medical School. Die Wahrscheinlichkeit an Gewicht zuzulegen steigt um satte 57 Prozent, sobald eine enge Bezugsperson einen Bauch vor sich her trägt. Bei dicken Geschwistern liegt das Risiko bei 40 Prozent, bei Ehepaaren um 37 Prozent. Das Interessante: Freunde nehmen nicht nur bei gemeinsamen Chipsorgien zu, sondern schon dadurch, dass sie ihre Vorstellungen von einer guten Figur denjenigen nahestehender Menschen anpassen.

    Dicke Kinder
    Weitaus mehr als die Gene scheint das elterliche Vorbild auf die Kinder abzufärben. Besonders bei kleineren Kindern sind die Eltern entscheidend am Aussehen und am Körpergewicht beteiligt.
    Wenn die Kinder älter werden, kommen nach Angaben der WHO noch Schule und Werbung als prägende Faktoren hinzu. Diese sogenannten sozio-psychologischen Faktoren spielen eine tragende Rolle beim Ernährungsstil. Nur so lässt sich erklären, warum in den letzten Jahren die Zahl übergewichtiger Kinder so angestiegen ist: Eine große US-Erhebung der National Health and Nutrician Examination Survey zeigte, dass zwischen 1988 und 2004 die Bauchfettmenge bei zwei- bis fünfjährigen Jungen um 84 Prozent, bei 18- bis 19-jährigen Mädchen sogar um 126 Prozent zugenommen hat. In Deutschland gab es im Jahr 2006 bereits eine Million adipöse Kinder – Tendenz steigend.
    Hier stehen Eltern in der Verantwortung, denn Kinder lernen von ihren Müttern und Vätern, wie sie sich gesund und ausgewogen ernähren. Essgewohnheiten und -kultur einer Familie prägen von den ersten Lebensjahren an das Essverhalten – und das hält sich oft bis ins Erwachsenenalter. Deshalb ist ganz entscheidend, was für Kinder auf den Tisch kommt. Auch ob jeder schnell im Vorbeigehen isst oder ob sich alle gemeinsam an den Tisch setzen, prägt. Wer früh lernt, das Richtige zu essen, kann später Übergewicht und ernährungsbedingte Krankheiten vermeiden.
Noch mehr Bauch durch Stress
    Stress entsteht durch verschiedene psychosoziale Faktoren: ein anstrengender Beruf, andauernde Sorgen, Unsicherheit, aber auch Über- oder Unterforderung in der Familie beziehungsweise am Arbeitsplatz. So zeigte eine aktuelle Studie der London Medical School, dass eine stete emotionale Belastung den Umstand begünstigt, dass Menschen um die Körpermitte herum zulegen. Ein Team um Studienleiter Eric J. Brunner beobachtete dazu über 19 Jahre mehr als 10 000 Männer und Frauen im Alter zwischen 35 und 55. Das Ergebnis: Wer gestresst ist, hat eine um 60 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, Fett am Bauch anzusetzen.
    Der Grund: Wer permanent unter Druck steht, hat entweder kaum Zeit vernünftig zu essen oder entwickelt verheerende Essgewohnheiten. Denn unter Stress wächst der Appetit auf Süßes und Fettes, das kurzfristig zufrieden stellt, weil der Zuckergehalt im Blut erst einmal steigt. Weil er aber ebenso rasant wieder fällt, machen diese Nahrungsmittel auf Dauer eher hungrig als satt.
    Zudem sorgen körpereigene Stresshormone wie Kortisol dafür, dass die Körperwahrnehmung beim Essen gestört ist. Es stellt sich kein natürliches Gefühl der Sättigung und Entspannung ein, was wiederum zum Überessen führt. Zu guter Letzt kommt hinzu, dass das Nahrungsfett bei Stress im Körper anders verwertet wird und gerade die Fettdepots im Bauch hartnäckig verteidigt werden. US-Forscher der University of Georgetown in Washington D. C./USA

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