Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Mike sich um seine einsame Mutter kümmerte, brachte ihm einige Pluspunkte ein.
Mike schaute über Traces Schulter und runzelte die Stirn. „Da wir gerade vom Teufel reden …“
Trace fühlte sich plötzlich, als hätte er ein Glas zu viel getrunken, dabei war der Whiskey gar nicht so stark. Langsam drehte er sich um. Im Eingang zur Bar stand eine schmale Silhouette, die sich vor der hell erleuchteten Hotelhalle abzeichnete. Er spürte ein unerwartetes Kribbeln, ein unglaublich angenehmes Gefühl. Es stammte daher, dass er die Frau kannte. Und obwohl er ihr Gesicht nicht genau erkennen konnte, wusste er auch, dass sie ebenso überrascht war wie er.
„Das ist deine Mutter ?“, fragte er verblüfft.
„Stiefmutter“, verbesserte Mike leise, als sie die Bar betrat und auf sie zukam. Entschlossen, aber ohne jede Hast. „Aber der Ausdruck gefällt mir nicht. Er klingt so kalt, weißt du?“
„Kalt wie der Teufel.“ Trace blickte ihr entgegen, nickte und tippte sich automatisch an den Hut, den er gar nicht trug. „Mrs Quinn.“
„Trace Wolf Track.“ Ihre Augen leuchteten. „Ihr Name stand im Programm.“
„Sie waren da?“
„Wo hätte ich das Programm sonst bekommen?“ Sie lächelte. „Sie waren großartig.“
„Danke.“ Großartig. Verdammt.
„Acht ganze Sekunden lang.“
„Das war nur eine Kostprobe. Stellen Sie sich acht ganze Stunden vor.“
Ihr Lachen war heiser und melodisch. „Ihr seid euch wirklich alle ähnlich.“
Trace zog eine Augenbraue hoch und warf ihr einen herausfordernden Blick zu. Wenn du dich da mal nicht täuscht …
„Sieht aus, als könnten wir auf eine Vorstellung verzichten“, warf Mike ein.
„Nur wenn deine Mutter lieber mit Mrs Quinn angesprochen wird“, erwiderte Trace, ohne ihn anzusehen. Augen und Ohren hatte er nur für …
„Skyler.“
„Er ist der Typ, der Bit-o-Honey trainiert hat“, sagte Mike. „Du hast den Scheck ausgeschrieben. Erinnerst du dich?“
Trace betrachtete das Glas in seiner Hand. Er hatte sich den Scheck kaum angesehen. Er hatte die Nullen gezählt und auf das Einzahlungsformular kopiert. Warum fühlte es sich so eigenartig an, dass sie es gewesen war, die ihn bezahlt hatte?
„Ich bin die Buchhalterin.“ Sie lachte wieder, und auch diesmal ging der melodische Laut ihm unter die Haut. „Namen merke ich mir selten, aber eine Ausgabe vergesse ich nie.“
„Sie haben sich meinen gemerkt. Aus dem Programm.“
„Weil ich ihn mit einem Gesicht verbinden konnte.“ Sie drehte sich zu ihrem Sohn. Stiefsohn. „Ich habe heute Nachmittag an der Arena Fotos gemacht, und Trace und ich … sind einander über den Weg gelaufen.“
Trace lächelte ihr zu.
„Was ist aus Earl geworden?“, fragte Mike sie und schaute zur Hotelhalle hinüber.
Skyler legte eine Hand auf seinen Arm. „Die Frage ist wohl eher, was aus dir geworden ist?“
„Ich habe euch doch gesagt, ihr könnt ohne mich essen gehen. Ich bin hier und trinke auf das Wohl meines Trainers.“
„Hat Mike Sie auch zu seiner Party eingeladen?“, fragte sie.
Trace hob sein halb volles Glas. „Er hat mir einen Drink spendiert. Das macht noch keine Party.“
Sie nahm es ihm ab und prostete ihnen beiden zu. „Auf Mike und seinen Trainer.“ Sie leerte es mit einem Zug, stellte es ab, warf Trace einen verführerischen Blick zu und schnappte sich Mikes Drink. „Und auf Trace Wolf Track und seinen beeindruckenden Pferdeverstand.“
Sie kippte auch das zweite Glas herunter.
„Barkeeper!“, rief sie danach. „Eine neue Runde für die beiden Cowboys.“
„Okay, jetzt ist sie sauer“, sagte Mike zu Trace.
„Nicht mehr.“ Skyler lächelte matt. „Wenn du nicht mit Earl essen willst, solltest du ihm absagen.“
„Ich wollte ja kommen.“
„Du warst auf dem Weg, aber dann bist du einigen Kollegen begegnet, und es ist nicht bei einem Drink geblieben“, lieferte sie ihm den Vorwand, den er brauchte. „Earl interessiert mich nicht. Nichts an Earl interessiert mich. Ich hatte eine tolle Zeit beim Rodeo, Mike. Du interessierst mich, weil du mein Sohn bist. Trace interessiert mich, weil er … interessant ist.“ Sie warf Trace einen vielsagenden Blick zu. „Earl interessiert mich nicht.“
„Aber er hat …“
„Mir ist egal, was er hat. Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen, verstanden?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Und falls das hier eine Feier ist … ich merke nichts davon.“
„Dann trink noch einen.“ Mike zeigte auf die beiden Drinks,
Weitere Kostenlose Bücher