Rangun
Phoenix-Bungalow gegangen sein.
Statt zu riskieren, Ram zu begegnen, zog sie sich aus und stieg in den See. Ein schwindendes Muster von Regentropfen prasselte auf das nachtkühle Wasser, als sie durch blasse Hyazinthenblüten auf die Insel zuschwamm. Bis auf die steilen Ufer war die Insel dicht mit Palmen und Mangroven, wucherndem Bambus und Magnolien bewachsen. Der Boden war durch Schlamm und faulende Blätter glitschig.
Fröstelnd spähte Lysistrata durch den Bambus auf den Phoenix-Bungalow. Die vorstehende Veranda tauchte das Haus in Schatten, da sie kein Licht angelassen hatte. Als der Mond hinter einer Wolke verschwand, drang das Knarren der schwingenden Eingangstür über das Wasser. Mit klopfendem Herzen zog sie sich in das Dickicht zurück, um Zuflucht zu suchen. Minuten später hörte sie das Platschen von Wasser kurz vor der Insel, als sie auf eine Mangrove stieg, die über den einzigen Pfad der Insel hing. Sie duckte sich, bereit, sich fallenzulassen, wenn Ram die Insel durchquerte.
Neblige, feuchte Hitze hob sich, als der Regen aufgehört hatte, und sie zitterte mehr vor Aufregung als vor Kälte. Ihr feuchtes Haar fiel schwer auf ihren Rücken, und ihre Schenkel schmerzten unter der Anstrengung, das Gleichgewicht zu halten. Da die Vögel und Zikaden noch immer schwiegen, hatte Ram die Insel noch nicht verlassen. Er suchte nach ihr. Das Messer zwischen die Zähne geklemmt, ließ sie sich vom Baum fallen und duckte sich.
Der Mond war wieder da. Um seine Spur im Schlamm zu finden, begab sie sich zu der Stelle, an der sie ihn ans Ufer kommen gehört hatte. Ihre Fußabdrücke vermischen sich mit seinen. Sie folgten der Insel ein kurzes Stück, bogen dann landeinwärts ab. Dann führten sie zu einem Bambusdickicht, das er nicht lautlos durchquert haben konnte. Sie duckte sich, und ihr Magen verkrampfte sich, als sie ein Rascheln im Bambus hörte. Es kam wieder, lauter. Sie bewegte sich auf den Bambus zu, um nicht im Mondlicht überrascht zu werden, hörte dann das Husten eines Tigers. Ein plötzlicher Sprung aus dem Bambus. In Panik schrie sie fast auf, sah dann aber, daß es nur ein Kaninchen war, das da zu den Palmen schoß.
Die Erleichterung wich augenblicklich einer entsetzlichen Erkenntnis. Das Kaninchen war durch das erschreckt worden, was sie für einen Tiger gehalten hatte. Aber in Khandahoor gab es keine Tiger. Nur einen Mann, der aus dem Bambus, wo sie gelauert hatte, hinter sie gelangt sein mußte. Fast krank vor Furcht wich sie vom Bambus in den dichteren Teil des Waldes zurück. Schwarze Mangroven hoben sich knorrig über den dampfenden Boden. Sie versuchte, seine Spur wieder aufzunehmen, machte ein paar Schritte und duckte sich gespannt. Sie erstarrte, als sie das Husten des Tigers vor sich hörte. Ihre feuchte Hand umfaßte das Heft des Messers fester. Mit wachsender Panik wich sie zurück, schreckte zusammen, als ihre Hüfte eine Mangrove streifte. Herumwirbelnd schaute sie Ram ins Angesicht, der ebenso nackt war wie sie. Lässig an einem Baum lehnend murmelte er: »Jetzt weißt du, was es bedeutet, alleine zu liegen.«
Sein Bauch wich der Klinge knapp aus, die in die Mangrove drang. Verzweifelt zerrte sie an dem festsitzenden Messer. Seine Hand umklammerte ihr Handgelenk. Sie versuchte sich kratzend und schlagend zu befreien, rutschte aber auf dem feuchten Laub aus und ging zu Boden. Bevor sie sich beiseite rollen konnte, war Ram über ihr. Sein schlanker Körper preßte sie in das schlammige Laub. Er stieß ein Knie zwischen ihre Schenkel und hielt dabei ihre Handgelenke fest. In stummem Entsetzen versuchte sie, ihn abzuschütteln. Er wartete mit der Geduld eines Jägers, bis ihre Gegenwehr nachließ. Dann begann er schweigend von ihr Besitz zu ergreifen.
Als seine Lippen unter ihr Ohr glitten, drehte Lysistrata ihren Kopf beiseite, wodurch unbeabsichtigt ihre Kehle entblößt wurde, und sie spannte sich an, als seine Zähne sanft in das gewölbte Fleisch drangen. Sein Mund streifte ihre Brüste, bewegte sich zu ihren Achselhöhlen, um sie mit seiner Zunge zu erforschen, glitt dann zu den Brustwarzen, die seine Schultern berührten. Erschauernd haßte sie ihn, haßte die Gewandtheit, die sie verrückt zu machen begann, haßte das glatte, harte Gefühl seines regennassen Körpers, der auf den ihren glitt. Sein Geschlecht drohte hart an ihrem Bauch. Seine Zähne sanken in ihre Brustwarzen, und sie stöhnte, und ihre Schenkel wurden schwach, als er sie auseinanderzwang. Sein Mund bewegte
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