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Rangun

Rangun

Titel: Rangun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Monson
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werden können.«
    Triton beschloß, seine Fragestellung zu ändern, damit Harley nicht als Ritter dastand. »Ist es nicht möglich, Miß Herriott, daß Harleys Feindschaft zu Boh Myin erst mit dem Angriff auf Khandahoor begann, weil sein Kumpan sich gegen ihn gestellt hatte?«
    Leacock schoß hoch. »Einspruch, Euer Ehren. Mein Kollege fordert die Zeugin auf, einen Schluß zu ziehen.«
    Richter Parke-Allis nickte. »Mr. Leacock hat recht. Die Geschworenen werden die letzte Frage nicht berücksichtigen.«
    Das würden sie natürlich, weshalb Triton zufrieden war. »Zur Zeit keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
    Leacock erhob sich, als sei ihm plötzlich etwas eingefallen.
    »Ich bitte das Gericht um Nachsicht, aber ich möchte Miß Herriott noch einige Fragen stellen. Miß Herriott, haben Sie einen Beweis dafür gesehen, daß Mr. Harleys Naga anwesend und gegenüber Boh Myin feindselig waren?«
    »Ja. Als Boh Myin bezweifelte, daß Mr. Harley Naga hätte, um seine Flucht zu verhindern, forderte Mr. Harley ihn auf, einen Mann zum Tor des Forts zu schicken. Er kam mit zwei Säcken zurück, in denen sich zwanzig Köpfe befanden.« Sie fuhr trotz hörbaren Keuchens unter den Zuschauern fort. »Sie gehörten den Männern, die der Boh losgeschickt hatte, um einen Hinterhalt für das Geschütz zu legen, das die Briten zum Fort brachten. Boh Myin beschuldigte Mr. Harley auch, seine Kriegskanus verbrannt zu haben.«
    Triton betrachtete sie finster. Er hatte sich in der Sache sicher gewähnt, da er nicht erwartet hatte, daß eine kranke Gefangene Ereignisse vor dem Fort verfolgen könnte. Leacock hatte die Gelegenheit genutzt, um wichtige Punkte für Harley zu holen.
    »Hinsichtlich Ihrer Kenntnis um die lange Feindschaft zwischen Boh Myin und Richard Harley - hat der Boh je den Grund genannt, warum er Mr. Harley haßte?«
    »Ja.«
    »Und das war...?«
    Rams Lippen verzogen sich um Haaresbreite, als sie Triton kühl anblickte: »Mr. Harleys Freundschaft mit den Briten.«
    Am nächsten Morgen wurde der britische Kommandeur befragt, der den Angriff auf Buddhas Schädel geleitet hatte. Nach Beweisen für die Naga gefragt, hatte er nichts gesehen, da die gräßlichen Säcke mit dem Magazin in die Luft geflogen waren. Er hatte den Rauch der brennenden Kanus gesehen, später auch ihre Überreste, wußte aber nicht, wie sie in Brand geraten waren.
    »Könnte die Explosion des Magazins auch durch eine britische Granate verursacht worden sein?« wollte Triton wissen.
    »Möglicherweise.«
    »Haben Sie Harleys Verhalten während des Kampfes beobachten können?«
    »Nur zum Schluß. Er versuchte aus dein l url zu Hielten."
    »Versuchte er, Ihren Männern zu helfen?«
    »Im Gegenteil, er schlug einen Mann, Sergeant Mules, mit dem Gewehrkolben nieder.«
    »Danke, Oberst Crew.« Triton warf Leacock einen triumphierenden Blick zu. »Ihr Zeuge, Sir.«
    Leacock trat vor. »Oberst Crew, Sie sagten, Sie hätten gesehen, wie Richard Harley einen Sergeant im Kampf zu Boden schlug. Hatte der Sergeant ihn zuerst angegriffen?«
    »Sergeant Mules versuchte zuerst zu schlagen, ja.« Der Oberst beugte sich vor. »Aber Harley war wie Boh Myins Leute gekleidet und versuchte, aus dem Fort zu entkommen.«
    »Würden Sie sagen, daß Richard Harley den anderen Beklagten so sehr ähnlich sieht, daß er in diesem Moment wie ein Eingeborener aussieht?«
    Crew musterte kalt Rams Gesicht. »Das würde ich.«
    »Unter den von Ihnen geschilderten Umständen würden Sie in einem Kampf wohl kaum seine feindseligen Absichten in Frage stellen, nicht wahr?«
    »Nicht nachdem ich sah, wie er einen meiner Männer schlug.«
    »Und wenn Sie das nicht gesehen hätten?« drängte Leacock. »Wie hätten Sie reagiert?«
    Crew wurde etwas ungeduldig. »Für Haarspaltereien war keine Zeit. Ich dachte, das sei geklärt.«
    »Ja«, sinnierte Leacock, »so schien es. Richard Harley könnte sich einfach gegen Soldaten verteidigt haben, gegen jeden Soldaten, der ihn angreifen wollte, ohne sich Gedanken über seine Unschuld zu machen. Ist der Sergeant tot?«
    »Nein.«
    »Schwer verwundet?«
    »Er hatte eine Gehirnerschütterung.«
    »Wann war er wieder im Dienst?«
    »Drei Tage nach dem Angriff.«
    »Die Gehirnerschütterung war also leicht?«
    Triton sprang auf. »Einspruch, Mr Leacock führt den Zeugen. Oberst Crew ist kein Arzt.«
    »Euer Ehren«, entgegnete Leacock, »Oberst Crew ist ein erfahrener Soldat, der dazu verpflichtet ist, die Dienstfähigkeit seiner Männer mit oder ohne

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