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Rangun

Rangun

Titel: Rangun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Monson
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ärztliche Hilfe beurteilen zu können. In diesem Fall könnte er qualifiziert urteilen.«
    »Mr. Leacock, dieses Gericht soll nicht über Oberst Crews medizinische Laienkenntnisse befinden«, stellte Parke-Allis fest. »Einspruch stattgegeben.«
    »Dann, Euer Ehren, möchte ich mit Eurer Erlaubnis die Frage anders formulieren. Oberst Crew, hatte der begleitende Arzt Sergeant Mule wieder für diensttauglich erklärt?«
    »Ja.«
    »Also war Sergeant Mules Verletzung nach ärztlicher Meinung geringfügig?«
    Crew verschränkte die Arme vor seiner Brust. »Ja.«
    »Hatte Richard Harley Zeit und Gelegenheit, Sergeant Mule zu töten?«
    »Er hatte die Zeit.« Crew lächelte ironisch. »Vielleicht hatte er die Patronen nicht.«
    »Aber Sie haben zu keiner Zeit gesehen, daß er auf britische Soldaten schoß?«
    »Nein.«
    »Hat er Bohs Männer unterstützt?«
    »Das habe ich persönlich nicht gesehen.«
    »Keine weiteren Fragen an diesen Zeugen, Euer Ehren.«
    Als Guess, Tritons Assistent, mehrere britische Soldaten mit ähnlichen Aussagen aufrief, brachte Leacock sie zu dem Eingeständnis, daß Harley nicht auf sie geschossen und Piraten, die ihm den Weg in die Freiheit verwehrten, ebenso niedergeschlagen hatte. »Ich sage dem Gericht«, Leacock richtete einen Zeigefinger auf Ram, »daß Richard Harley in Gefahr war, sein Leben durch britische Truppen zu verlieren, die unfähig... oder unwillig waren, »Haarspalterei, wie Oberst Crew es ausdrückte, hinsichtlich seiner Unschuld zu betreiben.« Er deutete auf die grimmige Bande, die Ram umgab. »Und noch sicherer wurde er von Boh Myins Piraten bedroht, zu deren Einschließung und Niederlage er beigetragen hatte. Richard Harley hatte guten Grund, beiden Parteien zu entfliehen, da er zwischen den Linien stand.« Er nahm Platz.
    »Ich möchte Leutnant Harold Armistead in den Zeugenstand rufen.« Nachdem Harry vereidigt war, begann Triton. »Haben Sie den Sack mit Piratenköpfen gesehen, den Miß Herriott so farbig geschildert hat?«
    »Ja.«
    »Wußten Sie, daß dies das Werk dieser Naga war, von denen keiner im Fort gesehen wurde und die keiner in diesem Gericht je gesehen hat?«
    »Nein. Ich hatte damals angenommen, daß der Boh befohlen hatte, mehrere seiner Männer aus irgendeinem Grund hinzurichten.«
    »Damals... Ist inzwischen etwas geschehen, daß Sie veranlaßt, jetzt etwas anderes anzunehmen?«
    »Harley und Miß Herriott erzählten mir, daß die Nagas die Piraten getötet hatte. Ich glaube ihnen.«
    »Warum glauben Sie ihnen?«
    »Myin muß den Fluß beobachtet haben lassen und mußte wissen, daß wir eine Haubitze mitbrachten, um das Fort zu zerstören. Er hatte Zeit zu fliehen, tat es aber nicht. Es scheint möglich, daß er daran von den Naga gehindert wurde, die, wie ich hinzufügen möchte, von niemandem gesehen werden können, wenn sie nicht gesehen werden wollen.«
    »Aber Sie geben zu, Sir, daß all dies abgesehen von Harleys und Miß Herriotts Aussage reine Mutmaßung ist?«
    »Ja.«
    »Wir müssen uns also, wie immer, allein auf das verlassen, was nach Harleys und Miß Herriotts Aussage im Fort geschehen ist.« Er blickte das Paar skeptisch an. »In diesem Prozeß geht es um Harleys Leben, und Miß Herriott hat fast ein Jahr mit ihm unter Umständen verbracht, die noch einiger Erklärung bedürfen.« Er wandte sich wieder an Harry. »Haben Sie persönliche Gründe, Leutnant, die Sie veranlassen, Miß Herriott und dem Beklagten zu glauben?«
    Harry sah Triton offen an. »Ja, Sir. Richard Harley hat einmal mein Leben unter Einsatz seines eigenen gerettet. Und ich kenne Miß Herriott gut genug, um zu wissen, daß sie alles andere außer Wahrheit und Gerechtigkeit verabscheut.« Er lächelte. »Mr. Leacock kann das Gericht mit Zeugen füllen, die das beeidigen.«
    Triton warf ihm einen geduldigen Blick zu. »Ist es nicht möglich, daß Harley mit der Rettung Ihres Lebens eine Möglichkeit sah, in Zukunft einmal von Ihrer Dankbarkeit zu profitieren?«
    »Ich denke schon.«
    »Sie sagen, Sie kennen Miß Herriott seit einiger Zeit. Sie haben Sie doch im letzten Jahr zu mehreren Bällen begleitet?«
    »Ja.«
    »Waren Sie damals oder sind Sie noch in sie verliebt?« fragte Triton scharf.
    »Einspruch!« Leacock sprang auf. »Das ist unwichtig und schikanierend.«
    »Euer Ehren, ich möchte nur darlegen, daß die Aussage des Zeugen äußerst voreingenommen ist.«
    Mit seltsam weichem Blick schien Ram in seinen Ketten zu hängen, während die Anwälte stritten.

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