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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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schüttelte den Kopf. »Sie lassen einfach nicht locker, wie?«
    »Niemals«, entgegnete Rebus.
    Die Tür öffnete sich. Die zwei Rausschmeißer standen, die Hände vor dem Bauch verschränkt, breitbeinig da. Sie hatten ganz offensichtlich einen Rausschmeißer-Benimmkurs absolviert. Und ebenso offensichtlich hatte Bothwell sie mit Hilfe eines Klingelknopfes unter seiner Schreibtischkante alarmiert.
    »Begleitet diese Mistkerle aus dem Lokal«, befahl er.
    »Niemand begleitet mich irgendwohin«, sagte Abernethy, »es sei denn, sie trägt einen engen Rock und ich habe für sie bezahlt.« Er stand auf und starrte die Rausschmeißer an. Der eine von beiden machte Anstalten, ihn am Arm zu packen. Abernethy umklammerte sein Handgelenk und verdrehte es mit einem plötzlichen Ruck. Der Rausschmeißer fiel auf die Knie. Sein Kollege büßte dadurch einiges von seiner Bewegungsfreiheit ein und machte ein unentschlossenes Gesicht. Er glotzte noch immer dumm vor sich hin, als Rebus ihn ins Zimmer zerrte und mit Schwung über den Schreibtisch beförderte. Er landete auf Bothwell und begrub ihn unter sich. Abernethy ließ den anderen Rausschmeißer los und folgte Rebus mit federndem Schritt nach draußen, wo er befriedigt Edinburghs warme Sommerluft einatmete. »Das hat richtig Spaß gemacht.«
    »Ja, mir auch, aber denken Sie, es hat funktioniert?«
    »Hoffen wir’s. Wir sorgen dafür, dass sie eine Belastung für die Bande werden. Ich hab das Gefühl, dass das Problem sich schon bald von selbst erledigt.«
    Nun, das war jedenfalls der Plan. Doch jeder gute Plan hatte eine eingebaute Sicherung. Ihre war Big Ger Cafferty.
    »Ist es schon zu spät, um sich ein Curry reinzuziehen?«, fragte Abernethy.
    »Wir sind hier nicht in der Provinz. Die Nacht ist noch jung.«
    Und während Rebus Abernethy zu einem guten Inder führte, dachte er über Belastungen und Risiken nach … und ihm graute vor dem morgigen Showdown.
28
    Der Tag begann mit einem strahlend blauen Himmel und einer sanften Brise, die sich schon bald zu erwärmen versprach. So schön sollte es den ganzen Tag bleiben, dazu eine sternenklare Nacht für das Feuerwerk. Die Princes Street würde dann aus allen Nähten platzen, aber als D.C.I. Kilpatrick sie entlangfuhr, sah sie noch menschenleer aus. Er war zwar ein Frühaufsteher, aber diesmal hatte Rebus’ Weckruf sogar ihn noch im Bett erwischt.
    Auch im Gewerbegebiet war es noch ruhig. Nachdem ihm der Wachposten das Tor geöffnet hatte, fuhr er weiter zum Lagerhaus und parkte neben Rebus’ Auto. Im Wagen saß niemand, aber die Tür des Lagerhauses stand offen. Kilpatrick ging hinein.
    »Morgen, Sir.« Rebus stand vor dem Laster.
    »Morgen, John. Was soll die Geheimnistuerei?«
    »Tut mir Leid, Sir. Ich hoffe, ich kann Ihnen alles erklären.«
    »Das hoffe ich auch. Ohne Frühstück aus dem Haus zu müssen versetzt mich nicht gerade in gute Laune.«
    »Es gibt da nur etwas, das ich Ihnen erzählen muss, und hier sind wir, glaube ich, völlig ungestört.«
    »Und, worum geht’s?«
    Rebus hatte sich umgedreht und ging, von Kilpatrick gefolgt, am Laster vorbei nach hinten. Als sie vor dem Heck des Fahrzeugs standen, legte Rebus den Hebel um und zog die Tür weit auf. Auf den Kisten, die im Laderaum gestapelt waren, saß Abernethy.
    »Sie haben mir nicht gesagt, dass es eine Party werden würde«, sagte Kilpatrick.
    »Ich helf Ihnen hinauf, Sir.«
    Kilpatrick sah Rebus an. »Ich bin noch kein Rentner.« Und er stemmte sich selbst hoch; Rebus kletterte hinterher.
    »Hallo, noch mal, Sir«, sagte Abernethy und streckte Kilpatrick die Hand entgegen. Kilpatrick verschränkte lediglich die Arme vor der Brust.
    »Was soll das alles, Abernethy?«
    Abernethy zuckte die Achseln und nickte in Rebus’ Richtung.
    »Fällt Ihnen was auf, Sir?«, fragte Rebus. »Ich meine, an der Ladung.«
    Kilpatrick setzte ein nachdenkliches Gesicht auf und sah sich um. »Nein«, sagte er schließlich und fügte hinzu: »Für Rätselraten und ähnliche Spielchen bin ich noch nie zu haben gewesen.«
    »Kein Spielchen, Sir. Sagen Sie mir eins: Was passiert mit dem ganzen Zeug, wenn wir es nicht gerade für eine verdeckte Operation verwenden?«
    »Es wird vernichtet.«
    »So hatte ich mir das auch gedacht. Und die Frachtunterlagen gleich mit, oder?«
    »Natürlich.«
    »Da die Ware aber Ihnen übergeben worden war, dürften diese Dokumente von der Polizei von Edinburgh ausgestellt worden sein, richtig?«
    »Vermutlich, ja. Ich verstehe nicht

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