Rasant und Unwiderstehlich
der Rausschmiss von Jenny Humphrey konnten gar nicht schnell genug passieren.
»War sie wirklich die Brandstifterin?«, fuhr Chloe fort. Ihre hohe Stimme klang fast wie Gejammer.
»Ja.« Callie wandte sich dem jüngeren Mädchen zu und nickte entschieden. »Ich hab sie mit einem Feuerzeug in der Hand gesehen, direkt vor der Scheune. Aber das darf ich der Verwaltung nicht sagen, weil sonst der Verdacht auf mich fällt, weil ich auch dort war. Kannst du dir vorstellen, wie schlimm es ist, zu wissen, dass jemand schuldig ist, und nicht die Wahrheit sagen zu können?« Sie seufzte theatralisch auf und ließ sich in die roten Polster sinken.
Chloe sah aus, als sei ihr ein Stück Thunfischtoast im Hals stecken geblieben. »Aber sie ist vielleicht gefährlich!«, sagte sie hastig. Ihr Blick hinter der Brille wirkte aufrichtig verängstigt.
»Ganz recht.« Tinsley beugte sich verschwörerisch vor und schob ihren Salat beiseite. Sie sah Chloe fest an. »Deswegen müssen wir auch vorsichtig sein und sie heute und morgen gut im Auge behalten. Nachdem die Liste mit Verdächtigen jetzt öffentlich ist, steht sie wahrscheinlich mit dem Rücken zur Wand, und wer weiß, wozu sie fähig ist?« Tinsley lehnte sich wieder zurück, strich sich über den ordentlichen schwarzen Pferdeschwanz und zog ihr Matrosenkleid zurecht. »Deshalb sollten wir vielleicht eine Abmachung treffen, dass wir Jenny beobachten? Und dass wir einander informieren, falls wir etwas Verdächtiges sehen?«
Chloe legte ihr Thunfischbrot aufgeregt hin. »Ihr wollt, dass ich euch helfe?«
»Aber sicher.« Tinsley nickte kurz. Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern, als würde sie Chloe ein CIA-Geheimnis anvertrauen. »Wir brauchen deine Hilfe.«
Chloe wischte sich die Hand an ihrer Serviette ab. Sie nahm die Brille ab, und ihre Augen, die ohne die Gläser noch größer wirkten, sahen von Callie zu Tinsley. »Okay«, sagte sie langsam. »Aber wenn ich helfe und, ähm, Jenny im Auge behalte, was springt für mich dabei heraus?«
»Tja«, sagte Tinsley zuckersüß mit dem vertrauten Schimmern in den Augen, »sagen wir es mal so. Wenn du nächsten Herbst in Waverly anfängst, dann hast du die beiden beliebtesten Zwölftklässlerinnen als Freundinnen.« Aus der Jukebox schmetterte jetzt »Don’t Be Cruel« von Elvis, und Tinsley lächelte ihr patentiertes Carmichael-Lächeln, das so viel sagte wie: Ich halte zwar alle Trümpfe in Händen, aber du kannst dich geehrt fühlen, dass du mitspielen darfst.
Chloe richtete sich gerader auf ihrem Sitzplatz auf, als würde sie die neue Verantwortung spüren, die auf ihre Schultern gelegt wurde. »Das klingt cool.« Sie nickte, setzte die Brille wieder auf und schob sie hoch. »Ich hab schon immer beliebt sein wollen.«
Callie schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Cola Light. Aber sicher doch – wer wollte das nicht? Callie hatte in Waverly schnell gelernt, niemals zu unterschätzen, wie stark der Ehrgeiz eines Mädchens – eines jeden Mädchens – sein konnte.
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BennyCunningham:
und, kommst du morgen in den krater?
LonBaruzza:
um dich zu verabschieden? nichts könnte mich davon abhalten.
BennyCunningham:
gut. könnte mir vorstellen, dass es spaß macht, dich rumzukommandieren …
LonBaruzza:
o ja, versuchs mit mir.
BennyCunningham:
wie bist du so im rückenrubbeln?
LonBaruzza:
unvergleichlich.
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BrandonBuchanan:
was weißt du über sage francis?
RyanReynolds:
warum?
BrandonBuchanan:
beantworte einfach meine frage.
RyanReynolds:
also, sie ist solo … und sie ist HEISS.
BrandonBuchanan:
danke, mehr muss ich nicht wissen.
RyanReynolds:
pech für DICH, aber sie ist heiß auf MICH. also finger weg.
BrandonBuchanan:
reynolds, kein schwein ist heiß auf dich. also kümmer dich um dich selbst. sonst tut’s keiner.
Eulen.Net SMS-Eingang
HeathFerro:
hast du ne hemdbluse in s?
KaraWhalen:
was?
HeathFerro:
komm schon. hilf einer waverly- frau in nöten. will mir ja schließlich kein höschen von dir borgen. obwohl, wenn ich’s mir recht überlege …
KaraWhalen:
o mann, bist du krank. komm rüber.
11
Eine verantwortungsbewusste Eule ist klug genug, dem Assistenten des Dekans nicht auf die Nerven zu fallen
Brett machte ein enttäuschtes Gesicht, als sie den kahlen Schädel von Mr Tomkins über seinen
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