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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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roch frisch und natürlich. Es war schön, ihn zu sehen. »Was machst du denn hier?« Die Leute von St. Lucius tauchten zwar regelmäßig auf Waverly-Partys auf, doch heute war Dienstag, und Brett wusste, dass Jeremiah am Wochenende ein wichtiges Spiel hatte – er war einer der Starspieler des Footballteams -, daher hatte sie es für unwahrscheinlich gehalten, dass er es einrichten würde, vorbeizuschauen. Wenn sie gewusst hätte, dass er kommen wollte, hätte sie auch seine E-Mail beantwortet. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie nicht darauf reagiert hatte. Sie war noch viel zu angeknackst gewesen von dem Feuer und der Situation mit Kara, um in Ruhe überlegen zu können, was sie antworten sollte.
    Jeremiah wurde rot. Sie lächelte, als ihr wieder einfiel, wie leicht sie ihn zum Erröten bringen konnte. »Hab was von dem Verhör morgen mitgekriegt und dachte, falls das deine letzte Nacht hier ist …« Er sah auf sie hinunter. Seine Hand lag nach ihrer Umarmung immer noch auf ihrer Taille. »Ich wollte auf jeden Fall Tschüss sagen.«
    »Wie süß von dir.« Brett sah in seine blaugrünen Augen und spürte ein komisches Gefühl im Bauch. Das war aber wohl eher die Wirkung von dem Jungle Juice. Sie lächelte Jeremiah immer noch zu und hob den Plastikbecher an die Lippen. Sie fühlte sich so … befreit. Dieses ganze Zurschaustellen von Respektlosigkeit – die Tatsache, dass sich alle über die Feuergeschichte lustig machten und alles für schwachsinnig hielten – gab einem doch gleich ein viel besseres Gefühl, als sich hinter dem Rücken von anderen flüsternd darüber auszulassen und Anschuldigungen zu verbreiten. Sie hatte ihr dämliches T-Shirt noch nicht übergezogen – sie trug eine hübsche, dünne schwarze Kittelbluse, die sie von Jenny geliehen hatte und die sie nicht verstecken wollte -, doch dann sah sie Alison Quentin in ihrem acht Nummern zu großen ÜV-Shirt und beschloss, dass es eigentlich ganz nett aussah. Also warum nicht einfach mitmachen? Sie reichte Jeremiah ihren Becher. »Hältst du mal?«
    »Für dich tu ich doch alles, B.« Er grinste, sodass seine niedlichen schiefen Zähne zu sehen waren, und nahm ihr den Becher ab. Der verschwand fast in seinen Riesenpranken. Brett zog sich das T-Shirt über den Kopf, wobei sie etwas wankte. Der Wodka in dem Jungle Juice machte sich schon bemerkbar.
    Jeremiah nahm einen Schluck aus Bretts Becher, doch dann verzog er angeekelt das Gesicht und spuckte das Zeug wieder aus.
    »Hey!«, schimpfte sie und schlug ihm leicht auf den Arm. »Das wollte ich trinken!«
    »Hab nur mal probieren wollen.« Er lachte und wischte sich den Mund am Ärmel ab. »Wie du das Zeug trinken kannst, werde ich nie verstehen.« Jeremiah war ein überzeugter Biertrinker und hatte Brett wegen ihrer Liebe zu Cocktails und Mixgetränken immer aufgezogen. Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie er sie in der ersten Woche nach den Ferien zu einer Reise mit seiner Familie eingeladen hatte – sein Vater eröffnete ein neues Restaurant und wollte über das Thanksgiving-Wochenende eine Weinprobenreise nach Sonoma machen. Damals hatte sie überhaupt keine Lust darauf gehabt. Sie war ganz besessen gewesen von dem weltmännisch-erfahrenen Eric Dalton und hatte sich vorgestellt, wie Jeremiah-der-Biertrinker den Wein bei den Weinproben runterschütten würde, statt dezent daran zu nippen. Jesus, wie ungerecht war sie ihm gegenüber gewesen. Sie hoffte, dass er ihr vergeben hatte oder, wenn nicht, es zumindest bald tun würde.
    »Komm, wir besorgen dir ein Bier.« Spontan ergriff sie seine Hand und steuerte auf den Wald zu, wo bei den Krater-Partys die Fässchen normalerweise versteckt waren. Seine Finger waren wie alte Freunde, die Brett eine Weile nicht gesehen hatte.
    »Bist du nervös?«, fragte Jeremiah. Zweige knackten unter ihren Schritten und es roch romantisch und harzig zwischen den Bäumen. Der Lärm wurde leiser, je weiter sie sich von dem Trubel entfernten. »Wegen morgen, meine ich. Mann, die ganze Geschichte ist so durchgeknallt.«
    Brett war froh, dass es dunkel war und er nicht sehen konnte, wie sie rot wurde. Als er sie fragte, ob sie nervös sei, musste sie automatisch an das letzte Mal denken, als er sie das gefragt hatte – in der Nacht, als sie vorgehabt hatten, gemeinsam ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.
    Doch ehe sie antworten konnte, hörten sie ein Rascheln im Gras und blieben abrupt stehen. Brett spähte ins Dunkel und erwartete, eine Eule auffliegen zu

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