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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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denen sie sich lieber unterhalten wollte. Drüben beim Feuer stand Brandon, aber er hatte den Kopf Sage Francis zugewandt, und sie schienen in ein Gespräch vertieft zu sein. Brett war noch nicht da und Kara lag im Gras und starrte durch eine Baumlücke zu den Sternen hinauf … mit Heath ? Das war schon etwas bizarr. Alison kniete am Feuer, und Alan kauerte hinter ihr, während sie gemeinsam Marshmallows an einem langen Stock rösteten. Und Julian war anscheinend auch noch nicht eingetroffen. Damit, dachte Jenny, war also die Anzahl derjenigen, mit denen sie reden wollte, auch schon erschöpft. Sechs Wochen in Waverly und sie konnte ihre Freunde an einer Hand abzählen. Dabei hatte sie gedacht, dass sie ihre Sache so gut machte.
    »Ich hab gehofft, dass ich dich hier treffe.« Easys Stimme klang etwas seltsam.
    Jenny fragte sich verwundert, was er damit meinte. Warum? Damit du mich wieder schlecht behandeln kannst? Damit du so tun kannst, als würdest du mich mögen, bis deine Freundin wieder da ist? Damit du mir die Schuld an dem Feuer in die Schuhe schieben kannst?
    Sie entschied sich jedoch, kein Wort davon zu sagen, und warf nur ein spitzes »Ach ja?« in das Schweigen.
    Easy bearbeitete den Boden mit seinen Camper-Bowlingschuhen, die dreckverschmiert und fast am Auseinanderfallen waren. Er kratzte sich den Nacken, das auflodernde Lagerfeuer spiegelte sich in seinen dunkelblauen Augen.
    »Also, ich wollte dir sagen, dass mir das alles leidtut.« Er bückte sich und hob einen langen Stecken vom Boden auf und zwirbelte ihn zwischen den Fingern.
    Jenny sah ihn zum ersten Mal richtig an.
    »Ich hab dir wirklich, äh, nicht wehtun wollen.« Unvermittelt ließ er den Stock wieder fallen und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Dann senkte er die Stimme, und Jenny musste sich vorbeugen, um ihn zu verstehen. »Und ich hab wirklich nicht gewollt, dass du das von Callie und mir … auf diese Weise rausfindest«, fuhr er fort. Er wurde rot, wahrscheinlich weil er daran dachte, wie er und Callie vor versammelter Waverly-Meute halb nackt aus der brennenden Scheune gelaufen waren. »Das war bestimmt schrecklich für dich. Ich kann mir nicht vorstellen …« Er hatte Mühe, den Satz zu beenden, und nahm erst einmal einen Schluck Jungle Juice aus seinem roten Solo-Becher.
    »Ähm, ja.« Diese Entschuldigung bedeutete Jenny eine Menge, auch wenn sie sie gar nicht richtig aufnehmen konnte bei dem Trubel um sie herum. Ryan Reynolds drängte sich vorbei und jagte einer Zehntklässlerin in einem kurzen Rock nach, die kreischte: »Ich gehör auch zu den Verdächtigen! Man hat nur vergessen, für mich ein T-Shirt machen zu lassen.«
    »Und ich weiß, dass Callie zurzeit echt eklig ist«, fuhr Easy weiter mit leiser Stimme fort. »Wegen dem Feuer und so.« Er hustete und redete gedämpft weiter. »Sie ist total von der Idee besessen, dass, äh, du uns auf die Liste gebracht hast, um, äh, zu vertuschen, dass du das Feuer gelegt hast.«
    Jenny sah ihn stumm an. Sie kochte.
    »Mann, ich hab nicht gemerkt, wie dämlich das klang, bis ich es laut gesagt habe. Ich weiß doch, dass du so was nie machen würdest!« Er sah sie an und zum ersten Mal seit ihrem Gespräch erwiderte sie seinen Blick. Sie merkte, dass er Callies Theorie wirklich für absurd hielt, und das beruhigte sie etwas. Er schluckte und sein Adamsapfel hüpfte. »Gott, das ist alles dermaßen beschissen.«
    Jenny spürte, wie sich die Wolken der letzten Tage endlich etwas verzogen. Wenn Easy auf ihrer Seite war, vielleicht würde sich dann am Ende doch alles in Wohlgefallen auflösen. »Danke, dass du … mir das alles gesagt hast«, erwiderte sie. Ihr fiel auf, wie sehr sie es vermisste, mit ihm zu reden. Easy war der Typ Junge, den man einfach gerne um sich hatte. »Das bedeutet mir wirklich viel.«
     
    Callie stand auf der anderen Seite des Feuers und starrte wütend zu Easy und Jenny hinüber. War es die Hitze von den Flammen oder der Anblick der beiden, wie sie sich so ernst unterhielten, der ihr Gesicht brennen ließ? Sie konnte nur an eines denken: Wie Easy sie vor ein paar Wochen wegen dieser kleinen Schlampe hatte fallen lassen. Sie hatte nicht die leisesten Gewissensbisse: Jenny musste gehen!
    Achtlos kippte sie das Restchen Jungle Juice in ihrem Becher auf den Boden, der Kopf begann ihr schon vom Alkohol zu schwirren. Dann ließ sie den Blick über die Partymenge gleiten und suchte nach der einzigen Person, deren Anwesenheit sie trösten würde. Schließlich

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