Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
entdeckte sie Tinsley. Ihre dunkelhaarige Freundin stand mit Chloe bei einer der Punsch-Schalen mit Jungle Juice und reichte dem Mädchen einen randvollen Becher. Callie lächelte und steuerte auf sie zu. Tinsley würde sich freuen, wenn sie hörte, dass Callie wieder mit im Boot war, bereit, Jenny ein für alle Mal aus Waverly zu katapultieren.

20
    Eine Waverly-Eule beteiligt sich nicht an Trinkgelagen Minderjähriger
    »Name?«
    Brett zuckte zusammen. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie Sam fast angerempelt hatte, der mit einem Klemmbrett in der Hand über der Partyszene hinter sich wachte und den Türsteher mimte. In der feiernden Menge entdeckte sie ein paar orangefarbene T-Shirts, auf denen vorne in schwarzen Buchstaben ÜV stand und hinten ÜBLICHER VERDÄCHTIGER – Brandon trug eines und Benny ebenfalls. Sams T-Shirt hatte dieselbe Farbe, doch bei ihm war vorne EM aufgedruckt. Bitte? Wofür stand das denn? In dem Moment drehte sich Sam um und machte zwei Zehntklässlern, die nicht auf der Gästeliste standen, das Leben schwer. Jetzt konnte Brett die Worte ENTJUNGFERE MICH auf seinem Rücken lesen. Sie verdrehte die Augen.
    »Hier ist dein T-Shirt«, sagte Sam kurz angebunden, als er sich wieder zu ihr umgedreht hatte, und reichte ihr eine Plastiktüte mit dem Party-T-Shirt. »Du kannst dich im Zelt umziehen.« Er machte eine Pause. »Oder gleich hier.«
    Brett verdrehte die Augen erneut, als jemand, den sie flüchtig aus einem früheren Lateinkurs kannte, an ihr vorbeistolperte und ihr einen blutorangefarbenen Drink reichte. Sofort musste sie an ihre schreckliche erste Party in Waverly denken, die auch im Krater stattgefunden hatte. An dem Abend hatte sie drei Tequila Sunrise getrunken, ohne zu merken, dass sie fast ganz aus Tequila bestanden. Den Rest des Abends hatte sie damit verbracht, sich an einen Baum zu klammern. Sie schnupperte an dem Gebräu in dem Plastikbecher und starker Wodkageruch stieg ihr in die Nase. Sie nahm einen Schluck und schmeckte das vertraute Aroma von Jungle Juice, einem der Lieblingselixiere von Heath.
    Sie ließ den Blick über die Partymenge schweifen, in der Hoffnung, Karas vertrauten honigblonden Haarschopf zu entdecken. Sie wollte sich unbedingt für ihre üble Laune von vorhin entschuldigen, konnte ihre Freundin aber in dem Gewimmel um das Lagerfeuer nirgends entdecken. Verena Arneval stürzte sich bereits mit einem Zehntklässler aus dem Tennisteam in die Jetzt-oder-nie-Stimmung. Die zwei tanzten zu einer Musik, die anscheinend nur sie hören konnten, und drehten gefährlich nahe beim Feuer ihre Runden. Etwas weiter weg saß Benny im Schneidersitz auf einem erhöhten Rasenfleck bei Lon Baruzza. Er hatte ein Stipendium für Waverly, und ihm ging der Ruf voraus, toll im Bett zu sein. Lon massierte Benny den Rücken und gab ihr vermutlich schon einmal eine Kostprobe. Brett entdeckte den vertrauten Lockenkopf von Jenny und wollte gerade auf sie zusteuern, da bemerkte sie, dass Jenny ausgerechnet mit Easy in ein Gespräch vertieft war, und hielt inne. Was ging denn da ab? Und Heath? Der war nirgends zu sehen, was ein bisschen merkwürdig war – na ja, wahrscheinlich hatte er sich frühzeitig die Kante gegeben und lag bereits irgendwo weggetreten im Wald.
    Eine kräftige Hand legte sich auf ihren Arm und sie fuhr herum. War das etwa wieder Ryan Reynolds, der sie malträtieren wollte? Doch es war Jeremiah, der entschuldigend die Hände hob.
    »Ganz ruhig«, sagte er und trat einen Schritt zurück. Er trug sein schwarzes Poloshirt von James Perse über seinem roten Lieblings-Thermoshirt, dazu seine alte ausgewaschene Cargo-Hose von J. Crew, und er sah damit so vertraut aus, dass Brett im ersten Moment erschrak. Seit sie ihn das letzte Mal auf der verhängnisvollen Party in Dumbarton gesehen hatte, war er beim Frisör gewesen. Sein rotes Haar war viel weniger unordentlich als sonst, dafür hatte er an Wangen und Kinn einen Hauch von Bart stehen lassen, was seine kantigen, breiten Züge noch betonte. »Ich bin unschuldig, Ehrenwort!« Obwohl er aus einer alteingesessenen reichen Familie aus Newton kam, einer Vorstadt von Boston, sprach er mit ausgeprägtem Boston-Akzent, sodass »Ehrenwort« aus seinem Mund wie »Eehnwoaht« klang. Als Brett mit ihm liiert gewesen war, hatte sie sein städtischer Akzent immer gestört, aber jetzt klang er einfach nur niedlich.
    »Jeremiah!« Brett stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm rechts und links einen Kuss auf die stoppeligen Wangen. Er

Weitere Kostenlose Bücher