Rasende Leidenschaft
sein Bruder lächelte, spürte er eine unterschwellige Gereiztheit. Brody war verliebt in den Neuankömmling und machte keinen Hehl aus seinen Gefühlen. „Hallo, kleiner Bruder. Wo hast du gesteckt?“
„Ich habe mit Davey das Windrad auf der Hochweide repariert.“
Teague klopfte seinem Bruder auf die Schulter. „Schön zu wissen, dass du mal einen Tag ehrlicher, harter Arbeit einlegst.“ Er wandte sich an Payton und tippte sich an die Hutkrempe. „Ich habe einen Anruf bekommen. Wir sehen uns, Payton. Vielleicht können Sie mir morgen früh helfen, da muss ich die Jährlinge impfen.“
„Gern“, erwiderte sie.
Er nickte. „Ich glaube, es gefällt mir, dass Sie hier sind.“ Dann musterte er kritisch seinen Bruder. „Bist du schon geimpft?“
Brody sah genervt aus, deshalb verschwand Teague lieber, bevor sein kleiner Bruder sich entschließen konnte, ihm mit einem Ellbogenschlag auf die Nase zu antworten. Brody war fünf Jahre lang Profifootballspieler gewesen, bis ein Motorradunfall seine Karriere vorerst beendete. Australischer Football, auch Aussie Rules genannt, war eine Mischung aus Rugby, Fußball und erlaubter Körperverletzung. Es war keine Frage, wer der härteste der drei Quinn-Brüder war.
„Mach dir nichts aus Teague“, sagte Brody, während Teague den Stall verließ. „Er hat die schlechte Angewohnheit, jeden vollzuquatschen, der ihm zuhört.“
Teague zog seine Handschuhe aus, steckte sie in die Jackentasche und schlug den Weg zum Haus ein. Er hatte den Abend frei, nur ein Besuch stand noch auf dem Programm – auf der Wallaroo-Farm.
Mary war dabei, das Abendessen zuzubereiten, als er die Küche betrat. Er warf seinen Hut auf den Tisch und wusch sich die Hände in der Spüle. „Wo bist du gewesen?“, wollte Mary wissen. „Aber vielleicht brauche ich gar nicht zu fragen.“
Teague legte den Zeigefinger an die Lippen. „Es soll unser Geheimnis bleiben, ja? Ich will mir keine blöden Sprüche von meinen Brüdern anhören.“
„Ich glaube nicht, dass sie in der Position sind, blöde Sprüche zu machen“, meinte Mary. „Die sind mit ihren eigenen Romanzen ziemlich beschäftigt.“
„Ich verschwinde“, sagte er. „Ich nehme mein Satellitentelefon mit, dann kannst du mich erreichen, falls Doc Daley anruft. Ich werde eine Weile nicht hier sein.“
„Du hast in den letzten zwei Nächten nicht in deinem Bett geschlafen.“
Teague grinste. „Tja, damit erspare ich dir die Mühe, mein Bett zu machen. Du solltest froh sein.“
Mary schüttelte den Kopf und lachte. „Pass lieber auf. Ich weiß noch, wie es dir beim letzten Mal ging, als das Mädchen dir das Herz gebrochen hat. Du warst nicht zu ertragen.“
„Niemand wird irgendwem das Herz brechen“, versicherte er ihr und schaute in den Kühlschrank. „Ich dachte, es wäre noch eine Flasche Wein da.“
„Die hat Brody gestern Abend mitgenommen. Der Weinkonsum ist gestiegen, seit die Ladies hier sind.“ Mary nahm eine Flasche aus dem Schrank über der Spüle. „Rotwein. Der sollte bei Zimmertemperatur getrunken werden.“
Teague gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du bist ein Schatz.“ Er ging hinaus zu seinem Range Rover. Draußen kam ihm Callum entgegen, der sich die Hände an einem Lappen abwischte. Teague schob die Weinflasche in die Jackentasche und versteckte den Flaschenhals im Ärmel.
„Willst du weg?“, erkundigte Callum sich.
„Ich muss nach Bilbarra, Medizin für Doc Daley abholen.“
Callum runzelte die Stirn. „Warum nimmst du nicht das Flugzeug? Dann bist du zurück, bevor es dunkel wird.“
„Mir macht die Fahrt nichts aus. Vielleicht übernachte ich dort und gehe mal ein bisschen unter Leute. Da du und Brody die einzigen beiden gut aussehenden Frauen in Queensland für euch beansprucht, muss ich mich woanders umschauen.“
„Blödmann“, murmelte Callum. „Was glaubst du, wem du hier etwas vormachen kannst? Ich weiß, dass Hayley Fraser zurück auf Wallaroo ist. Ich vermute, du triffst dich mit ihr.“
„Und wenn ja?“
Callum winkte ab. „Hast du dir mal überlegt, dass Harry Fraser seine Enkelin gegen uns benutzt?“
Teague lachte. „Du spinnst, Cal. Das Land gehört uns, und er wird vor Gericht verlieren, ob ich mich nun mit Hayley treffe oder nicht. Es sei denn, du bist der Meinung, dass sein Anspruch auf das Stück Land berechtigt ist.“
„Es spielt keine Rolle, was ich meine“, erwiderte Callum. „Harry ist derjenige, der Streit anfängt, aber er irrt sich, wenn er
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