Rasende Leidenschaft
die beste Umschreibung.“
„Ah, dann kennst du dich damit also aus?“
„Nein, ich habe nur gehört, dass so etwas funktionieren soll.“
„Gut, ich bin bereit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.“
Sie streckte eine Hand aus. „Komm mit. Ich bin müde und will dich in meinem Bett haben.“
„Findest du das nicht ein bisschen riskant, wenn dein Großvater im Haus ist?“
„Du hast früher auch schon bei mir geschlafen, erinnerst du dich? Sogar mehrmals, wenn ich mich recht entsinne. Beim ersten Mal, weil ich dich herausgefordert habe. Du bist auf das Verandadach geklettert und von dort zu meinem Fenster. Du wirst dich vor Sonnenaufgang wieder hinausschleichen müssen, aber bis dahin sind wir sicher, falls du dich nicht wie ein Wilder aufführst, sobald du dich ausgezogen hast.“
„Ich kann sehr leise sein“, erwiderte Teague. „Aber wir sind zu alt für so etwas. Ich will nicht aufpassen müssen, was ich sage oder mich aus dem Haus schleichen, bevor die Sonne aufgeht. Wir sollten keine Erlaubnis brauchen, wenn wir miteinander schlafen wollen.“
„Dann lass uns zur Hütte reiten“, schlug sie vor.
„Eine Fünf-Sterne-Unterkunft ist die auch nicht gerade. Wir können überallhin gehen.“
„Nein, können wir nicht.“
„Warum nicht?“
„Weil mich die Leute erkennen würden. Jeder, der einen Fernseher besitzt, weiß, wer ich bin. Mein Privatleben wird in der Klatschpresse breitgetreten. Und deines auch, wenn man dich mit mir zusammen sieht.“
„Was sollen wir also tun?“
„Wir machen das, was möglich ist. Wir reiten zur Hütte und verbringen dort die Nacht zusammen. Und morgen früh gehen wir wieder getrennte Wege.“
„Dann lass uns gleich aufbrechen“, sagte er. „Ich will dich heute Nacht in meinem Bett haben.“
Hayley wollte ihre Entschlossenheit testen, um sich zu beweisen, dass sie widerstehen konnte, wenn es sein musste, doch am Ende sattelte sie Molly und ritt gemeinsam mit Teague in die mondhelle Nacht. Es würde eine Zeit kommen, in der sie widerstehen musste, aber nicht in dieser Nacht. Diesmal würde sie ihm geben, was er wollte – ihren Körper. Ihr Herz würde sie jedoch zu beschützen wissen.
4. KAPITEL
„Davey sagte, das Fohlen in der Box nebenan sei verkauft. Es ist wunderschön.“
Teague schaute zu, wie Payton Harwell die Hufe seines Wallachs säuberte. Seit sie vor einigen Tagen zusammen mit seinem jüngeren Bruder Brody auf der Farm angekommen war, hatte sich einiges im Stall geändert. Die Sattelkammer war aufgeräumt, die Boxen sauber, das Futter in Regalen an den Wänden untergebracht. Zwar war Callum nicht gerade begeistert gewesen, als er die Amerikanerin eingestellt hatte, doch konnte jeder sehen, dass sie etwas von Pferden verstand.
Sie fütterte sie, striegelte sie, mistete die Boxen aus, und bei allem war sie sehr gründlich. Sie scheute die harte Arbeit nicht und zeigte Interesse für die Pferdezucht, für die er zuständig war.
„Es wird zum Turnierpferd ausgebildet“, erklärte er. „Einige unserer Pferde werden beim Polocrosse eingesetzt, andere beim Campdrafting.“
Unter anderen Umständen hätte er sich vermutlich zu Payton hingezogen gefühlt, denn sie war klug, schön und offenbar gebildet. Damit entsprach sie ganz seinem Typ. Momentan aber gab es nur eine Frau, die seine Fantasie beschäftigte.
Seltsam, wie ein paar Tage mit Hayley seine Einstellung verändern konnten. Jetzt freute er sich auf den Feierabend und überlegte sich schon eine Ausrede, um sie wiederzusehen. Am Morgen und am frühen Nachmittag hatte er seine Patientenbesuche absolviert, und er hatte nicht vor, die Nacht allein zu verbringen.
Payton stellte den Huf des Pferdes auf den Zementboden, richtete sich auf und strich sich die dunklen Haare aus dem Gesicht. „Was ist das?“
„Zusammen mit Australian Football und Polocrosse ist Campdrafting der einzige aus Australien stammende Sport. Polocrosse ist eine Mischung aus Polo, Lacrosse und Korbball.
Und ich nehme an, Campdrafting ist so ähnlich wie euer Rodeoreiten. Pferd und Reiter müssen ein Kalb aus der Herde aussondern und es um eine Reihe von Hindernissen treiben.“
„Das würde ich gern sehen“, sagte sie.
„Ich werde Sie einmal mitnehmen“, versprach er. „In Muttaburra gibt es im August ein Campdrafting, falls Sie dann noch hier sind.“
„Ich würde es gern versuchen.“
„Dann werde ich es Ihnen beibringen.“
„Was beibringen?“
Teague entdeckte Brody hinter sich. Obwohl
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