Rasende Leidenschaft
einen Termin, um seine Augen untersuchen zu lassen. Wir fahren sehr früh los. Zwei Stunden hin, zwei Stunden zurück. Ich weiß nicht, wie das wird.“
„Warum fliegt ihr nicht mit mir? Mit dem Flugzeug dauert es keine halbe Stunde. Und wenn ich mit den Operationen fertig bin, essen wir alle zusammen zu Mittag.“
„Harry würde nie in ein Flugzeug steigen“, sagte sie. „Es wird schon schwierig genug, ihn in meinen Wagen zu bekommen. Er ist sehr misstrauisch allem gegenüber, was ich ihm vorschlage. Wahrscheinlich wird er annehmen, dass ich ihn in ein Altersheim stecken will.“
„Er muss doch manchmal die Farm verlassen, oder nicht?“
„In den letzten Wochen nicht, soweit ich weiß. Er lebte schon längere Zeit von Konserven, als ich ankam. Diese Farm ist sein ganzes Leben. Es ist traurig zu sehen, was daraus geworden ist. Da erscheint einem die Fehde ein bisschen albern, oder?“
„Warum fängt er damit wieder an? Er hat schon zwei Mal vor Gericht verloren. Und davor hat er nur deshalb gewonnen, weil er ein altes Dokument fand, das der Richter für echt hielt.“
„Ich weiß nicht, warum er wieder vor Gericht zieht“, sagte sie. „Er hat gar kein Geld, um einen Prozess zu bezahlen. Außerdem nutzt er ja nicht einmal das Land, das er besitzt. Er ist fixiert darauf, zu gewinnen.“ Sie holte tief Luft. „Könntet ihr ihn nicht gewinnen lassen?“
Teague runzelte die Stirn. „Du meinst, wir sollen Harry das Land überlassen? Das würde Callum niemals tun.“
„Warum nicht? Allmählich frage ich mich, ob die Fehde nicht der einzige Grund ist, weshalb mein Großvater noch auf der Farm ist. Er weigert sich wegzugehen, ehe er nicht gewonnen hat.“
„Diesmal wird er nicht gewinnen“, sagte Teague.
„Und wenn ich Cal das Land abkaufe? Wie viel würde dein Bruder dafür wollen?“
„Er verkauft es nicht. Warum machst du dir solche Gedanken? Harry hat nie etwas für dich getan, außer dich aus dem einzigen Zuhause zu vertreiben, das du je gekannt hast. Du schuldest ihm nichts.“
„Das verstehst du nicht.“
„Dann erklär es mir.“
Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. „Du hast recht, ich schulde ihm nichts, aber er ist nun einmal alles, was ich an Familie noch habe. Er wird nicht ewig leben, und deshalb möchte ich mit ihm im Reinen sein.“
Teague nahm ihre Hand und hob sie an die Lippen. „Du wirst ihn nicht dazu bringen können, dass er dich liebt. Selbst wenn du ihm das Stück Land auf einem Silbertablett präsentierst, wird sich an seiner Art nichts ändern.“
„Ich weiß.“ Sie seufzte. „Er kommt mir so alt vor. Und traurig. Wenn er stirbt, habe ich niemanden mehr.“
„Du wirst mich haben“, sagte er mit Bestimmtheit. „Wie oft muss ich das noch sagen, bis du mir glaubst?“
„Küss mich noch einmal“, forderte sie ihn auf, „vielleicht glaube ich es dann.“
Teague umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie zärtlich. Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie kämpfte dagegen an. Sie weinte nie. Sie hatte seit der Beerdigung ihrer Eltern nicht mehr geweint, und jetzt schon zwei Mal in einer Woche. Teague war ihr der liebste Freund, den sie je gehabt hatte, der einzige Mensch, dem sie vollkommen vertraute. Trotzdem gelang es ihr einfach nicht, diese Gefühle zuzulassen.
Er löste sich von ihr, und Hayley schluckte den Kloß im Hals herunter. Bevor er ihre Tränen bemerken konnte, rollte sie sich auf ihn und schob die Decke zur Seite. Sofort bekam sie in der kalten Nachtluft eine Gänsehaut. Mit den Fingern strich sie von seinem Schlüsselbein hinunter zu seiner muskulösen Brust und seinem Bauch.
Die Kälte verstärkte jede Empfindung, die kleinste Liebkosung wärmte sie und beschleunigte ihren Puls. Teague rieb mit dem Daumen eine ihrer Brustwarzen. Hayley stöhnte leise und stützte sich mit beiden Händen auf seine Brust.
Sie bewegte sich über ihm, rieb sich an ihm und drängte ihren Unterkörper gegen seinen, bis sein Glied sich aufrichtete und sie ihn tief in sich aufnehmen konnte. Er hielt ihre Hüften gepackt, während er sich in sinnlichem Rhythmus bewegte.
Dieser Leidenschaft konnte sie sich hingeben, denn wenn er in ihr war, verflogen ihre Zweifel und ihre Unsicherheit. Die Verbindung zwischen ihnen wurde noch stärker, das Vertrauen unerschütterlich. Nur leider konnten sie nicht den Rest ihres Lebens damit verbringen, miteinander zu schlafen, sondern mussten sich früher oder später wieder der Realität stellen.
Wenn sie nur
Weitere Kostenlose Bücher