Rasende Leidenschaft
Kamera macht einen zehn Pfund dicker“, meldete sich Callum zu Wort.
„Wer sagt das?“ Teague musste über die Bemerkung seines Bruders lachen.
Callum zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Leute, die sich damit auskennen. Ich behaupte nicht, dass sie fett ist, denn das ist sie nicht. Nein, sie ist hübsch. Gemma ist allerdings viel hübscher.“
„Payton schlägt sie beide. Dunkelhaarige Frauen sind immer attraktiver“, sagte Brody, in die Richtung der Frauen deutend. „Was meint ihr, worüber sie reden?“
Die drei Frauen standen auf der gegenüberliegenden Seite der Koppel, die Arme auf den Zaun gestützt. Offenbar verstanden sie sich gut, denn Hayley lächelte.
Callum faltete die Hände über dem Sattelknopf vor sich. „Ich weiß nicht, über Rezepte vielleicht.“
Diesmal lachten Teague und Brody. „Du verstehst wirklich nichts von Frauen“, sagte Brody. „Die unterhalten sich wahrscheinlich über Schuhe oder Klamotten.“
„Oder über uns“, schlug Teague vor. „So, wie wir uns über sie unterhalten.“
„Was? Du meinst, sie reden darüber, wie gut wir aussehen?“, sagte Brody. „Da gibt es nicht viel zu reden, weil ich viel besser aussehe als ihr beiden.“
„Brody war immer der Hübsche von uns“, bestätigte Callum. „Wir betrachteten ihn fast als unsere kleine Schwester, nicht wahr, Teague?“
„Und da du so viel Erfahrung mit Frauen hast, kleine Schwester, wirst du jetzt zu ihnen gehen und herausfinden, worüber sie reden“, verkündete Teague.
„Wahrscheinlich reden sie darüber, was für Deppen ihr zwei seid“, murmelte Brody und ritt los.
„Du bist doch nicht sauer, dass ich sie mitgebracht habe?“, wandte Teague sich an Callum.
„Nein. Ich liege mit Harry Fraser im Streit, nicht mit seiner Enkelin. Außerdem kannst du sie ja heiraten, dann würde Wallaroo eines Tages dir gehören.“
„Wovon zur Hölle redest du da?“
Callum musterte ihn skeptisch. „Jetzt sag nicht, du hättest noch nie daran gedacht. Sie wird die Farm bekommen. Es gibt keine anderen Erben. Wallaroo ist zwar erheblich kleiner als Kerry Creek, aber es gehört sehr gutes Weideland dazu. Es wäre der ideale Ort zur Pferdezucht. Das wolltest du doch schon immer machen. Bist du nicht deshalb Tierarzt geworden?“
„Ich habe dir doch schon erzählt, dass Hayley nicht an der Farm interessiert ist. Sie wird Harry überzeugen, sie zu verkaufen.“
„Das solltest du ihr ausreden“, meinte Callum. „Das Land ist weit mehr wert, als irgendwer momentan dafür zu zahlen bereit wäre, besonders, da es an die Kerry-Creek-Ranch grenzt.“
„Du könntest sie kaufen“, schlug Teague vor.
„Klar, wenn es morgen Dollars vom Himmel regnet.“
Sie sahen, wie die drei Frauen über den Zaun kletterten und auf sie zukamen. Es stellte sich heraus, dass Brody sie dazu überredet hatte, am Campdrafting teilzunehmen. Sie sollten paarweise gegeneinander antreten.
Es war schnell offensichtlich, dass Gemma sich in Gegenwart der Pferde unwohl fühlte, obwohl Callum der beste Viehtreiber war, den es gab. Payton dagegen hatte Erfahrung mit Pferden. Campdrafting hatte sie allerdings noch nie probiert, deshalb lagen Brodys Chancen wie Callums bei fifty-fifty. Teague wusste, dass Hayley sich mit Begeisterung in den Wettkampf stürzen würde, da sie einfach gern ritt.
„Zwei auf einem Pferd“, erklärte Brody die Regeln. „Die Frauen lenken, die Männer treiben das Pferd an. Das wird ein Spaß.“
Teague umfasste Hayleys Arm und hob sie vor sich in den Sattel. „Das haben wir schon so gut wie gewonnen“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Na, ich weiß nicht“, erwiderte sie. „Ich glaube, Payton ist eine passable Reiterin.“
„Aber du bist besser als die Hälfte der Cowboys hier, und zwar mit gefesselten Händen.“
„Oh, Fesselspiele, das klingt interessant“, neckte sie ihn.
„Vorsicht, sonst kann ich mich nicht mehr aufs Gewinnen konzentrieren.“
Callum beschloss anzufangen und forderte Davey auf, ein Kalb aus dem Pferch zu lassen. Payton und Brody machten sich auf den Weg zum Haus, um für alle Bier zu holen. Als Teague und Hayley an der Reihe waren, arbeiteten sie wie ein perfektes Team und hatten das Kalb innerhalb von neunzig Sekunden wieder zurückgetrieben.
Callum schaute ungläubig zu ihnen herüber. „Was ist?“, fragte Teague. „Hast du gedacht, wir schaffen das nicht?“ „Ihr habt Skips Zeit unterboten, und er ist der Beste auf Kerry Creek“, sagte Callum. „Neunzig
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