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Rashminder Allerlei (German Edition)

Rashminder Allerlei (German Edition)

Titel: Rashminder Allerlei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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hoffte, dass es heute keinerlei Störungen mehr geben würde.

    Es klopfte.
    Ungeduldig seufzend legte Eryk das Buch beiseite. Es war spät, eigentlich hatte er schon vor mindestens einer Viertelstunde schlafen gehen wollen. Hätte er auf seine Vernunft gehört, wäre er jetzt bereits im Traumland und hätte dem nächtlichen Störenfried nicht öffnen müssen.
    „Wehe, wenn das wieder bloß eine verlegte Schildkröte oder versoffener Ehegatte auf Abwegen ist!“, murmelte er.
    „Wer ist da?“, rief er gleich darauf durch die Tür.
    „Lark. Mach auf, es ist dringend.“
    Das war dieser eine Satz, den Eryk heute Abend nicht mehr hatte hören wollen. Am allerwenigsten von Lark –was er ‚dringend’ nannte, würden andere zumeist als Katastrophenzustand beschreiben …
    Dennoch öffnete Eryk. Oder vielleicht auch gerade deswegen, darüber wollte er im Moment nicht nachdenken.
    Lark der Größere drängte sich hinein, kaum dass Eryk den Riegel zurückgeschoben hatte. Er sah sehr besorgt aus. Das wäre schon vor einem Jahr Grund genug zur Panik gewesen, doch mittlerweile hatte Lark den größten Teil jener magischen Kräfte zurückgewonnen, der ihm als Kind von der Priesterschaft durch ein Dämpfungsritual genommen worden war. Seine Sorge war beinahe Grund genug für Todesangst …
    „Zieh dich an und komm! Ich kann dir nichts Genaueres sagen, aber mein Instinkt sagt mir, dass du sofort hier weg musst.“
    „In Ordnung. Ich wecke Kaiden und …“
    „Nein!“
    Larks schneidender Tonfall ließ Eryk, der bereits halb auf dem Weg in den Schlafraum gewesen war, abrupt innehalten.
    „Du scherzt! Kaiden schläft, ich lasse ihn nicht allein! Niemals wieder, nicht seit Nax…“
    Er brach ab und atmete tief durch. Dass Naxander seinen Liebsten vergewaltigt hatte, als Kaiden allein schlief, würde ihn bis an sein Lebensende verfolgen.
    Larks sonst so neutrales Gesicht wurde weich und mitfühlend. Verständnisvoll berührte er Eryk am Arm, ließ ihm einen Moment Zeit, sich zu sammeln, ehe er leise sagte:
    „Naxander ist tot. Glaub mir, ich würde dir das nicht antun, wenn ich nicht diese starke Vorahnung hätte. Es wird etwas geschehen, das wir nicht aufhalten können. Lediglich den möglichen Schaden minimieren. Du musst ihn zurücklassen, Eryk. Wissend, dass ihm Gefahr droht, ja. Nur wenn du überlebst, kannst du ihm helfen. Bleibst du hier, wird die Gefahr dich umbringen. Versuchst du, ihn in Sicherheit zu bringen, bringt das für viele den Tod.“
    „Was meinst du damit?“ Eryk bemühte sich, flach zu atmen. Es war zu lange ruhig geblieben, das hatte ihm ein trügerisches Gefühl von Frieden vorgegaukelt. Er dankte innerlich den Göttern, dass sie sich nicht im Streit trennen würden. Dass er die Gelegenheit genutzt hatte, ihm zu zeigen, wie viel er ihm bedeutete. Ihm war klar, dass er Larks Vision würde vertrauen müssen, gleichgültig, wie sehr ihn das quälte.
    „Ich sehe Straßen voller Leichen.“ Das Grauen in Larks Augen war ein schrecklicher Anblick. Er sprach gewöhnlich nie so deutlich über seine Visionen, es musste ein wahrhaft furchterregendes Szenario sein.
    „Ich sehe, wie Rashmind in Schutt und Asche gelegt wird. Es ist Magie im Spiel, Eryk. Machtvolle Magie, gegen die auch Amisha, Torgen oder Kaiden nichts ausrichten können.“
    „Du meinst …“ Außer Torgen gab es bloß einen Fluchmagier, der zu einer solchen Gefahr werden konnte: Varel. Und es konnte sich ausschließlich um Fluchmagie handeln, denn sie allein war subtil genug, dass die Stärke des Magiers selbst keine entscheidende Rolle spielte …
    „Genau den meine ich.“ Grimmig nickte Lark ihm zu. Eryk hatte sich wieder einigermaßen gefangen, er wusste, er musste stark bleiben und funktionieren, gleichgültig, wie schwer das war.
    „Wir wussten, dass wir nicht das Letzte von Varel gesehen hatten, als er Natt und Cael entwischt ist. Torgen und Amisha haben alles versucht, um ihn zu fassen, oder wenigstens einen geeigneten Schutz aufzubauen. Beides ist gescheitert.“
    Eryk ging langsam in den Schlafraum hinüber und betrachtete seinen Geliebten im Licht der kleinen Laterne, die er zwischenzeitlich entzündet hatte.
    „Wird er überleben?“, fragte er verzweifelt.
    „Ich weiß es nicht. Ich wünschte so sehr, ich könnte es dir versprechen, Eryk … Ich weiß nur, dass seine wie auch unsere einzige Chance darin besteht, ihn zurückzulassen. Ohne Schutz und ohne Warnung. Gleichgültig, welchen Fluch Varel wirken wird, wir dürfen

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