Rashminder Nächte (German Edition)
eingeflochten war, schaffte er es, den winzigen Korken zu lösen und das Elixier zu trinken. Für die Beobachter müsste es nach leidenschaftlichem Spiel aussehen. Eryk wollte gar nicht darüber nachdenken, wie sich Kaiden dabei fühlte. Oder ob die leisen Laute, die sein Partner von sich gab, gespielt oder echt waren.
„Wie schnell wirkt es?“, hauchte er angespannt. Was tat er hier eigentlich? Lutschte er wirklich gerade hingebungsvoll an Kaidens Ohrläppchen? Es prickelte in Eryks Adern, ein Gefühl, das er allzu gut kannte und viel zu lange nicht mehr gespürt hatte.
„Es wirkt schnell, in ein, zwei Minuten dürfte es losgehen. Es war etwas weniger als in der Phiole, darum wird die Wirkung vermutlich schwächer sein und nur etwa eine Stunde anhalten.“ Kaiden atmete rasch, hatte er Angst? Oder gefiel es ihm etwa, was Eryk mit seinem Hals anstellte? Er küsste zart über die nur leicht stoppelige Haut, sein Partner hatte noch weniger vernünftigen Bartwuchs als Eryk selbst.
„Du kennst dich anscheinend sehr genau mit dem Zeug aus“, murmelte er. Eryk war bereit alles zu tun, um sich von der Realität abzulenken. Sogar ein Gespräch über Alchemie war besser als sich einzugestehen, dass es kein Traum war. Alles, nur nicht daran denken, dass er wirklich einen – diesen! – Mann im Arm hielt und ihn sanft streichelte. Wie sehr es ihm gefiel, nackt dazusitzen, Kaiden zu spüren, zu riechen, ihn dicht an sich zu pressen und gleich ...
„Es ist einer der beliebtesten Tränke überhaupt.“ Kaiden schnaufte und ließ den Kopf nach hinten fallen, um seine Kehle darzubieten. Eryk leckte über den leicht vorgewölbten Kehlkopf und züngelte sich seinen Weg hoch zum Kinn. Nur zu gerne wollte er ihn küssen. Nicht nur sanft auf die Lippen hauchen, sondern wirklich und wahrhaftig küssen.
„Man experimentiert schon seit Jahrzehnten herum, um eine Mischung zu finden, die weniger gefährlich, aber trotzdem wirkungsvoll ist.“ Kaidens sehniger Leib spannte sich auf höchst erregende Weise. Das Spiel seiner Muskeln unter Eryks Händen brachte ihn beinahe um den Verstand. Sein Partner hielt sich bewunderungswürdig ruhig dafür, dass er genau wusste, was ihm gleich drohte!
„Wirkt dieser Selbstbeschwörungsbann überhaupt?“, flüsterte er besorgt. „Ich meine, hast du einen gewirkt? Wie lange hält so was?“ Er musste wissen, ob Kaiden vor Angst oder Wohlbehagen kaum merklich zitterte und sich in seinen Armen wand!
„Wirf mal einen Blick nach unten.“ Kaiden lachte leise, als wäre das hier eine vollkommen normale Situation. Eryk starrte auf die prächtige Erektion, die sich ihm entgegenstreckte.
„Sei unbesorgt, Partner. Der Bann wirkt, ich werde alles schön finden, was du mit mir anstellst. Du könntest mich blutig peitschen und anschließend wie ein wilder Stier rammen, es würde mir trotzdem gefallen.“
Eryk versuchte zu schlucken, doch seine Kehle war wie ausgetrocknet. „Gut, jetzt im Moment mag es für dich richtig sein, aber anschließend, wenn der Bann weg ist, …“ Kaiden legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte ihn so zum Schweigen – etwas, was noch nie zuvor geschehen war. Moosgrüne Augen musterten ihn ernst.
„Wir sind Partner. Du tust das hier, um unser beider Leben zu retten. Und dafür bin ich dir dankbar. Folge der Gier, wenn du mich dabei verletzt ist das nicht schlimm, es wird heilen. Hab keine Angst um meine Seele. Ich will leben und …“ Kaiden pausierte kurz, wandte den Blick ab, mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht. Dann sah er ihn wieder voll an, und in seinem Blick leuchtete etwas, das Eryk verwirrte, erschreckte und zugleich jubilieren ließ: Verlangen, Vertrauen und Liebe.
„Ich will das hier“, wisperte Kaiden. „Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, begehre ich dich und konnte es nie zeigen. Du bist mein bester Freund und mehr … Ich bräuchte keine Selbstbeschwörung, wenn es nicht zur Sicherheit für die Wahrheitszauberer wäre. Ja, Magie ist dumm … Wenn wir aussagen, dass du unter Einfluss eines Zaubertrunkes standest und ich unter einem Beschwörungsbann, und wir nur aus diesem Grund miteinander … eben das getan haben, wird uns niemand anklagen. Bitte, tu da hier für uns.“ Kaiden stockte, dann flüsterte er verzweifelt: „Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr.“
Eryk nahm das so vertraute Gesicht zwischen seine Hände und beugte sich langsam vor. Sein Verstand schrie ihn an, es nicht zu tun, es auf gar keinen Fall zu tun, denn
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