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Rashminder Nächte (German Edition)

Rashminder Nächte (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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versprochen.“
    „Hintergehst du mich etwa, Partner?“ Eryks Stimme klang vorwurfsvoll, doch Kaiden kannte ihn zu gut, um sich davon täuschen zu lassen.
    „Wie kannst du es wagen, mich zu verdächtigen?“
    Mit gespielter Empörung stemmte Kaiden die Fäuste in die Seiten. „Mich, der ich immer ehrlich und treu zu dir gestanden habe!“
    Er grinste, Eryk lachte. Alles war gut.
    Rasch schlüpfte Kaiden durch die Tür. Lark hatte ihn gebeten, ohne seinen Partner vorbeizukommen, als Kirian Eryk abgelenkt hatte. Er ahnte, was dahintersteckte. Nur aus diesem Grund war er bereit, Eryk zu belügen.
     

 
    ~*~
     
    Ein edel gekleideter Diener öffnete ihnen die Tür, nachdem sie das Passwort – Morgentau – gewispert und das versiegelte Dokument vorgezeigt hatten. Namen wurden weder verlangt noch genannt, es reichte zu bestätigen, dass man tatsächlich eingeladen war. Da niemand eine Maske trug, gab es keinen Schutz. Eryk erkannte auf Anhieb mindestens ein Dutzend der Männer, die im Empfangssalon beisammen saßen und angeregt plauderten. Keinen von ihnen kannten sie so gut, dass derjenige Kaidens Illusion durchschaute. Eryk wagte, sich ein wenig zu entspannen, die erste Hürde war genommen.
    „Willkommen, meine lieben Freunde!“ Naxander glitt auf sie zu. Er war von mittlerer Größe und Alter, sein Körperbau schlank, seine Bewegungen wie seine Kleidung elegant. Ein gutaussehender Mann mit dunklem Haar – an den Schläfen schon leicht ergraut – und grünlichen Augen. Es war schwierig ihn zu übersehen,
    er besaß diese Präsenz eines Mannes, der von Geburt an über mehr Macht und Geld verfügte als ein einzelner Mensch brauchte. Er musste nichts tun, um beachtet zu werden, Naxander war der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, gleichgültig, wo er sich aufhielt.
    Eryk entging nicht, dass sich vier Männer in Naxanders Schatten aufhielten, als wären sie an ihn gekettet – die Magier also. Eryk überließ Kaiden das Reden, wie stets, nickte auf Stichwort, als Naxander ihnen die Hausordnung erklärte.
    Alles lief wie am Schnürchen – sie wurden durch den Salon geführt, genötigt ein Gläschen Wein zu trinken, um mit dem Hausherrn anstoßen zu können, als nächstes wollte Naxander ihnen die hintere Zimmer zeigen, in die man sich zurückzog, sobald die Diskretion gefährdet war.
    Kaiden zeigte Begeisterung, lachte, staunte, stellte neugierige Fragen. Eryk wartete gespannt auf den Moment, wenn man ihnen von den Kellergewölben und dem Treiben dort erzählen würde. Sie hatten abgesprochen, erst dann zu offenbaren, dass sie jede Menge Gold dabei hatten und vorgeblich hier waren, um sich einen jugendlichen Sklaven zu kaufen.
    „Hier sind also die Räumlichkeiten, ihr dürft überall hinein, sofern die Türen nicht abgeschlossen sind. Wer nicht in einem intimen Moment gestört werden will, sollte so etwas nie vergessen“, sagte Naxander und trat elegant zur Seite, als sich eine Tür öffnete. Dahinter befand sich ein Badezimmer, ein einzelner Mann trat heraus.
    Eryk blinzelte verwirrt – dieses unscheinbare Allerweltsgesicht kannte er doch? Im selben Moment spürte er, wie sich Kaiden an seiner Seite versteifte und blickte genauer hin.
    Der Mann starrte zwischen ihm und Kaiden mit weit aufgerissenen Augen hin und her.
    Lark der Kleinere, dachte Eryk erschrocken.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte Naxander und musterte nun seinerseits Eryk und Kaiden misstrauisch. Als die Lippen des Adligen sich zu einem schmalen Lächeln teilten, wusste Eryk, dass sie verloren hatten – die Illusion war durchschaut.
    „Für Eindringlinge haben wir ganz besondere Räumlichkeiten“, sagte Naxander in dem gleichen freundlichen Tonfall wie zuvor. „Bitte, folgt mir doch, die Herren!“
     

 
    ~*~
     
    Kaiden sah sich aufmerksam um, soweit es möglich war, wenn man von vier dunkel gewandeten Magiern flankiert wurde. Auf dem Weg hierher hatten sich noch etwa zwei Dutzend Männer dazugesellt. Die meisten blieben hinter Naxander, lediglich zwei von ihnen hatten Schwerter gezogen und verstärkten so die Gruppe der Bewacher mit unmagischer Gewalt.
    Was man als Kellergewölbe bezeichnet hatte, besaß die Ausmaße eines Ballsaals, mit dem schaurigen Flair eines Verlieses. Fackeln erhellten den Raum nur mangelhaft, Wände, Decken und Boden bestanden aus grob behauenem grauen Gesteins. Im Mittelpunkt befand sich eine Art Bühne, ringsumher standen Reihen von Stühlen. Wem der prächtige Lehnstuhl direkt unterhalb der Bühne gehörte,

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