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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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sich auf das Band konzentrierte, konnte er Illusionen durchschauen. Selbst solch mächtige wie Amishas. Dabei half es gewiss, dass er wusste, was er zu erwarten hatte …
    Er musste ein triumphales Grinsen unterdrücken, als er Kaiden erblickte, der keineswegs entspannt auf einem Stuhl saß, sondern in all seiner nackten Pracht am Tisch lehnte, das Gesicht vor Erregung verzerrt. Eryk saß genauso wenig auf einem Stuhl, wie die Illusion es Lark vorgaukeln wollte, sondern stand hinter Kaiden und streichelte ihn an Stellen, die für gewöhnlich züchtig mit Stoff bedeckt blieben.
    Lark blieb beherrscht. Er plauderte über Schnee, Kometen und alles das, was Rashmind im Augenblick im Bann hielt. Es war faszinierend: Er erlebte die Illusion, die ihm vortäuschte, Kaiden würde angeregt antworten, und zugleich die Realität, in der der arme Kerl stark verzögert, mit zusammengebissenen Zähnen und ziemlich verwirrt abgehackte Silben hervorstieß, die kaum zu Larks Kommentaren und Fragen passten. Eryk schwieg und schien es zu genießen, seinen Partner zu quälen. Die Zärtlichkeit und Umsicht, mit der er dabei vorging, überraschte Lark nicht, dennoch berührte es ihn.
    Ein seltsamer Gedanke schoss durch Larks Sinn: Ob es möglich wäre, eine doppelte Illusion zu erschaffen? Kaiden und Eryk vertrauten darauf, dass die Magie sie beschützte und sie sich scheinbar harmlos mit ihrem Freund unterhielten, während sie ihm in Wahrheit kaum – oder eher gesagt, gar keine – Aufmerksamkeit schenkten.
    Langsam stand er auf und schlenderte auf die beiden zu.
    „Ich nehme mir ein wenig Wasser, wenn es Recht ist“, sagte er dabei.
    „Hmmm“, war Kaidens geseufzte Antwort. Eryk blickte nicht einmal auf. Er war intensiv damit beschäftigt, mit der Zungenspitze die empfindliche Stelle hinter Kaidens Ohr zu kitzeln, ihm mit einer Hand die Brust streicheln, mit der anderen die Hoden zu verwöhnen. Als wäre es ein Versehen, streifte Lark über Eryks Arm und lächelte zufrieden, denn es gab keine Reaktion. Magie war dumm, das wusste jedes Kind. Seine beiden Freunde glaubten ihn irgendwo im hinteren Teil des Raumes, fest davon überzeugt, dass ihre Illusion funktionierte. Würden sie dieses Vertrauen verlieren, wäre der Bann gebrochen. Eine Illusion wirkte durch das, was die Nutzer taten, wollten, dachten und glaubten. Sobald die beiden nicht mehr glaubten, für Larks Augen unauffällig dazusitzen, wäre es vorbei. Da Amishas Wille die magischen Ringe zwang, ihre Träger zu beschützen, mussten die beiden auch vor sich selbst beschützt werden. Ein verrücktes Paradox, das Lark genoss. Er war damit in der Lage, die beiden Liebenden zu berühren und sie aus nächster Nähe zu beobachten, ohne dass sie ihn bemerkten. Eine doppelte Illusion eben.
    Mit angehaltenem Atem trat er um seine Freunde herum und lehnte sich dicht neben Kaiden an den Tisch. Der stöhnte gerade ungeniert, den Körper gegen Eryks gepresst, den Kopf weit zurückgebogen, während sein Liebster sich mit einem satten Seufzen in ihn hineinschob. Lark schämte sich vor sich selbst, diese unschuldigen Männer in einem solch intimen Moment zu begaffen. Das hatten sie nicht verdient, es war unter seiner Würde, es war …
    Verflucht, es war so erregend, dass er einfach die Augen nicht abwenden konnte. Es war Jahre her, dass Lark einen Bettgefährten gehabt hatte. Jahrzehnte, um genau zu sein. Liebe zwischen Priesterinnen und Priester wurde ermutigt und als Geschenk der Götter verstanden. Gleichgeschlechtliche Liebe galt als Verwirrung des Geistes, als etwas, was die Natur und die Götter so nicht vorgesehen hatten. Man sprach es nie so deutlich aus, und wer nicht zu den Geweihten gehörte, konnte mit ihrer Duldsamkeit und Toleranz rechnen. In den eigenen Reihen allerdings …
    Auch das gehörte zu den Gründen, warum Lark aus dem Tempel geflohen war. Er hatte seine Neigung versteckt, seine Bedürfnisse geleugnet, sich selbst gehasst für das, was er war. Bis er nach einer durchzechten Nacht an der Seite eines Mannes aufgewacht war, den er nicht einmal kannte. Dieser Mann war Naxander gewesen, der ihm gegeben hatte, wonach Lark sich so lange gesehnt hatte. Selbst wenn Naxanders Berührungen aufgrund seiner Natur eher schmerzhaft gewesen waren, diese Nacht hatte Lark für immer verändert. Es war nicht die einzige geblieben. Naxander hatte mehr Interesse an Larks Fähigkeiten als seinem Körper gehabt, nach einigen Monaten war die Liebesbeziehung vorbei gewesen. Mit keinem

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