Rashminder Tage 01 (German Edition)
Kometen normalerweise gar nicht in der Lage sein sollten –, aber so geringfügig, dass es keinen echten Unterschied bedeutete. Statt ihre Magie zu vereinen, um Menschen, Tiere und Gebäude zu schützen, musste man sich schriftliche Genehmigungen für alles und jedes holen. Sollte der Komet ihrer Welt noch näher kommen, würde es wohl tatsächlich für einige Tage zu einem vollständigen Schwinden der Magie führen. Kaiden verstand nicht wirklich, wie das möglich sein konnte. Dass es auch sonst niemand begriff und vor allem niemand wusste, woher der Komet kam, warum er solchen Einfluss auf sie nahm und ob er ihnen möglicherweise auf den Kopf fallen würde, war kein Trost …
All das verschlimmerte seine Nervosität, an der er seit seiner Entführung litt. Kaiden war schreckhaft geworden. Er schlief ungewöhnlich viel, mindestens zwei Mal in der Woche, und durchlebte all das Grauen, das Naxander ihm angetan hatte, ständig von Neuem. Eryk hatte ebenfalls Alpträume, auch an ihm war es nicht spurlos vorübergegangen. In seinen Armen liegend konnte Kaiden alles vergessen … Gerade deshalb verfluchte er den Komet, der ihn von seinem Liebsten fernhielt.
Kaiden fuhr zusammen, als Lippen sanft über seine Stirn strichen. Eryk zog ihn an sich, mit all der Kraft und Zärtlichkeit, die Kaiden so dringend benötigte. Er fühlte sich sicher und geborgen, solange er von diesen starken Armen gehalten wurde. Wärme umhüllte ihn, er konnte Eryk spüren, seine Haut und Kleidung riechen, seinen Herzschlag hören, und als er ihn küsste, intensiv schmecken.
Sie hatten keine Zeit. Das Dach könnte jeden Moment weiter nachgeben, eigentlich war es Wahnsinn, sich noch länger in diesem Haus aufzuhalten. Man brauchte sie dort draußen, Eryks unermüdliche Kraft genauso wie Kaidens Sucherinstinkte. Und trotzdem konnte Kaiden sich nicht von ihm lösen.
„Hast du Angst?“, wisperte es an seinem Ohr. Warmer Atem kitzelte ihn, was ihn erschaudern ließ. Er lachte unterdrückt, bevor er den Kopf schüttelte.
„Solltest du aber. So viel Nachlässigkeit gehört bestraft.“ Eryks Stimme grollte tief, wodurch Kaiden noch mehr erschauderte und sich mit aller Kraft an den stählernen Körper seines Liebsten drängte.
„Wir müssen raus“, murmelte er fahrig, denn Eryk küsste und knabberte sich über seinen Hals, über die empfindliche Kehle hinweg bis hin zum Nacken.
„Nichts da! Es gibt eine Menge Magier da draußen, die nicht halb so viel geleistet haben wie du, und genug kräftige Männer, dass ich für ein weiteres Stündchen abkömmlich bin.“
Raue Hände zerrten an Kaidens Kleidung, was er willenlos geschehen ließ. Es fühlte sich so gut an, viel zu gut ...
„Das Dach, wir – es muss – der Schnee – du weißt schon“, wisperte er im Bemühen, Vernunft zu zeigen. Was schwierig wurde, wenn geschickte Finger über nackte Haut zu Körperregionen wanderten, die äußerst empfänglich für Berührungen waren.
„Es schneit gerade nicht. Das hält!“
Eryk biss ihm zärtlich in das Kinn, die Wangen, was Kaiden in Not brachte – sollte er lachen, abwehren, genießen? Es war unangenehm und herrlich zugleich, vor allem, da ihm dabei die verspannten Rücken- und Schultermuskeln geknetet wurden. Bevor er sich entscheiden konnte, verpasste Eryk ihm das gefühlt tausendste Kussmal am Hals, um ihm dann energisch die Zunge zwischen die Lippen zu drängen. Dass die Ringe jegliche Zeichen von Unsittlichkeit verbargen, hatte eindeutige Nachteile! Er fand diese roten Male nicht gerade schön.
An diesem Punkt verloren sich Kaidens Gedanken, denn nicht nur Eryks Zunge drang in sein Innerstes ein, und jene geschickten Finger schlossen sich nun um sein pochendes Geschlecht. Es war gut, dass er so sicher gehalten wurde, so konnte Kaiden sich bedenkenlos stöhnend hingeben …
Eryk staunte immer wieder aufs Neue, wie wunderschön es aussah, sobald Kaiden die Augen schloss und sinnlich genießend den Kopf zurückbog. Sein Liebster stand nackt an der Wand und schenkte ihm die Gewalt über seinen Körper, so vertrauensvoll, dass es ihn vor Glück nahezu taumeln ließ. Stundenlang könnte er nichts weiter tun, als ihn zu streicheln, necken, erregen, küssen, seinem Willen unterwerfen, sich ihm zu unterwerfen, ihn seine Kraft spüren lassen, von seiner Kraft überrollt zu werden, mit ihm gemeinsam Klippen hinabstürzen …
Eryk trug eindeutig zu viel Stoff am Leib, wurde ihm bewusst. Hatte er eben noch ein gänzlich unmännliches
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