Raspberry Pi - Einstieg, Optimierung, Projekte
Strom wegnehmen, der anderweitig benötigt wird. Wenn Sie eigenartige Effekte feststellen, wie eine nicht reagierende Tastatur oder sich unendlich wiederholende Zeichen, probieren Sie eine andere Tastatur aus oder schließen Sie sie über einen USB-Hub mit Stromversorgung an. Im Idealfall verbrauchen Ihre Tastatur und Maus jeweils maximal 100 mA.
Einige drahtlose Tastaturen und Mäuse könnten ebenfalls nicht funktionieren, da Linux nicht alle unterstützt. Zu Anfang sollten Sie einfach konservativ sein und drahtgebundene Geräte verwenden, bis alles richtig funktioniert. Tauschen Sie anschließend die Komponenten nacheinander aus und wenn ein Problem auftritt, prüfen Sie, ob Ihr Betriebssystem die entsprechende Tastatur oder Maus unterstützt.
Häufig werden Sie mehr als zwei USB-Geräte (oder eines beim Modell A) benötigen, weshalb Sie sie mit einem USB-Hub an den Pi anschließen müssen. Achten Sie darauf, dass der Hub alle angeschlossenen Geräte mit genug Energie versorgen kann. In beinahe allen Fällen benötigen Sie einen Hub mit eigener Stromversorgung.
Auswählen eines Bildschirms
Abhängig vom verwendeten Bildschirm benötigen Sie ein HDMI- oder ein Composite-Video-Kabel. Wenn Sie HDMI verwenden und Ihr Bildschirm auch Lautsprecher hat, ist alles geritzt. Wenn nicht, müssen Sie den Audioausgang des Pi durch ein Kabel mit 3,5-mm-Klinkensteckern an das Soundsystem anschließen. Diesen Stecker finden Sie auch in den Kopfhörern Ihres iPod, die Sie natürlich auch verwenden können.
Auswählen des richtigen Netzwerk-Equipments
Wenn Sie ein Modell B an ein Netzwerk anschließen möchten, benötigen Sie nur ein Ethernet-Kabel. Modell A besitzt keine eigene Ethernet-Schnittstelle, sodass Sie einen USB-zu-Ethernet-Konverter einsetzen müssen.
Hinzufügen eines Gehäuses
Zukünftige Versionen des Pi werden vielleicht mit einem Gehäuse geliefert. Bis dahin müssen wir uns jedoch selbst helfen. Wie jedes elektronische Gerät ist auch der Pi empfindlich gegenüber Staub und leitenden Oberflächen, sodass früher oder später ein Gehäuse fällig ist.
Die Pi-Community ist sehr kreativ, und es haben schon viele Personen Gehäuse aus Lego-Steinen gebaut 11 und sogar aus Pappe 12 . Eines der größeren Probleme mit selbst gebauten Gehäusen ist, dass sie keinen bequemen Zugang zu den Erweiterungsanschlüssen des Pi bieten. Daher besteht die beste Lösung im Kauf eines professionellen Gehäuses, z. B. bei Adafruit 13 oder bei ModMyPi 14 .
Zusätzlich zu den erwähnten Geräten benötigen Sie einen PC, um z. B. ein Datenträgerabbild auf eine SD-Karte zu kopieren oder Anwendungen zu kompilieren. Einen Pi einzurichten ist also nicht ganz so kostengünstig, wie es zu Anfang schien.
Ein typisches Pi-System sieht auf Ihrem Schreibtisch ziemlich unordentlich aus, wenn alle Kabel angeschlossen sind (siehe Abb. 1–5 ). Trotz des ungewohnten Aussehens ist die Hardware jetzt zu einem ersten Testlauf bereit.
Abb. 1–5 Pi-System mit angeschlossenen Kabeln
1.3 Die nächsten Schritte
In diesem Kapitel haben Sie gelernt, wozu all die Anschlüsse des Pi dienen, welche Zusatzgeräte benötigt werden und wie Sie die richtigen auswählen. Im Prinzip können Sie den Pi jetzt das erste Mal starten. Ohne ein Betriebssystem passiert jedoch nicht viel. Im folgenden Kapitel erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie haben und wie Sie ein vollständiges Linux-System installieren.
2 Ein Betriebssystem installieren
Wie jeder andere Computer auch benötigt der Raspberry Pi ein Betriebssystem, und zwar vorzugsweise Linux. Zum einen deshalb, weil Linux freie Software ist, aber hauptsächlich, weil der ARM-Prozessor des Pi von Linux unterstützt wird, während die meisten anderen Betriebssysteme nur auf Intel-Architekturen laufen. Trotzdem läuft nicht jede Linux-Distribution auf dem Pi, da nicht jede den besonderen ARM-Prozessortyp des Pi unterstützt. Zum Beispiel können Sie auf dem Pi kein Ubuntu Linux installieren. In diesem Kapitel lernen Sie daher zuerst, welche Auswahlmöglichkeiten Sie haben.
Die Auswahl eines Betriebssystems ist nur ein erster Schritt, denn Sie müssen es auch installieren. Der Installationsvorgang ist deutlich anders als das, was Sie vermutlich gewöhnt sind, jedoch nicht sehr schwierig: Sie müssen das Betriebssystem auf einer SD-Karte installieren. In diesem Kapitel werden Sie die neueste Linux-Distribution von Debian installieren, die Vorgehensweise ist jedoch für alle Betriebssysteme gleich. Sie können
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