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Rasputins Tochter

Rasputins Tochter

Titel: Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Alexander
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brauchst?“
    „Ich brauche Ihre Hilfe, Vater Grigori. Ihre Intervention. Mein Mann wurde ernsthaft verwundet und er braucht die beste medizinische Fürsorge. Unglücklicherweise planen sie, ihn aus der Stadt zu verlegen, und es macht mir Angst. Ich befürchte, dass seine Pflege leiden wird, und ich werde ihn nicht mehr als ein- oder zweimal im Monat während seiner Genesung besuchen können, und ohne meine Anwesenheit denke ich nicht, dass er sich so schnell erholen wird. Und Vater Grigori, ich … ich -“
    Radi boga , dachte ich, was für eine Speichelleckerin. Wie ich die Art hasste, wie sie, genau wie alle anderen, um unseren hässlich klingenden Familiennamen herumschlich. Leute, besonders hier in der Stadt, scheuten eigenartigerweise keine Mühe, zu vermeiden, ihn zu benutzen, besonders in der Gegenwart meines Vaters, aus Furcht, den mächtigen Bauern mit Zugang zum Thron zu beleidigen. Wussten sie nicht, dass der Name Rasputin nicht von dem Wort rasputnik stammte - eine sittlich verdorbene, zügellose, unmoralische Person - sondern von rasputije - eine Straßenkreuzung? Egal, was diese gelehrten Stadtleute über die Art, woher russische Namen stammten, sagten, das war, woher mein Familienname kam. Und nicht nur unserer, sondern die Hälfte des Dorfes, denn das kleine Pokrowskoje lag an der Kreuzung von zwei Hauptstraßen, eine führte nach Tjumen, die andere fort in die nie endende sibirische Wildnis.
    Als die Frau ihre Geschichte daherschwafelte, schenkte ihr Vater kaum Aufmerksamkeit. Stattdessen fuhr er mit seiner Hand durch sein Haar, zog an seinem Bart und begann sich zu kratzen, zuerst seine Brust und dann seinen schlaksigen Oberschenkel. Ich fragte mich, ob er ihr überhaupt Aufmerksamkeit schenkte, als er sie unterbrach, wobei er mit seiner Hand schroff durch die Luft winkte.
    „Zieh deine Kleider aus!“, befahl er.
    „Was?“
    „Weg mit ihnen!“
    „Aber … aber ich habe Geld. Ich habe …“
    Papa murmelte etwas Unverständliches und dann schrie er heraus: „Gott wird deine Gebete nicht erhören, bis du dich demütigst! Hörst du mich! Du musst dich vor den Augen Gottes demütigen! Tue, wie ich sage, Kind: Ziehe deine Kleider aus!“
    Ich sprang beinahe dann und dort aus dem Schrank, aber meine Scham hielt mich gefangen, lähmte mich direkt dort, wo ich kauerte. Nein. Bitte, nicht auf diese Weise. Ich presste meine Faust an meinen Mund, damit ich nicht laut aufschrie, und biss auf meine Knöchel. Papa war bei uns, seinen Kindern, ganz Stenge und Anstand. Er wusste jede Stunde des Tages, wo wir waren und was wir taten. Also, was war hier los? Was, im Namen des Teufels, tat er? Das konnte nicht die Art sein, wie er alle seine Besucher hinter der verschlossenen Tür seines Arbeitszimmers behandelte, nicht wahr? Lieber Gott, da meine eingebildete Wahrheit mit der realen kollidierte, sich nur vor mir entfaltete, war es mehr als ich ertragen konnte. Von der Dunkelheit ins Licht blickend, stand ich so still wie ein Felsen am Boden gefroren.
    „Ja, Vater Grigori, wie Sie wünschen.“ Sie zog ihre Hand von meinem Vater frei und begann, den Rückenteil ihres Kleides aufzuknöpfen. „Verstehen Sie … verstehen Sie, alles, was ich brauche, ist ein Stück Papier, irgendein Wort von Ihnen. Die Leute sagen, dass Sie solche Dinge ausgeben, einen kleinen Zettel mit Ihrer Unterschrift. Ich wäre glücklich, großzügig dafür zu bezahlen, für eines der Papierstücke.“
    „Ach, Geld! Die Leute werfen mir immer Geld nach, aber was tut es Gutes? Nichts, sage ich dir! Geld ist nichts wert!“
    „Ja, aber“ - als sie begann, sich auszuziehen, kämpfte die hübsche Frau Tränen zurück - „Ich werde alles tun … alles für meinen Mann, wenn Sie nur intervenieren. Was … was ist es, was Sie von mir möchten?“
    „Ach, was brauche ich außer Liebe? Das ist alles. Ich kann alles haben, sage ich dir, überhaupt alles! Und doch, was braucht jeder von uns außer süße Liebe?“
    Und so fuhr sie fort. Während ihre Hände zitterten, ihre Stimme bebte, begann die junge Olga Petrowna ihre Kleider Stück für Stück abzustreifen. Sie hörte nicht zu reden auf, nicht für einen Augenblick, noch hörte sie auf, sich auszuziehen. Leer auf eine Wand starrend, knöpfte sie das Oberteil ihres Kleides auf, und das Unterteil und ließ es zu Boden fallen. Als sie in nichts als ihrem einfachen Baumwollmieder und zerknittertem Unterrock stand, hörte sie auf. Als ob sie dabei wäre, von einem Löwen verschlungen zu

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