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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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an. »Ein mächtiger Magier könnte ein Elementar rufen, aber eine solche Person würde hier nicht lange überleben. Und doch ist hier Magie«, stellte Matteo fest.
    »Das Wasserelementar war ein Geschöpf von der Ebene des Wassers«, erwiderte Andris, der Matteos Gedankengang folgte. »Das Tor muß sich ganz in der Nähe befinden.«
    »Und damit auch der Laraken. Ohne Tzigone werden wir ihn hier vernichten müssen«, überlegte Matteo. »Dann kann Kiva das Tor schließen ... wenn das ihre wahre Absicht ist.«
    Andris warf ihm einen seltsamen Blick zu. »Wir sollten die Männer in zwei Gruppen teilen. Wenn wir ausschwärmen, können wir den Laraken mit einem Angriff auf breiter Front flankieren. Du nimmst den zweiten Trupp.«
    Sie verteilten sich im Sumpf, krochen durch die Untiefen und zwängten sich durch Lücken zwischen den Ranken. Das Wasser machte allmählich einen saubereren Eindruck, bis es schließlich so rein und klar war, als hätten sie einen Gebirgsbach vor sich. Einer der Männer tauchte die Hände ein, als wolle er einen Schluck nehmen, doch Matteo versetzte ihm einen leichten Stoß mit dem stumpfen Ende seines Spießes und schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    Die Ablenkung dauerte nur einen kurzen Augenblick. Doch Matteo sah dadurch nicht die riesigen grün-schwarzen Hände, die sich mehrere Schritte vor ihm durch den Vorhang aus Ranken bewegten. Aufmerksam wurde er wieder, als ein lautes, reißendes Geräusch den Sumpf erschütterte und ein Echo warf, das ihm wie eine Kombination aus Blitz und Donner vorkam – und dann tauchte der Laraken auf, der sich durch die Öffnung in der dichten Dschungelvegetation schob.
    »Bei der Mutter Mystra!« flüsterte Matteo.
    Das Monster war mehr als doppelt so groß wie ein erwachsener Mann und so abscheulich, daß es jeder Beschreibung spottete. Aale wanden sich auf dem Schädel wie Schlangen auf dem Kopf einer Medusa. Ohren, spitzer als die eines Elfen, erstreckten sich zu beiden Seiten der dämonischen Fratze. Von langen Reißzähnen, die spitz wie Nadeln waren, troff etwas leuchtend Grünes. Der breite Rücken des Laraken war gebeugt, was ihm ein verschlagenes Erscheinungsbild verlieh. Doch an seiner Bewegung war nichts Vor sichtiges. Er kam mit weiten Sätzen rasch auf sie zu, bewegte sich in einem Zickzackmuster wie eine aufgeregte Echse.
    Nicht wie eine aufgeregte, sondern wie eine jagende Echse, berichtigte sich Matteo. Doch was der Laraken suchte, konnte keiner von ihnen bieten.
    Andris gab das Zeichen zum ersten Angriff. Zehn seiner Männer legten Pfeile an und ließen sie pfeifend auf den Kopf der Kreatur zuschießen, doch der Laraken wischte sie beiseite, wie man es mit einem Schwarm Mücken tat. Die Bogenschützen ließen dennoch eine Salve nach der anderen folgen, um die Aufmerksamkeit des Laraken abzulenken. Zehn weitere Männer traten vor und begannen, mit Spießen in den Leib des Geschöpfs zu stechen. Wieder und wieder stachen sie zu, doch keine der Spitzen konnte die dicke grüne Haut durchdringen.
    Der Laraken hob einen riesigen, klauenartigen Fuß und trat nach einem der störenden Speere. Die Waffe zersplitterte, und der Fuß des Laraken drückte ihren Träger zu Boden. Das Geschöpf verlagerte sein Gewicht und zerdrückte den Mann, was die anderen als entsetzliches, nasses Platzgeräusch wahrnahmen. Der andere Fuß schoß geschickt wie die Hand eines Affen vor und erwischte einen anderen Kämpfer. Das Monster trat aus und wirbelte den Mann durch die Luft, bis er in einer tiefen Senke landete. Sofort begann das Wasser zu brodeln, als die Fische des Dschungels angeschossen kamen und sich auf ihre Beute stürzten. Andris rief die Überlebenden zurück, als der Laraken den Kopf in den Nacken legte und schnupperte. Dann riß er den Kopf zu Andris herum und stieß einen Triumphschrei aus.
    Er kam unaufhaltsam näher und fegte Spießträger und Bogenschützen aus dem Weg, während er auf Andris zuging. Seine hagere Gestalt begann sich zu füllen, als er durch das Wasser schritt.
    Matteo bedeutete den Männern, mit ihm das Geschöpf von den Flanken her anzugreifen. Als er auf den Laraken zueilte, bemerkte er, daß sein Freund blaß wurde – nein, nicht blaß, durchsichtig! Er konnte durch die Gestalt seines Freundes schon die Bäume hinter ihm erkennen.
    Matteo verstand. Kiva hatte die Wahrheit gesprochen, als sie Andris aus dem Jordaini-Kolleg geholt hatte. Er besaß tatsächlich eine gewisse innere Magie, nämlich die, die in seinem Elfenblut

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