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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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unverkennbar.
    Ein funkelndes Licht erschien neben ihr, wirbelte in einem winzigen Strudel, der langsamer wurde, während er an Farbe und Substanz gewann. Als er anhielt, trat ein winziger geflügelter Kerl vor ihr in die Luft und kam näher, um sie verwundert anzusehen.
    »Keturah? Was hast du mit all deinem Haar gemacht?«
    »Ich bin nicht Keturah«, sagte sie leise und erkannte plötzlich, daß sie keinen Namen wußte, mit dem sie ihn ansprechen konnte. Hoffnung keimte in ihr auf. Sicher würde ihr ältester Freund ihren Namen wissen. »Ich bin Keturahs Tochter. Erinnerst du dich an mich?«
    Auf dem winzigen Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. »Kind? Bist du es?«
    Eine düstere Vorahnung ergriff von Tzigone Besitz. »Warum nennst du mich ›Kind‹?«
    »Warum nennst du mich ›Feengeist‹?« gab das Geschöpf zurück. »Du konntest meinen Namen nicht sagen, und ich konnte deinen nicht sagen.«
    »Wie lautete mein Name?« fragte Tzigone voller Eifer. »Sag ihn mir, so gut du kannst.«
    Der Feengeist zuckte die Achseln. »Wenn du ihn nicht kennst, warum erwartest du dann, daß ich ihn weiß? Keturah sagte, er solle nicht genannt werden, also habe ich nicht gefragt.«
    Tzigone empfand große Enttäuschung, aber sie verstand, was ihre Mutter getan hatte. Namen bedeuteten Macht, und das Wissen um ihren wirklichen Namen konnte in den Händen derer, die sie suchten, zum Werkzeug werden.
    Sie schüttelte den Gedanken ab und fuhr fort: »Du kamst, als ich dich rief«, sagte sie zu dem Feengeist.
    Der kleine Kerl zuckte wieder die Achseln. »Mußte.«
    Tzigone nickte. Offenbar war der rothaarige Jordain nicht so dumm, wie er schien. Darum hatte Kiva sie gesucht – und sobald sie ihren Zweck erfüllt hatte, würde Kiva ihr mit dem nächstbesten Messer die Kehle durchschneiden.
    Zorn stieg in ihr auf, als sie daran dachte, was Kiva sie gekostet hatte. »Nicht nochmal«, flüsterte Tzigone. »Diesmal wirst du nicht siegen.«
    »Siegen?« Der Kobold sah sie fragend an. »Du willst spielen?« Er schoß zur Seite und beschwor mehrere winzige Lichtkugeln, die er mit unglaublichem Geschick jonglierte.
    Tzigone griff nach dem leuchtenden Spielzeug und zerdrückte es in der Hand. »Keine Magie«, sagte sie nachdrücklich. »Was sie anlocken könnte, würde dir nicht gefallen.«
    Der Feengeist flatterte herab, um sich auf dem Ast neben ihr niederzulassen, und legte die Flügel wie einen Umhang um sich. »Mir gefällt es hier schon jetzt nicht. Es ist kalt.«
    Tzigone sah ihn verwundert an. Der Sumpf war heiß wie ein Badehaus, und mit einem Mal wurde ihr klar, in welche Gefahr sie den Feengeist gebracht hatte, indem sie ihn an diesen Ort gerufen hatte.
    »Geh«, drängte sie ihn. »Entfern sich so weit vom Sumpf, wie du kannst. Wir werden bald spielen.«
    Der winzige Kerl zuckte die Achseln und verschwand. Tzigone atmete tief durch und beruhigte sich. Als sie wieder zur Ruhe gekommen war, tastete sie sich mit ihren Sinnen vor, die schon immer sehr leicht auf die Präsenz von Magie angesprochen hatten.
    Sie nahm einen vagen magischen Schatten an der Stelle wahr, wo sich der Kobold befunden hatte. Davon abgesehen war der Sumpf sonderbar frei von jeglicher Magie. Da war so gut nichts zu fühlen, von einem sanften, ungenauen Strahlen abgesehen, das vom Lager ausging.
    Aber es war nicht die Magie des Stillezaubers, sondern eine persönliche Magie, ein »Gefühl«, das bei jedem Individuum anders war. Jemand im Lager hatte magische Fähigkeiten und war sich dessen höchstwahrscheinlich nicht bewußt. Aber Kiva wußte es. Eine Bluthündin wußte, wer magische Kräfte besaß und wer nicht. Wahrscheinlich hatte die Elfe jemanden als Köder für den Laraken ins Lager geholt. Vielleicht Matteo. Kiva glaubte, sie könne alles tun und immer ungeschoren davonkommen.
    »Das glaube ich aber nicht«, sagte Tzigone, während sie den Baum mit einer Entschlossenheit verließ, die sie noch nie empfunden hatte. Die Erinnerungen, die zurückgekehrt waren, hatten ihr klargemacht, wie schwierig es für sie gewesen war zu überleben. Zu überleben war eine besondere Leistung, doch jetzt war die Zeit gekommen, mehr als das zu tun.
    Sie drang tiefer in den Sumpf ein, angetrieben von Zorn und dem Entschluß, Kiva davon abzuhalten, noch mehr Leben zu vernichten.
    Als sie die Arme ausstreckte, um den Vorhang aus Ranken zu teilen, der sich zwischen zwei Bäumen erstreckte, fiel Farbe auf ihre Hand, ein verirrter Teil eines Regenbogens, wo es keinen hätte

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