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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Infanteristen schwappte vorwärts, und durch die Reihen der wartenden Kavallerie ging ein erwartungsvolles Beben.
    »Die halruaanische Armee wird vernichtet werden«, sagte Kiva.
    »Nicht zwangsläufig. Ein Wasserelementar könnte die Flut zurückhalten – eine wahrhaft gigantische Kreatur, die die Kavallerie zermalmen könnte.«
    Kiva machte eine ausholende Geste. »Hier ist kein Wasser in Sicht, Herr.«
    »Nein?« Er lächelte herablassend. »Du hast deine Lektionen vergessen, kleine Elfe. Der Mensch besteht aus Fleisch und Blut – unendlich manipulierbarem Fleisch und Blut. Und was ist der wichtigste Bestandteil von Fleisch und Blut?«
    Sie nickte, da sie mit einem Mal verstand. »Wasser! Natürlich!«
    Akhlaur hob die mit Schwimmhäuten behafteten Hände und begann, monoton zu skandieren. Eine graue Wolke braute sich grollend und zuckend über ihnen zusammen. Eine heftige Explosion war zu hören, und dann begann es zu regnen – vom Boden in die Wolke hinauf.
    Die Krieger, die sich unmittelbar unter dem Zauber befunden hatten, begannen sich aufzulösen, bis nur noch trockene Knochen übrig waren, während bei anderen das Skelett noch von der verbliebenen Haut zusammengehalten wurde. Wie die Wellen eines riesigen Steins, den man ins Wasser warf, breitete sich die verheerende Wirkung des Zaubers aus. Die Armee der Mulhorandi fiel zu hunderten und tausenden. Ihre Körperflüssigkeiten, Grundlage ihres Lebens, strömten nach oben in die wartende Wolke.
    So rasch wie erwartet begann die Wolke Gestalt anzunehmen. Beine vom Umfang eines Magierturms senkten sich herab und rammten sich mit gewaltiger Kraft in die Erde. Knochensplitter wirbelten umher, als Dutzende von Skeletten zermalmt wurden. Die Wolkenkreatur wandte sich um und begann, durch die Reihen der Invasoren zu pflügen.
    Die Mulhorandi-Magier schleuderten dem Wasserelementar Zauber über Zauber entgegen, während es einen nach dem anderen zertrat oder aber vom Boden aufhob und verschlang. Ertrinkende Männer trieben in der Flüssigkeit ihrer gefallenen Kameraden umher und schlugen in Panik auf die magische »Haut« des seltsamen Elementars ein.
    »Da siehst du es«, sagte Akhlaur zufrieden. »Das Elementar wird erst die Mulhorandi vernichten und sich dann gegen die Halruaaner wenden. Ich bin sehr gespannt, was Zalathorm gegen dieses Monster unternehmen wird.«
    * * *
    Matteo stand bei König Zalathorm und starrte das furchtbare Elementar fassungslos an. »Wer bei allen neun verdammten Höllen hat das herbeigerufen?«
    »Niemand, den ich kenne, kann so etwas vollbringen«, sagte der König. »Aber wenigstens kämpft es für uns.«
    »Im Moment schon. Doch wenn es sich gegen uns wendet, müssen wir bereit sein.«
    Noch während er sprach, wandte das Elementar sich der halruaanischen Verteidigungslinie zu.
    Matteo fluchte leise. »Welches ist die größte Kreatur, die Ihr herbeirufen könntet?«
    »Das größte Geschöpf zu Lande wäre ein Roc«, sagte Zalathorm und meinte damit jene adlerähnlichen Monster, deren Größe ausreichte, einen Elefanten in ihren Klauen zu tragen. »Doch der nächste von ihnen lebt in den Wüsten von Calimshan.«
    Der Jordain überlegte rasch. »Beherrscht Ihr einen Feuermanipulationszauber?«
    »Natürlich.«
    »Nehmt mit jedem Magier in der Luft und auf dem Lande Kontakt auf. Auf mein Zeichen soll jeder von ihnen den größten ihm bekannten Feuerball-Zauber wirken und ihn direkt auf das Elementar werfen. Ihr werdet die Verwandlung wirken.«
    »Dieser Zauber wird nur ein Feuer verwandeln«, erinnerte der König ihn.
    »Ein Feuer«, bestätigte Matteo. »Erfaßt die Feuerbälle, wenn sie sich zu einer einzelnen Flamme zusammenschließen.«
    Der König schnaubte. »Du hast eine hohe Meinung von meinen Fähigkeiten und der Treffsicherheit meiner Magier.«
    »Sie müssen gut aufeinander abgestimmt werden«, räumte Matteo ein. »Aber auch vereinzelte Feuerbälle werden das Elementar schwächen.«
    Der König nickte und legte eine Hand auf die bernsteinfarbene Kugel des Ältestenrates. Er gab den Befehl, und Matteo begann zu zählen. Auf sein Zeichen hin flammten Feuerbälle an Bord jedes Himmelsschiffs auf, wurden von den Rücken fliegender Reittiere und von Magiern am Boden abgefeuert. Sie schossen von allen Seiten auf das Elementar zu. Als Matteo die Hand herunternahm, rief der König ein einziges Wort.
    Das Feuer in der Luft verschmolz zu einem flammenden Roc. Eine Hitzewelle fegte über das Tal hinweg, als der Feuervogel das

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