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Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)

Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)

Titel: Ratings, Ratings, Ratings (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Brocks
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Toilette.
    Ah. Wie schade. Nun ist Tristan nicht zu erreichen. Ich pullerte und probierte es dann nochmal, aber ha tte wieder keinen Erfolg. Als ich wieder an den Schreibtisch kam, schnellte Chris natürlich hoch und warf mir, beziehungsweise meinem Handy, einen neugierigen Blick zu. Ich war mir sicher, insgeheim, täte er am Liebsten meine SMSe lesen und ließ das Telefon extra offen liegen. Der Täter musste schließlich gefüttert werden.
    Sturmtief Daisy, Sturmtief Vincent hatten es nach Deutschland geschafft, Kyrill hatte hier überall gewütet, aber ansonsten kam Deutschland ganz gut davon. Das Donau- und Elbhochwasser hatte Deutschland mehrmals Millionen Schäden verursacht und das regelmäßig über Jahrzehnte hinweg. Von den beiden Flüssen gab es wirklich am meisten zu berichten. Der Rhein hatte es, zumindest den Infos nach, die ich hier vorliegen hatte, seit 1993 nicht mehr in die Hit-Listen der Katastrophen geschafft und das war ja schon mal was.
    Fieberkatastrophen nach Überflutungen gab es aber in Deutschland nie. Auch keine anderen Epidemien. Als ich das so las, musste ich natürlich wieder an Tristan denken, weil ich an Afrika dachte. Und dachte nicht mehr daran, dass Chris seit neusten Riesenohren hatte. Ich versuchte erneut Tristans Nummer. Es klingelte und ich lauschte dem Tuten, wartete sehnsuchtsvoll auf seine Stimme. Aber Tristan nahm nicht ab, und so machte ich mich wieder an meine Arbeit.
    Mit neuer Energie entdeckte ich noch ein paar andere Stürme und Orkane und las auch von der aktuellen Kältewelle. Hier in England war es zwar kalt, aber das war mit einem deutschen Winter absolut nicht vergleichbar, zumindest fand ich das. Die Engländer hatten so einen kalten Winter noch nie erlebt, sagten sie, trugen ihr T-Shirt aber munter weiter. Daher gab ich auch nicht viel auf deren Aussagen. Nachdem ich die Liste durchgearbeitet hatte, fielen mir aber Hagelkörner ein, die die Autodächer von Freunden in Deutschland eingedötscht hatten und ich hielt nach Hagelschäden Ausschau. Und wurde auch fündig.
    Das war eine gute Idee gewesen. So kam ich auf die Web-Seite eines großen deutschen Rückversicherers, die mir viele weitere Informationen lieferte. Obwohl die Seite gerammelt voll mit neuen Informationen war, schaffte ich es, die wichtigen Infos herauszufiltern.
    „Was machst du denn heute Abend?“, fragte Chris dann doch neugierig und schaute dabei auch ganz offensichtlich auf mein Handy. Das genau in diesem richtigen Moment klingelte. Ich sah Chris an, er sah mich an und mir wurde klar, dass er jedes Wort aufsaugen würde.
    Denn es war natürlich Tristan. „Hallo Schatz“, sagte ich „wie geht es dir?“.
    Ich hörte Chris hinter der Trennwand lauschen, aber sollte er doch.
    Es war ein schönes Gefühl, mit seinem Schatz vom Büro aus zu telefonieren. Ohne ihn waren die Tage hier manchmal unerträglich lang gewesen. Wir wollten bald zusammen nach Botswana fahren und dort sollte ich deutsche Touristen bei einer Safari begleiten, bekam meine n Urlaub samt Safari dafür umsonst. Tristan hatte das organisiert. Aber bis dahin ist es noch eine ganze Weile hin. Mein Bericht dahingegen muss endlich fertig werden. Und zwar am besten jetzt.

2 2
    …………… Klatschmänner. Die Claque. Kein Tippfehler und nicht die Clique aus dem Freundeskreis, sondern die Gruppe, die Geld fürs Klatschen bekommt. In diesem Fall fürs Tratschen und das auch noch umsonst. Männer!. Diskutiert wird in ihrem Kreis meistens darüber, ob die Frau in Rot geiler ist als die dort hinten in grün und ob sie in Sachen Busen, Arsch und Haare auf der Skala eher oben liegt oder eher im unteren Bereich und damit überhaupt nicht punktet. Dieser Vergleich stößt bei den betroffenen Damen nicht gerade auf Beifall, kann aber nie und nimmer abgestellt werden. Nirgends auf dieser Welt.
    Chris erzählte mir gerade von seinen Wochenendplänen. D ie interessierten mich aber gerade überhaupt nicht und daher reagierte ich auch nicht. Wieder beschäftigte ich mich mit der Konkurrenzsituation am deutschen Versicherungsmarkt, und wieder machte mir diese Arbeit echt Spaß. Am späten Nachmittag hatte ich den Großteil geschafft. Nun fehlten mir nur noch ein paar Kommentare für die Marktzugangsbeschränkungen, aber die schaffte ich dann doch nicht mehr.
    Schließlich ist es schon wieder k urz vor Feierabend. Das heißt 19 Uhr. Seit 10 Stunden war ich nun schon hier. Ich seufzte leise auf und das brachte auch Chris wieder zum Vorschein.

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