Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
gewöhnen«. Das Wesen der Meditation besteht darin, dass wir den Geist darin üben, sich zu ändern. Da jede Veränderung ihre Zeit braucht, ist es wichtig, dass wir unsere Praxis als Langzeitprojekt anlegen. Es empfiehlt sich, morgens an einem ruhigen Ort zu meditieren, bevor man den Tag beginnt. Beim Meditieren ist unser Geist zugleich das Werkzeug, mit dem wir arbeiten, und das Material, das bearbeitet wird. Daher ist es besser, wenn er noch klar und frisch ist.
Es gibt verschiedene Formen der Meditation. In der analytischen Meditation machen wir beispielsweise von unserer Denkfähigkeit Gebrauch. Diese Art der Meditation ist nicht ausschließlich Buddhisten vorbehalten. In der westlichen Wissenschaft spielt das rationale Denken eine ebenso wichtige Rolle wie im Buddhismus.
Eine andere Form der Meditation ist es, sich auf ein einzelnes Objekt zu konzentrieren, damit der Geist lernt, sich zu
sammeln, und dadurch zur Ruhe kommt. Diese Technik empfiehlt sich zum Beispiel, wenn wir unruhig oder ängstlich sind. Unser Geist hat die Gewohnheit, ständig nach außen zu blicken, zu kritisieren, sich in der Außenwelt zu verlieren – das erzeugt innere Unruhe. Meditation hilft uns dabei, uns zu konzentrieren, den Geist wieder nach innen zu holen und dort verweilen zu lassen. Dadurch kommen wir zur Ruhe. Wir schauen unseren Gedanken zu, wie sie kommen und gehen, ohne uns auf sie einzulassen. Das ist ein bisschen so, als würden wir dem Kommen und Gehen der Meereswellen zusehen. Es ist sehr wohltuend und lässt uns mit anderen Augen auf die Welt und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen blicken. Es liegt allein an uns, ob wir uns in den verschiedenen Meditationstechniken üben und uns von Grund auf ändern wollen.
Wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen,
ist es nutzlos, sich deshalb Sorgen zu machen.
Gibt es eine Lösung, werden wir sie finden,
gibt es keine, wozu machen wir uns dann Sorgen?
Shantideva
Keine Gewähr für gewöhnliches Glück
G ewöhnliches Glück ist das Resultat alltäglicher Wünsche und Begierden. Nun liegt es in der Natur der gewöhnlichen Begierde, dass sie niemals wirklich Befriedigung findet. Werden wir von ihr beherrscht, sind wir ständig unzufrieden. Das mit ihr verbundene Glücksempfinden ist kurzlebig und verlangt ununterbrochen nach Nachschub. Auf dieser Ebene ist das nicht anders möglich. Dauerhaftes Glück lässt sich so nicht finden.
Wahres Glück hängt weder von einem anderen Wesen noch von einem äußeren Objekt ab, sondern nur von uns selbst, von unserem Geist. Wollen wir geistigen Frieden entwickeln, müssen wir lernen, unseren Blick und unsere Gedanken nach innen zu richten. So üben die Objekte unserer Sinne und die gewöhnlichen Wünsche und Begierden immer weniger Anziehungskraft auf uns aus. Dann können wir jenen beständigen, dauerhaften inneren Frieden entwickeln, der allein es uns ermöglicht, in jeder Situation glücklich zu sein.
Materieller Besitz und angenehme Lebensumstände können uns kein dauerhaftes Glück sichern, denn Leiden und Probleme sind nun einmal unvermeidlich. Doch wenn Sie wissen, wie Sie Ihren Geist disziplinieren und zufrieden sein können mit dem, was Sie haben, leben Sie mit sich selbst und Ihrer Umwelt in Frieden. Und Sie werden selbst dann noch glücklich sein, wenn sich Ihre Lebensumstände verschlechtern.
Erfreue dich an Tugend und Glück der Wesen.
Widme dich ganz der Aufgabe, die leidenden Wesen zur
Erleuchtung zu führen.
Dies ist die Aktivität des mächtigen, mitfühlenden
Avalokiteshvara,
der die Grundlagen von Weisheit, ethischem Handeln und
Großzügigkeit
auf der Erde und in allen himmlischen Regionen gelehrt hat.
Wirke mit, den endlosen Kreislauf von Geburt und Tod zu
beenden,
dem alle Wesen ebenso unterworfen sind wie der
Vergänglichkeit.
Nagarjuna
Abrüstung beginnt mit innerem Frieden
M achthunger bedeutet, dass wir den Wunsch haben, immer mehr zu besitzen, sei es im Hinblick auf unsere Arbeit, unsere soziale Stellung oder unsere Beziehungen zu anderen. Dieser Wunsch hat zur Folge, dass wir uns zunehmend im Wettbewerb mit anderen fühlen und uns ihnen gegenüber negativ verhalten, ohne die Folgen solcher Handlungen zu bedenken. Dies zeugt von einer ausgesprochen aggressiven Einstellung uns selbst und anderen gegenüber.
Ein derartiges Machtbedürfnis entsteht aus einem übersteigerten Ich-Gefühl, das uns glauben lässt, wir existierten auf eine selbstständige, von unseren Mitmenschen getrennte und
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