Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
Menschen, so verschwenden wir nur unsere Zeit. Das blenden wir manchmal aus, denn wir haben Angst davor, ausgegrenzt oder verlassen zu werden beziehungsweise keine neuen Freunde zu finden, und so haben wir weiter Umgang mit den alten.
Wir sind selbst verantwortlich dafür, mit welcher Art von Menschen wir uns umgeben und welchen Einfluss sie auf uns und unser Verhalten haben. Das sollten wir nicht vergessen.
Stolz hat siebenerlei Form:
zu behaupten, geringer als der Geringste,
gleich dem Gleichen zu sein,
über oder gleich dem Geringeren zu sein,
wird als egoistischer Stolz bezeichnet.
Extremer Stolz besteht darin, sich einzubilden,
auf einer Stufe mit jenen zu stehen, die uns überlegen sind.
Zu glauben, man sei noch wichtiger als die sehr Wichtigen,
die sich selbst als überlegen betrachten,
ist der Stolz, der den Stolz überbietet.
Diese Form von Stolz ist wirklich von Übel.
Aus Unwissenheit in Bezug auf die fünf Aspekte der
Persönlichkeit, die Aggregate,
von sich als einem »Ich« zu sprechen ist der Stolz der
Ich-Illusion.
Sich einzubilden, Früchte erlangt zu haben,
die nicht erlangt wurden, ist der Stolz der Überlegenheit.
Sich begangener Missetaten zu rühmen
heißt, fehlgeleiteten Stolz zu empfinden.
Sich selbst gering zu schätzen mit den Worten:
»Ich bin nichts wert«, ist der Stolz der Minderwertigkeit.
Nagarjuna
Wahrhaft lieben
W ir wissen nicht, wie man wirklich liebt. Unsere Konditionierung, unsere geistigen Gewohnheiten, verzerren gewöhnlich die ursprünglichen, spontanen Regungen unseres Herzens zu Projektionen und diese verdecken, was der andere wirklich ist. Dennoch können wir lernen, wirkliche Liebe zu empfinden, indem wir über die Nachteile einer egoistischen Einstellung und die Vorteile einer altruistischen Grundhaltung nachdenken und untersuchen, wie sich diese beiden Haltungen auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken.
Damit es uns leichter fällt, harmonische Beziehungen zu unseren Mitmenschen zu unterhalten, können wir uns auch ins Gedächtnis rufen, dass alle Wesen genauso glücklich sein möchten wie wir. Wir sind alle gleich, was die Hoffnung auf Glück angeht. Wenn wir das verstehen und akzeptieren können, entwickeln wir anderen gegenüber ein Gefühl der Wesensverwandtschaft, wir gehen auf sie zu und werden nachsichtiger. Ihr Schicksal ist uns nicht mehr gleichgültig, sondern berührt uns immer mehr. Und so helfen wir ihnen, das zu bekommen, was sie glücklich macht, sobald wir dazu in der Lage sind. Auf diesem Weg gelangen wir mit der Zeit an einen Punkt, an dem wir die anderen als ebenso wichtig, wenn nicht sogar als wichtiger betrachten als uns selbst – zumindest gelegentlich.
Es fällt uns immer leichter, andere Menschen zu lieben und ihnen beizustehen, so wie wir es uns auch für uns selbst wünschen. Dann ist die Liebe, die wir für andere empfinden, wahrhaft Liebe.
Ein Körnchen Salz
macht einen Tropfen Wasser salzig,
aber nicht den gesamten Ganges.
Ähnlich vernichten minder schädliche Handlungen
nicht die tiefen Wurzeln des Guten.
Shantideva
Wenn Leiden zum Lehrer wird
W enn wir untersuchen, was sich auf körperlicher und geistiger Ebene in uns abspielt, wenn wir eine leidvolle Erfahrung machen, wenn wir akzeptieren, dass das Leid untrennbarer Bestandteil unserer Existenz ist, und wenn wir dann lernen, die Mechanismen zu entschlüsseln, die für diese leidvolle Erfahrung verantwortlich sind – dann können wir ähnliche Erfahrungen künftig vermeiden und Abstand zu unserer gegenwärtigen Erfahrung gewinnen. Dabei ist es natürlich auch hilfreich, dass wir nicht lange nachgrübeln, wie ungerecht es ist, dass wir dieses Leid erfahren. Vielmehr sollten wir begreifen, dass unser Erleben das Ergebnis einer Reihe von Ursachen und Bedingungen ist, die wir im Laufe unser unzähligen Existenzen selbst geschaffen haben. Allerdings wäre es falsch, deshalb nun Schuldgefühle zu entwickeln oder sich selbst zu verurteilen. Konzentrieren wir uns lieber darauf, Liebe und Mitgefühl für uns selbst zu empfinden, damit wir auch anderen gegenüber toleranter werden, und lernen wir besser, wie man Geistesruhe entwickelt.
Anfangs gehen wir dabei vielleicht ein wenig ungeschickt zu Werke, doch das ist ganz normal und gibt sich mit der Zeit. Allmählich lernen wir, uns selbst und anderen gegenüber echtes Mitgefühl zu empfinden. Wir entwickeln den unerschütterlichen Entschluss, allen helfen zu wollen, die leiden. Daraus wächst uns
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