Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
gedemütigt.
Seine Ablehnung hatte so endgültig geklungen. Aber was hatte sie auch erwartet? Dass er ewig warten würde, bis sie sich änderte? Bis sie über ihre alberne Phobie hinwegkam und eine richtige Frau wurde? Kein anderer Mann hatte das bisher getan, und keiner würde es jemals tun.
Sie stand immer noch da, als Josh plötzlich zurückkam. Mit finsterem Blick und leise fluchend marschierte er in den Raum. Er sah sie an, stöhnte gequält auf, schlug die Tür hinter sich zu und schloss ab.
Amanda starrte verständnislos auf den Schlüssel.
"Komm her", sagte er leise und reichte ihr die Hand.
„Aber ... "
"Es tut mir so Leid." Er nahm sie in die Arme, drückte sie sanft an seinen warmen Oberkörper und wiegte sie hin und her. Es fühlte sich so gut an! Amanda war nun vollends irritiert. Sie schob ihn zurück und fragte misstrauisch: "Was soll das bedeuten, Josh? Was tust du eigentlich?"
Er lächelte, legte seine starke Hand auf ihren Po und zog sie wieder an sich.
"Wenn ich das nur wüsste", meinte er seufzend und legte sein Kinn auf ihren Kopf. Amanda spürte seinen Herzschlag. Seine Wärme und Nähe gaben ihr Geborgenheit. Sie schüttelte den Kopf. "Ich verstehe dich nicht, Josh."
"Ich weiß. Die meiste Zeit verstehe ich mich selbst nicht." Es klang wie ein schwer wiegendes Geständnis. "Aber verdammt noch mal, ich werde dich nicht aufgeben, Amanda!"
"Ich habe dich auch nicht darum gebeten." Dann fügte sie leise hinzu: "Obwohl ich das vermutlich tun sollte. Diese ganze Sache..."
"Was für eine Sache?"
"Wir. Ich. Es ist schon schlimm genug, dass du um mich werben musst wie um eine viktorianische Jungfrau, aber …“
"Was aber?" fragte er leicht gereizt.
Wenn er die ganze Wahrheit wissen wollte, würde er sie eben erfahren. "Aber jetzt schicke ich auch noch die Frauen weg, die auf dich fliegen, statt dass ich deine Beliebtheit ausnutze, um mehr Kalender zu verkaufen..."
Josh richtete sich auf. "Das tust du?"
„Ja, tue ich. Die Hälfte der Frauen da draußen sind Singles und fragen ausgerechnet mich, wie es um dich steht. Als sei ich deine Agentin und würde Verabredungen für dich vereinbaren oder so! Wenn ich normal denken könnte, würde ich das tun, was ich tun sollte: ihnen sagen, sie sollen einen Kalender kaufen und dich um ein Autogramm bitten."
Er verschränkte die Arme und sah Amanda neugierig an. "Und was tust du stattdessen?"
Sie konnte seinem Blick nicht standhalten. "Ich sage ihnen, du seist vergeben", murmelte sie.
"Wie bitte?"
Amanda wusste nur zu gut, dass er sie verstanden hatte. Er wollte nur, dass sie es noch einmal sagte. Nun gut. Sie sah ihn an und wiederholte laut: "Ich sage ihnen, du seist bereits vergeben."
"Aha." Josh verkniff sich ein Schmunzeln. "Und warum tust du das, Amanda?"
"Weil ich nicht will, dass du dich mit einer von ihnen einlässt.“
"Und trotzdem machst du mir dieses alberne, gefühllose Angebot.“
Erst war er verärgert gewesen, dann reumütig, jetzt beleidigend. Sie hatte allmählich genug von seinen Stimmungsschwankungen. Entschlossen fuhr sie mit der Hand über seinen Oberkörper und zog an seinem Brusthaar.
„Au! Verdammt!" Josh zuckte zusammen und stöhnte noch einmal auf, als Amanda ihn nicht los ließ. Dann packte er ihr Handgelenk. "Das tat weh!"
"Hast du schon mal darüber nachgedacht", entgegnete sie, "dass ich nicht weiß, wie ich so ein Angebot machen soll? Ich habe nicht viel Übung darin. Wenn ich mich mal auf einen Mann einlassen wollte, dann hat er mich ständig gedrängt, so dass sich ein Angebot meinerseits erübrigte."
"Ich habe dich nicht gedrängt, weil ich wollte, dass du mich wirklich willst. Ich möchte aber nicht, dass du dich anbietest, nur um mir einen Gefallen zu tun. Als müsstest du ein Opfer bringen.“
Das war es also, was er dachte. Und es hatte seinen männlichen Stolz verletzt.
"Es wäre nett gewesen, wenn du mir das alles erklärt hättest, anstatt gemein und beleidigend zu sein."
Allmählich verstand er. Er lockerte seinen Griff und legte ihre Hand um seinen Nacken, außer Reichweite seiner Brustbehaarung. "War ich gemein?" fragte er entschuldigend.
"Ja." Amanda legte auch den anderen Arm um seinen Hals und verschränkte die Hände. "Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Du bist ein sehr komplizierter Mensch."
Josh schmunzelte und drückte sie an sich. "Diese Beschreibung war eigentlich für dich reserviert." Sie wollte protestieren, doch er küsste sie, sanft und zärtlich dieses Mal.
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