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Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer

Titel: Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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kleine, rechteckige Backsteinhaus hatte zu beiden Seiten der zweiflügeligen Eingangstüre zwei Rundbogenfenster. Das Spitzdach war mit Schiefer gedeckt, und hinten ragte ein kleiner Schornstein heraus. Es sah aus wie ein Hexenhäuschen, umgeben von einem schmalen Rasenstück und hoch aufragenden Eichen.
    Es gab keine Nachbarn, keinen Straßenverkehr, keinen gemütlichen Garten ...  nichts. Amanda lebte vollkommen abgeschieden.
    Josh hätte sie am liebsten zu sich nach Hause genommen, wo man Leben spürte.

    Amanda stieg aus dem Wagen, und Josh folgte ihr hastig aus Angst, sie könnte ihm entwischen und keine Antworten mehr geben. Er würde heute Nacht kein Auge mehr zutun, wenn er ihre Geschichte nicht zu Ende hörte.
    "Lass mich noch einen Moment mit reinkommen", forderte er sie auf.
    Sie blickte zu den Baumwipfeln hinauf, deren kahle Äste vor dem dunkelgrauen Himmel schwankten. "Tja, warum eigentlich nicht", meinte sie schließlich ohne große Begeisterung. "Du kannst die Freigabe unterschreiben, und dann ist Schluss." Damit ging sie zur Tür und schloss auf.
    Josh folgte ihr. Schluss? Noch lange nicht!
    So wie er es sah, war der heutige Abend erst der Anfang.
    Amanda schaltete eine kleine Stehlampe in Kerzenform ein. Während Josh an der Tür stehen blieb, durchquerte Amanda das winzige Wohnzimmer in Richtung Küche, um dort die Neonröhren an der Decke einzuschalten. Wann immer sie besonders viel Licht zum Arbeiten brauchte, benutzte sie den kleinen Küchentisch, der jetzt mit unzähligen Fotos und Verträgen für den Kalender bedeckt war.
    Ihr Heim war kaum groß genug für eine Person, und mit Josh wirkte es geradezu überfüllt. Er sah sich leicht verwundert um und sagte dann etwas völlig Unerwartetes.
    "Ich dachte, du wärst reich."
    Nach all der emotionalen Anspannung brach Amanda nun in Gelächter aus.
    Josh ging auf sie zu. "Ich liebe es sehr, wenn du lachst."
    Sie verstummte, da sie plötzlich die unerwünschte Intimität der Situation erkannte.
    "Und ich dachte, du wärst fürchterlich pingelig ordentlich und sauber."
    Amanda zuckte mit den Schultern und sah sich in ihrem vertrauten Durcheinander um. "Mir fehlt die Zeit. Ich arbeite meine regulären vierzig Stunden die Woche, sowie weitere zwanzig für meine diversen Projekte. Es ist nie wirklich schmutzig hier, aber normalerweise ziemlich unaufgeräumt."
    Teller stapelten sich in der Spüle, und ein überfüllter Wäschekorb stand in der Ecke. Amanda zuckte erneut mit den Schultern. Sie tat, was sie konnte, und wann sie es konnte. Wenn es Josh hier nicht gefiel, konnte er ja wieder gehen.
    "Das war keine Beschwerde", meinte er nun. "Ich war nur überrascht. Zeigst du mir den Rest des Hauses?"
    Amanda riss sich zusammen. Sie würde ihm ihre Lage erklären, aber es gab keinen Grund für weitere hysterische Anfälle, für erbärmliche, sinnlose Tränen und theatralische Szenen.
    Was ihr passiert war, war noch das am wenigsten tragische Schicksal in jener schrecklichen Nacht. Sie würde sich nicht erlauben, es anders darzustellen.
    "Da gibt es nicht viel zu zeigen. Von meinen vier Zimmern hast du bereits zwei gesehen, das Wohnzimmer und die Küche."
    "Ohne Fernseher", bemerkte er.
    "Den habe ich im Schlafzimmer. Da gibt es auch Musik." Das Haus hatte die Grundfläche eines großen Klassenzimmers und war in vier Räume aufgeteilt.

    Die Eingangstür lag in der Mitte der langen Wand und damit an der linken Seite des Wohnzimmers. Durch einen offenen Türbogen, der nur mit dünnen Vorhängen drapiert war, konnte man in das Schlafzimmer sehen.
    Gleich neben dem Wohnzimmer lag die Küche, die nur durch den Kühlschrank und den kleinen Esstisch vom Wohnzimmer getrennt war. Es gab gerade genug Platz für eine schmale Waschmaschine, einen Trockner, eine Spüle, einen kleinen Herd, einen Tisch und einen Kühlschrank.
    Im hinteren Teil des Hauses lag neben der Küche das Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und einer Badewanne auf Klauenfüßen. Der Fußboden dort war gekachelt, während das übrige Haus noch mit den ursprünglichen Holzdielen ausgelegt war.
    Eine Tür verband das Bad mit dem Schlafzimmer, wo neben dem breiten Bett ein Nachtschrank mit Wecker, Telefon und Lampe stand. In einem riesigen verzierten Schrank waren ihre Kleider und der Fernseher mit Videorecorder untergebracht. Eine bescheidene Stereoanlage stand daneben.
    Die hohen, breiten Fenster und die hohe Decke ließen das Haus größer erscheinen, als es war. Durch das Fehlen der Türen wirkten

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