Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
eine Haarnadel nach der anderen und versuchte, das Haar mit den Fingern zu kämmen. Dabei strahlten ihre Bewegungen eine unbewusste Sinnlichkeit und Intimität aus.
Josh ertrug diese körperliche und emotionale Distanz nicht länger. Er ging auf sie zu und umfasste ihre Schultern. "Amanda, bist du jetzt bereit zu reden?“
Sie griff nach hinten und tätschelte beinahe abwesend seine Hand. "Lass uns im Auto reden", schlug sie vor. In diesem Moment erfasste ein Windstoß ihr Haar und wehte es Josh ins Gesicht.
Er erschauerte vor Begierde.
Amanda zitterte vor Kälte.
"Du frierst", sagte er, froh über diesen neuen Grund, sie zu berühren. Er rieb ihre Arme, um sie zu wärmen. Was er viel lieber getan hätte, würde sie mit Sicherheit noch mehr wärmen. Ihm wurde allein bei dem Gedanken daran schon heiß. Dennoch musste er sich vorerst mit dieser Berührung begnügen.
Amanda tätschelte erneut seine Hand. "Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt fahren."
"Und du wirst mit mir reden? Mir helfen, dich zu verstehen?"
"Ja."
Josh klemmte seine Sachen unter den Arm und nahm die Axt auf. "Dann gehen wir."
Als sie im Wagen saßen, fiel Amanda plötzlich etwas ein. "Du musst noch das Formular für die Freigabe der Fotos unterschreiben."
"Sicher." Er fuhr vom Parkplatz. "Sobald ich die Fotos gesehen habe, die du drucken lassen willst. Vorausgesetzt natürlich, sie gefallen mir."
Ihre Ungeduld wandelte sich in Amüsement. "Du bist einfach unmöglich, Josh Marshall. Was soll ich nur mit dir machen?"
Liebe mich, schoss es ihm durch den Kopf. Der spontane Gedanke jagte ihm augenblicklich Angst ein. Sein Herz raste. Noch nie zuvor hatte er sich gewünscht, dass er einer Frau wirklich etwas bedeutete. Nach den vielen Frauen, die ihn bewundert und sich manchmal sogar ein bisschen in ihn verliebt hatten, konnte es nun gut sein, dass er sich ausgerechnet eine Frau ausgesucht hatte, die seine Gefühle nicht erwiderte.
"Sprich mit mir", erwiderte er. "Das sollst du machen.“
"Also gut." Sie wirkte klein und verletzlich. Zögernd begann sie: "Der Grund, warum ich keine Beziehung mit dir eingehen will, ist der, dass es keinen Sinn hat. Mehr als das, was wir getan haben, wird niemals möglich sein."
Josh hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. "Warum nicht?"
"Ich ... ich bin dazu nicht in der Lage."
Immer noch verständnislos, sah er sie an. Dann zwang er sich, wieder auf die Straße zu achten. "Kann sein, dass ich ein bisschen schwer von Begriff bin, aber das verstehe ich nicht."
"Ich bin vierundzwanzig, Josh."
"Na und? Ich bin siebenundzwanzig."
"Ich war noch nie mit einem Mann zusammen. Ich bin immer noch Jungfrau."
Sein Herz setzte einen Schlag aus. Bevor sein Gehirn verarbeiten konnte, was er soeben gehört hatte, fuhr sie fort.
"Nicht freiwillig, wohlgemerkt. Ich habe es ein paar Mal versucht, aber ... "
Josh nahm ihre Hand. Er musste sich festhalten.
"Manchmal passieren irgendwelche Dinge in unserem Leben, die alles verändern. Als ich jung war, habe ich etwas Schreckliches getan."
"Warte eine Sekunde, ja?" Er versuchte, ruhig und sicher zu klingen. "Geht es hier um körperliche Ursachen, warum du es nicht kannst, oder um emotionale?"
Sie lachte. "Die Ärzte nennen es psychisch bedingte Ursachen, und nicht emotionale."
"Es ist mir piepegal, wie sie das nennen."
Sie drückte seine Hand. "Es ist okay. Ich akzeptiere mein Leben, wie es ist.“
"Das mag ja schön für dich sein, aber ich akzeptiere es nicht. Und du redest immer noch um den heißen Brei herum. Amanda, du bedeutest mir sehr viel."
"Das tut mir Leid", stieß sie schluchzend hervor. "Ich wünschte, es wäre nicht so. Ich will nie wieder jemanden verletzen. In meinem ganzen Leben nicht mehr." Sie wühlte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch und putzte sich die Nase. "Ich will einzig und allein meinen Fehler wieder gutmachen, und das auf die einzige Art, die mir möglich ist."
"Der Kalender?"
"Ja. Und andere Projekte, um denen zu helfen, die verletzt oder getötet wurden. Es gibt Dinge, die man kaum ausgleichen kann. Sie passieren einfach, und du musst mit den Konsequenzen leben."
Josh überlegte, wie gut es doch war, dass Amanda nicht weit vom Park entfernt wohnte, sonst hätte er jetzt am Straßenrand anhalten müssen. Aber sie waren bereits an der Einfahrt ihres Hauses angekommen.
Mit ungläubigem Staunen betrachtete er das Haus im Licht seiner Scheinwerfer. "Ist das ein Schulhaus?"
"Das war mal eine alte Dorfschule, ja."
Das
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