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Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer

Titel: Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Hände sinken. "Drei Tage hat er noch gelebt. Drei Tage, in denen er immer wieder kurz bei Bewusstsein war und ständig von Schmerzen gequält wurde."
    Josh sagte kein Wort, aber es rauschte so stark in ihren Ohren, dass sie ihn ohnehin nicht gehört hätte. "Die zwei anderen Männer haben große Brandnarben an den Händen und Armen." Amanda löste sich aus seiner Umarmung und schlug die Hände vors Gesicht. "Natürlich hassten sie mich. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Und die Witwe des Mannes..."
    Sie spürte Joshs Hand auf der Schulter, sprang auf und ging zum Fenster. Sie konnte nicht mehr sprechen, aber es gab auch nichts weiter zu sagen. Blind starrte sie hinaus in die Dunkelheit.
    Dann war Josh hinter ihr und schlang die Arme um sie. "Pscht", sagte er.

    Amanda spürte, wie die Tränen ihre Wimperntusche noch mehr verschmierten, und musste sich die Nase putzen. "Es kam in den Nachrichten. Meine schreienden Eltern, die Feuerwehrmänner, wie sie gegen das Feuer ankämpften und nicht aufgaben. Meine Mutter im Nachthemd mit Lockenwicklern im Haar, meine Schwester völlig verheult. Und mein Vater, dieser stattliche, würdevolle Mann, der sich wie ein Irrer gebärdete, auf die Feuerwehrmänner einschlug ... "
    „... um die Tochter zu retten, die er liebt. Das ist nichts Außergewöhnliches, Amanda."
    "Sie zeigten mir auf Video, wie ich daneben stand, vollkommen unverletzt.  Mein Haar war zerzaust und meine Bluse falsch zugeknöpft. An meiner Kleidung hingen Blätter und Moos ... jeder wusste Bescheid. Sie wussten, wo ich gewesen war und was ich getan hatte, und meine Eltern waren bis auf die Knochen blamiert." Sie kniff sich fest in den Arm, aber es half nichts. "Und es war nicht nur in den Lokalnachrichten. Es kam im ganzen Land."
    Josh drehte sie zu sich herum.
    Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, also riss sie sich los und holte sich ein Taschentuch vom Tisch, in das sie sich ausgiebig schnäuzte. Als sie Josh schließlich anblickte, sah sie seine Bestürzung und wäre am liebsten gestorben.
    "Mein Vater nahm mich mit ins Krankenhaus, um die Männer zu besuchen, die überlebt hatten." Was sie damals gesehen hatte, würde sie ihr Leben lang verfolgen. Es gab immer noch Nächte, in denen sie nicht schlafen konnte und alles vor sich sah, sobald sie die Augen schloss. "Es war entsetzlich. Aufgeregte Feuerwehrmänner, weinende Frauen, und alle sahen mich an, als hätte ich es mit Absicht getan.“
    "Nein", sagte Josh ruhig. "Das kann ich mir nicht vorstellen."
    Ein Erinnerungsfetzen tauchte auf, und Amanda erwiderte: "Du hast Recht.  Einer der Feuerwehrmänner, Marcus Lindsey, erzählte, er habe eine Tochter in meinem Alter. Er sagte, Kinder würde eben Fehler machen und dass er mir nicht die Schuld gäbe. Er meinte, ich sei zu hübsch, um lange darüber zu weinen."
    Josh streichelte ihr Haar. "Und er hat Recht. Wir Feuerwehrmänner kennen die Gefahren, die unser Beruf mit sich bringt. Lindsey tat, was er tun musste."
    "Er lag wochenlang im Krankenhaus und wird die Narben für den Rest seines Lebens tragen. Er arbeitet nicht mehr als Feuerwehrmann. Keiner der Überlebenden tut das noch." Sie blinzelte, und wieder rannen ihr die Tränen über die Wangen.
    Josh holte ein neues Taschentuch und wischte ihr die Tränen ab. "Was geschehen ist, war ein schrecklicher Unfall", murmelte er, "kein vorsätzliches Verbrechen und ganz bestimmt nichts, wofür du dich ständig fertig machen musst."
    Amanda konnte seine Reaktion nicht fassen. "Wie würdest du dich fühlen, wenn du getan hättest, was ich getan habe? Wenn du ohne die Erlaubnis deiner Eltern aus dem Haus geschlichen wärst, um mit jemandem im Wald herumzumachen und jemand deinetwegen gestorben wäre?"

    "Die Frage kann ich dir nicht beantworten, Liebling, weil es mir nicht passiert ist." Er schob das Haar hinter ihre Ohren und massierte mit den Daumen ihre Schläfen. Aber ich kann sagen, dass ich Fehler gemacht habe - in meiner Arbeit und in meinem Privatleben. Jeder macht Fehler, das gehört nun mal zum menschlichen Leben dazu. Alles, was wir tun können, ist zu versuchen, dieselben Fehler nicht noch einmal zu machen, uns selbst zu vergeben und Wiedergutmachung zu leisten."
    "Ich versuche ja, es wieder gutzumachen."
    "Nein, du machst dich vollkommen verrückt vor Schuldgefühlen. Das ist nicht dasselbe."
    Verwirrung stieg in ihr auf. Was er gesagt hatte, klang vernünftig, obwohl es doch gar nichts Vernünftiges an dem gab, was geschehen war.
    "Ich sag dir

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