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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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kein Missbrauch vor. Hätten die den Egon nicht heimlich geklaut, hätten wir ihn nicht heimlich befreien müssen.“
    „Aber die Polizei und den Notarzt müssen wir zahlen“, mutmaßte Hans-Jürgen.
    Dieter winkte sehr entschieden ab. „Dass die rumkurven, dafür zahlen unsere Eltern Steuern.“
    Immer bedrückender wurde die Stille nach dem Sturm. Als Ottokar gegen Ende des Mittagessens ans Schwarze Brett ging und mit der Kuhglocke läutete, waren die Befreier sicher, dass er eine Schulversammlung einberufen werde. Aber nichts geschah. Nur die üblichen Fragen nach verlorenen Sachen, Bekanntgabe von Arbeitseinteilungen und Programmänderungen, wie Aufräumen auf dem Sportplatz und so weiter.
    „Dampfwalze, Stephan, Klaus, Andi und Dieter pflegen und überprüfen die Feuerspritze“, lautete ein Punkt, „Mücke, Hansjürgen, Herbert und Egon prüfen die Schläuche.“ Gerätepflege verschiedenster Art gab es in jedem Trimester.
    „Versteht ihr das?“ fragte Hans-Jürgen, nachdem der Rex mit dem silbernen Glöckchen das Essen beendet hatte.
    Die Ritter erhoben sich; Dampfwalze rollte die Augen.
    „Wenn ihr mich fragt, kommt ein ganz dicker Hund nach.“
    „ Bello!“ flachste Klaus.
    „Oder ein ganz dünner“, meinte Mücke trocken.
    Voller Ungewissheit gingen sie an die Arbeit. Eine halbe Stunde später stand die Feuerspritze am Hang, auf halber Höhe zwischen Sportplatz und Bootshaus.
    Mücke und Hans-Jürgen hatten den Ansaugschlauch ausgelegt, das Ende mit dem Schutzkorb im Wasser; die beiden Minis schlossen die Spritzleitung an, Andi und Dieter fetteten Achsen und Bremsgewinde des alten Fuhrwerks, während Dampfwalze, Stephan und Klaus sich zusammen mit Ottokar der Pumpe widmeten.
    „Wasser marsch!“ kommandierte der kleine Herbert. Wie eine Wippe bewegten die vier den Balken über den Zylindern auf und nieder. Es dauerte eine Weile, bis die lange Ansaugleitung sich füllte und das Wasser die Spritzleitung mit bemerkenswertem Druck verließ.
    „Der Rex und Mauersäge!“ zischte Mücke, der vom Bootssteg heraufrannte. Tatsächlich, da kamen sie, vom Sportplatz herunter. Voraus Harro, der gräfliche Vierbeiner.
    „Lasst euch... ks... nicht stören... ks...!“ schaltete Mauersäge, blieb stehen, verschränkte die Arme und schaute zu. Harro schnupperte an der frischen Wagenschmiere.
    „Na, scheint ja alles in Ordnung zu sein“, sagte der Rex nach einer Weile.
    Mücke erkannte als erster die Gelegenheit und antwortete ebenso vieldeutig: „Vielleicht scheint es nur so.“
    „Hast du eine bestimmte Befürchtung?“ erkundigte sich der Rex.
    Mücke zog die Brauen hoch, was ihm ein sehr gescheites Aussehen verlieh: „Ich meine nur, die Inspektion ist ja dafür angesetzt, damit wieder alles in Ordnung kommt, falls es das nicht sein sollte.“
    „Sehr... ks... richtig!“ näselte Mauersäge.
    Der Rex nickte. „Wir müssen darauf achten, dass es keine undichten Stellen gibt.“
    Jetzt nickte Mauersäge. Ottokar musste sich abwenden, denn alle, bis auf den Burgherrn, wussten, dass sie zwar von der Spritze sprachen, aber die Befreiung Egons meinten.
    „Undichte Stellen können wir nicht brauchen!“ erklärte Stephan. „Da würden uns die andern nur auslachen. Und: Es darf kein Druck verloren gehen, bevor nicht der Erfolg gesichert ist.“
    „Man muss beim Einsatz auch darauf achten, ob jemand im Haus ist!“ ermahnte der Rex.
    „O ja... ks...“, warf Mauersäge ein, „ich bin da mal... ks... sehr... ks... nass geworden!“
    Umgehend fiel der Wasserdruck. Die vier an der Pumpe konnten das Lachen kaum noch verbergen.
    „Es darf ja bei einer solchen Rettungsaktion niemand erschreckt werden“, sagte der Rex todernst.
    „Jedenfalls nicht mit Absicht!“ betonte Dampfwalze und grinste, weil ihm das eingefallen war.
    „Wichtig ist es, Personen, die das Gebäude nicht allein verlassen können, zu retten!“ ging Andi aufs Ganze.
    Mit verklärtem Gesichtsausdruck schlug Mauersäge die Hände zusammen. „Also, Direktor... ks... Meyer, ich... ks... muss sagen, die Feuer... ks... polizei hätte ihre... ks... Freude an dieser Mannschaft!“
    „Bei der Polizei bin ich da nicht so sicher, Graf, antwortete der Rex und hatte selber Mühe, ernst zu bleiben. Doch Mauersäge merkte nichts, sagte auch nichts mehr, sondern pfiff auf seiner Hundepfeife, rief und fuchtelte mit den Armen. „Harro... ks... Platz, Harro!“
    Der große Schäferhund war den Schlauch entlanggelaufen, an dessen Ende der kleine

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