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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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„Wir wollen doch unseren Spaß haben.“
    Die Ritter wurden unruhig, redeten durcheinander, wussten noch nicht, was sie davon halten sollten. Auch die Mädchen steckten die Köpfe zusammen.
    „Wir Idioten!“ flüsterte Fritz. „Das kommt davon, wenn man sich nur auf eine Sache konzentriert.“
    „Wir waren ja vollkommen blind vor lauter Modellstreich!“ pflichtete ihm Walter bei.
    „Vielleicht sind sie wirklich nützlich?“ dachte Egon laut. „Allein kommen wir eh nicht rum mit allem, was wir vorhaben.“
    „Wir brauchen sie ja nicht in alles einzuweihen“, überlegte Andi. „Nur soweit wir sie brauchen.“
    „Mal herhören!“ Mücke klatschte in die Hände. „Ich finde, ihr sollt ruhig mitmachen. Wir kennen uns ja ganz gut. Schließlich haben wir im letzten Trimester eine Menge Spaß gehabt, als ihr hier wart. Oder?“
    Da hopsten die Mädchen vor Vergnügen.
    „Die Organisation überlasst ihr aber uns!“ rief Stephan.
    „Geschenkt!“ antwortete Bettina.
    Sabine meinte: „Wo ihr euch die Köpfe schon so erfolgreich zerbrochen habt!“
    Wieder redeten alle durcheinander. Jetzt aber miteinander. Es wurde noch viel gekichert und gelacht in dieser Nacht und der Streich in den schönsten Farben ausgemalt.
    Bis Beatrix in die fröhliche Stimmung mit der Frage platzte: „Sagt mal, wie wollt ihr die drei eigentlich dazu bringen, dass sie mitmachen? Habt ihr da schon eine Mäusedressur?“
    „Klar wissen wir, dass davon alles abhängt“, antwortete Ottokar. „Und nach allem, was uns bisher eingefallen ist, wird uns dazu auch noch was einfallen. Ihr könnt euch das ruhig mitüberlegen.“
    „Machen wir!“ rief Sophie. „Sogar mit Vergnügen. Wir dürfen ja schwindeln.“

Die ganze Torte

    In der Ebert-Schule hatte es einen Mordsrüffel gegeben. Andis Vater war mit mehreren Beamten und dem Direktor in der Klasse erschienen und hatte die drei Langen vor allen Mitschülern einem regelrechten Verhör unterzogen. Zum Schluss hielt er ihnen noch eine Gardinenpredigt.
    „Ihr könnt nicht Streich nennen, was einem kriminellen Delikt zum Verwechseln ähnlich ist. Dass ein Junge auf diese Weise verschwindet, das geht vielleicht droben auf der Burg, innerhalb einer geschlossenen Gemeinschaft. Aber noch lange nicht in der Stadt. Die Schreckensteiner haben denselben Fehler gemacht, als sie den Jungen befreit haben. Sie haben es eingesehen. Aber ihr habt angefangen. Also versucht euch in Zukunft nicht mehr als Entführer! Ihr belastet damit nur den Polizeiapparat unnötig, und das könnte euch mal teuer zu stehen kommen.“
    Der Direktor bestrafte die drei zudem mit saftigen Zusatzarbeiten. So war es kein Wunder, wenn Udo, Jerry und Andreas von der Burg fürs nächste genug hatten.
    Am Nachmittag lagen sie wie gewöhnlich bei Udo am Schwimmbecken, rauchten, dösten und hörten Musik. Da kam die rosa Mama mit ihren Kolbenringen angerasselt und holte ihren Neffen Jerry ans Telefon. Auf seine Frage, wer ihn denn verlange, hatte die rosa Mama geantwortet: ein Mädchen.
    Jerry blieb eine ganze Weile weg. Als er wiederkam, war er wortkarg und schaute mürrisch vor sich hin. Nach der dritten Zigarette sagte er unvermittelt: „Martina war’s. Wir sollen nach Rosenfels kommen. Sie hätten was mit uns zu reden.“
    Andreas richtete sich auf. „Wenn da die Schreckensteiner dahinterstecken, dann ohne mich.“
    Jerry als Fachmann in dieser Frage überlegte: „Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die sind eher gegeneinander.“
    „Haben sie uns eingeladen, oder sollen wir nur kommen?“ fragte Udo.
    „Sie wollen uns treffen. Nicht in der Schule. Die Leiterin ist doch so eine altmodische Zimtzicke.“
    „Ohne mich“, wiederholte Andreas noch einmal. Udo nickte seinem Vetter zu. „Dann sag ihnen, wir kommen!“
    „Hab ich schon“, antwortete der und grinste.
    Auf Schloss Rosenfels saßen die großen Mädchen an ihrem neuen Stammplatz — der Bank mit Blick über den Kappellsee.
    „Sie kommen!“ Bettina rannte um den Nordostturm des Schlösschens. „Vorn sind sie, an der Abzweigung. Sophie hat sie in Empfang genommen.“
    Mit möglichst unauffälligen Blicken zu den Fenstern schlenderten die Mädchen scheinbar absichtslos, wie Kurgäste auf der Promenade, zum Waldrand, wo sie im Schutz der Bäume zu rennen anfingen.
    Auf dem Halteplatz des Linienbusses stand ein Motorrad. In schwarzem Leder und mit riesigen Helmen hörten Udo und Jerry Sophie zu, die verzweifelt versuchte, ihnen etwas schmackhaft zu machen,

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