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Raub der Zauberkristalle

Raub der Zauberkristalle

Titel: Raub der Zauberkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Übermacht war schier unüberwindlich.
    »Dort ist eine Höhle in der Steinwand!« rief Zahuin. »Hinein! Wenn wir den Rücken freihaben, kämpfen wir nur nach einer Seite!«
    Mythor befreite sich von zwei Tukken, die sich herangeschlichen hatten, um ihre Fraße auf ihn überspringen zu lassen. Eines der höckerähnlichen Geschöpfe mit dem großen Saugmaul auf der Unterseite zerteilte Alton im Flug. Die Wälsen zogen sich zur Höhle zurück. Ihre Schwerter trafen auf die Äxte der Shrouks. Berbus streckte zwei Gesichtslose allein mit dem Rundschild nieder.
    In dem Augenblick, da Mythor ihnen folgen wollte, gewahrte er Gerrek am Boden. Auf ihm kniete einer der Dreiköpfigen, die riesigen Hände an der Kehle des Mandalers. Gerreks Glieder waren schon schlaff. Mythor sprang hinzu, riß den Dreiköpfigen zurück und holte mit seiner Klinge aus.
    Seine Arme wurden schlaff. Er sah in die blutroten Augen der Kreatur und konnte sich nicht mehr rühren. Die vier Fäuste des Monstrums näherten sich seinem Hals.
    Bevor sie ihn erreichten, war Boozam da und fällte den Dreiköpfigen von hinten. Mythor war es, als erwachte er aus einem tiefen Schlaf. Er fühlte sich von Boozam gepackt und mitgezogen.
    Dann endlich waren sie alle in der Höhle. Sie reichte nicht weit in den Fels hinein. Abgenagte Skelette lagen hoch aufeinandergeschichtet im Hintergrund. Am Eingang aber tobte der Kampf gegen die Mauer aus häßlichen Leibern, Schwertern und Äxten, gefletschten Reißzähnen und den schrecklichen Augen der Dreiäugigen.
    Mythor wartete, bis er den Bann ganz abgeschüttelt hatte. Ehe er sich der Horde wieder entgegenwarf, versuchte er zu erkennen, wer von den Gefährten überhaupt noch lebte.
    Der Fremde war nicht bei ihnen, Zahuin!
    Mythor verstand es nicht, denn er hatte doch die Höhle entdeckt. Er hatte auch keine Zeit mehr, sich Gedanken zu machen. Es ging nicht nur um sein eigenes Leben, sondern um viel mehr!
    Alton lag warm in seiner Hand. Und solange er die Waffe des Lichtboten noch fühlte, solange gab er nicht auf.
*
    Zahuin war nicht mit den anderen geflohen. Als er einmal etwas Luft hatte und ein Versteck im Fels gewahrte, zögerte er nicht. Blitzschnell ließ er sich in die dunkle Spalte fallen und preßte sich mit dem Rücken gegen den Stein.
    Das Böse an seinem Ursprung kennenlernen, um es dann bekämpfen und vernichten zu können!
    Und was hatte er bislang getan? Die anderen waren am Treibsand die Retter gewesen. Er kämpfte, aber das war nicht genug! Nicht für einen, der nach seiner Heimkehr sein Land zu verteidigen trachtete.
    Jetzt schien die Stunde seiner Bewährung gekommen. Es mochte ihn umbringen, doch was war sein Leben noch wert, wenn er in Schmach und Schande davonkam!
    Aus Zahuins Sicht gab es keine Rettung mehr für die so tapfer kämpfenden Helden – nicht mit ihren Waffen aus Stahl und selbst mit der leuchtenden Klinge Mythors nicht.
    Er war Magier des siebten Grades. Er hatte gelernt, mit seinen Zauberkräften umzugehen und nie jene Grenze zu überschreiten, die zur Selbstzerstörung führen konnte.
    Er mußte jetzt alles wagen.
    Als die Horde den Höhleneingang immer heftiger berannte, als die ersten Kreaturen schon in die Höhle vordrangen, trat Zahuin aus seinem Versteck und warf das Hohlschwert fort.
    Er hob beide Arme, schrieb magische Zeichen in die Luft und murmelte die Zauberworte, die ihm die Kraft der Schöpfung dienstbar machen sollte.
    Er wartete, bis die Ungeheuer ihn sahen und von der Höhle abließen, weil sie eine leichtere Beute witterten. Er wartete, bis sie alle heran waren. In ihrer unermeßlichen Gier nach Fleisch fielen sie zum Teil schon übereinander her.
    Dann schleuderte er seinen Zauber. Blitze zuckten durch die Schlucht und fuhren in die Steilwände ein. Ein gleißendes Licht breitete sich um ihn herum aus und verzehrte das Dunkel und das Böse. Die gräßlichen Schreie der sterbenden Dämonendiener hallten ihm noch in den Ohren, als sich nichts mehr um ihn rührte und er selbst ohne Atem am Boden lag.
    Seine Augen standen weit offen, doch sie sahen nichts mehr. So wie das von ihm beschworene Licht sie geblendet hatten, hatte sich auch die ganze zerstörende Macht seines Zaubers gegen ihn gewendet.
    Er hörte nur, wie die Krieger aus der Höhle kamen. Und er fühlte die Hand, die sich sanft auf seine Schulter legte.
    »Was hast du getan?« fragte Mythors Stimme. Aus ihr klang kein Vorwurf, nur Entsetzen und Mitleid.
    »Ich…« kam es über seine erstarrenden Lippen,

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