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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Kommunikationszentrale und wird als verfügbar geführt. Ein Einsatzleiter stellt dann die Mannschaft zusammen. Einige Missionen werden in der FES-Zentrale geplant. Andere entwickeln sich aus den Umständen. Ich will’s dir erklären. Die Aufgabe der ARCT-10 besteht darin, sich über alle Forschungs- und Erkundungsschiffe in unserem Sektor auf dem laufenden zu halten und sie bei Bedarf mit Bodenmannschaften zu unterstützen. Deshalb weiß man eigentlich nie, was wann gebraucht wird. Die ARCT-10 meldet sich außerdem regelmäßig bei den Nachrichtensonden, die von den ersten EEC-Spähschiffen in diesem Sektor ausgesetzt wurden. Sie senden ihre Nachrichten, sobald wir in Sendereichweite sind, und übermitteln Berichte an die FES-Zentrale. Wenn eine Wartungs- oder eine Rettungsmannschaft gebraucht wird, stellt die ARCT sie zur Verfügung. Und deshalb …« – Varian zuckte die Achseln -»kann man während einer dreijährigen Vertragslaufzeit eigentlich eine Menge Erfahrungen auf fremden Welten sammeln.«
    »Das da ist deine Absicht?« fragte Lunzie.
    »Unbedingt! So habe ich bessere Chancen, einen guten Job auf dem Boden zu bekommen.« Dann änderte sich der Ausdruck ihres lebhaften Gesichts, und sie senkte die Stimme. »Es könnte sein, daß bald Leute für eine interessante Mission gebraucht werden. Ich habe einen Freund im Kommunikationszentrum, der mir geraten hat, die Augen offenzuhalten.«
    »Dann macht dich das Gerede, das ich gehört habe, überhaupt nicht nervös?«
    »Was für ein Gerede?« fragte Varian verächtlich.
    »Das Gerücht, daß Kolonisten ohne ihre Einwilligung abgestellt werden sollen.«
    »Ach das.« Varian klang spöttisch. »Weißt du, manchmal haben Gerüchte keinen konkreten Anlaß. Ich will es dir einmal nachsehen, Lunzie, weil du neu an Bord bist. Du ahnst nicht, wie oft dieses Getuschel schon durch die Schotts gedrungen ist.«
    »Das ist beruhigend«, sagte Lunzie. »Es kommt mir für eine offizielle EEC-Erklärung ziemlich unwahrscheinlich vor.«
    »Es wird viel Sternenstaub produziert«, fuhr Grabone fort. »Du hast das von den Schwerweltlern aufgeschnappt, nicht wahr? Es ist ihre liebste Wahnvorstellung. Sie meinen, wir würden sie bei erstbester Gelegenheit irgendwo zurücklassen. Aber es trifft nicht zu.«
    »Nein, es war kein Schwerweltler«, sagte Lunzie langsam. Sie achtete darauf, daß niemand sonst in der Runde zuhörte. »Es war einer der wissenschaftlichen Besucher, der nur seine Arbeit beenden und rechtzeitig nach Hause zurückkehren wollte. Soviel ich weiß, hat er ein Enkelkind erwartet.«
    »Zunächst einmal«, holte Grabone aus, um das Gerücht zu widerlegen. »Die ARCT-10 kann niemanden einfach so absetzen. Es ist schwierig genug, die richtige Mischung von Leuten zu finden, die sich auf einem Planeten ansiedeln und friedlich zusammenleben können, von einer Zusammenarbeit ganz zu schweigen. Du weißt nicht, wieviel Antragsmaterial bei der EEC eingereicht werden muß, bevor eine Kolonie genehmigt wird.«
    »Nun, eine zwangsweise Ansiedlung wäre eine schnellere, wenn auch gesetzwidrige Möglichkeit, mehr Kolonien in Gang zu bekommen«, überlegte Varian. »Es gibt einige, die den Minimalanforderungen nicht entsprechen, aber wenn Leute dort leben würden, müßten sie wohl oder übel damit zurechtkommen.«
    »Wird auf Planeten keine Geburtenkontrolle praktiziert?« fragte Lunzie und erinnerte sich dabei lebhaft an die Menschenmengen auf Alpha Centauri. »Man setzt doch nicht Dutzende Nachkommen in die Welt, ohne an die Umwelt zu denken und ihnen einen angemessenen Lebensstandard bieten zu können.«
    »Selbst ein lineares Bevölkerungswachstum, wenn auf jeden Erwachsenen ein Kind kommt«, betonte Varian, »würde die verfügbaren Ressourcen in Kürze erschöpfen, von einer exponentiellen Zunahme ganz zu schweigen. Eine durchdachte Zwangsansiedlung würde einen Teil des Drucks wegnehmen. Das soll nicht heißen, daß ich dafür bin.«
    Eines der Lämpchen an der Tafel mit dem Dienstplan blinkte. Unwillkürlich blickte jeder im Raum auf das blaue Licht, das auf einen medizinischen Notfall hinwies. Lunzie rappelte sich auf. »Ich kümmere mich drum.«
    Sie legte einen Schalter an der Tafel um. »Lunzie.«
    »Ein Unfall am Interface A-10. Ein Mannschaftsmitglied ist in einem kritischem Zustand, mehrere andere sind verletzt.«
    Lunzie suchte in Gedanken den schnellsten Weg zum Unfallort und betätigte noch einmal den Schalter.
    »Verstanden«, sagte sie. »Ich bin unterwegs.«

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