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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Durcheinander er anrichtete.
    Die Bergbauplattform Descartes Nr. 6 hatte sich in den vielen Jahren, seit man den ersten Modulzylinder in den Asteroidengürtel geschleppt und verankert hatte, sehr verändert. Während die ersten Arbeiter mit barackenartigen Gemeinschaftsunterkünften auskommen mußten, konnten Familien jetzt kleine Flügel für sich beanspruchen. Kleinigkeiten, die das Leben angenehmer machten und von reisenden Händlern früher praktisch aus dem Rucksack verkauft wurden, waren nun in einer ganzen Anzahl von Läden im Herzen des Korridors erhältlich, der den Zylinderkomplex in der Nähe des Freizeitzentrums verband. Wenn in fünf Jahren die Eindämmungskuppel für Dauerbewohner vollendet wurde, konnte Descartes Nr. 6 fast Koloniestatus für sich beanspruchen. Und das würde auch geschehen.
    Erzzüge aus fünf bis acht versiegelten Containern, die von Drohnen geschleppt wurden, flogen zwischen den Schiffen hin und her, die in einer Reihe an den Andockpieren lagen. Einige transportierten rohen Fels von den Bergbauschiffen zu den Schlackeöfen und Scheuertrommeln, deren Rutschen aus der Flanke der Plattform ragten. Andere transportierten verarbeitete Mineralien zu den riesigen, mit drei Triebwerken ausgestatteten Erzfrachtern, die wie gewaltige hohle, von oben bis unten mit Impulstriebwerken gesprenkelte Kugeln aussahen. Diese großen, langsamen Kugeln wickelten den Großteil der Frachttransporte zwischen der Plattform und der Zivilisation ab. Trotz ihrer grobschlächtigen Erscheinung und ihrer offensichtlichen Schwerfälligkeit hatte die Gesellschaft es bis heute nicht geschafft, sie durch etwas Besseres zu ersetzen.
    Schiffe, die Kaufleuten von Planeten der Förderation Empfindungsfähiger Spezies gehörten, waren von den eigenen Schiffen der Bergbaugesellschaft leicht durch ihre farbenfrohe Lackierung zu unterscheiden. Sie waren hier, um Haushaltswaren, Nahrung und Textilien gegen kleine und größere Pakete mit Mineralien einzutauschen, die auf ihren eigenen Planeten nicht zu haben waren, und hofften auf einen besseren Preis als von Großhändlern. Als Illin heranflog, löste sich eines mit vier Containern im Schlepptau von seiner Andockbucht und drehte sich dem Signalfeuer zu, das es nach Alpha Centauri dirigieren würde, was selbst mit überlichtschnellem Antrieb viele Monate beanspruchte. Ein Personenshuttle in den Farben eines Gesellschaftsfunktionärs schoß aus einer Luftschleuse und flog zielstrebig auf einen großen Frachter des Paraden-Konzerns zu, der in einem entfernten Andockorbit irgendwo über Illins linker Schulter lag.
    Illin sendete den Identifikationscode seines Shuttles, als er sich der Plattform näherte. Das Signal, das die Übertragung bestätigte, tönte schrill aus seinen Kopfhörern.
    »Guten Tag, Rompsey. Ist das dein Thek auf 0.05 hinter dir?« fragte Flugdeckkoordinator Mavrona fröhlich, als sie auf Illins Monitor erschien, den er inzwischen auf das Kommunikationsnetzwerk umgeschaltet hatte. Sie war eine kräftig gebaute Frau mit nachtschwarzer Haut und klaren grünen Augen.
    »Es ist nicht mein Thek«, erwiderte Illin mürrisch. »Er ist mir nur nach Hause gefolgt.«
    »Das behaupten alle, Junge. Du hast dir eine Geode geangelt, habe ich gehört.«
    »Stimmt«, gab Illin zu. Eine ›Geode‹ nannte man ein Kristallvorkommen, das einen vielversprechenden Eindruck machte, aber nicht vor Ort untersucht werden konnte. Einige stellten sich als sehr profitabel heraus, andere als eine einzige Enttäuschung für die hoffnungsvollen Bergleute, die sie fanden. »Ich weiß nicht, wer drin liegt. Der Thek hat nichts gesagt. Die Kapsel ist immer noch versiegelt.«
    »Der Thek hat nichts gesagt – ha, ha! Wann sagen sie je etwas? Ich schicke dir eine Mannschaft und Mediziner zum Deck runter. Paß bei der Landung auf. Der Boden ist eben erst poliert worden. Und vergiß nicht zu warten, bis die Sirene der Luftschleuse verstummt, ehe du die Luken öffnest.«
    »Wartet auch ein 3d-Video-Team, um mich zu interviewen?« fragte Illin hoffnungsvoll.
    »Schätzchen, du bist nicht der einzige, der etwas Interessantes zu berichten hat. Wart’s ab. Du wirst schon noch erfahren, was los ist, wenn du drin bist. Ich habe keine Zeit für Geplauder.«
    Mit einem kehligen Kichern unterbrach Mavrona die Verbindung. Ihr Bild auf dem Monitor wurde durch Angaben über die heutigen Frequenzen des Landesignalfeuers ersetzt. Illin drehte und steuerte sein Schiff auf die sich öffnende Luke zu, aus der

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