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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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verführerisches Mahl zu zaubern, war eine ziemliche Herausforderung.
    Lunzie und Trizein kombinierten ihre Fähigkeiten, um aus heimischen Kletterpflanzen einen nahrhaften grünen Brei zu erzeugen, der den täglichen Grundbedarf deckte. Einerseits bildete dieser Brei eine sehr gesunde Mahlzeit. Andererseits schmeckte er wiederwärtig. Weil Lunzie ihn selbst zusammengebraut hatte, aß sie brav ihre Portion auf, aber nach dem ersten Kosten wollte ihn außer den Schwerweltlern niemand mehr essen.
    »Die essen doch alles«, behauptete Varian.
    Lunzie brachte ein verdrießliches Lächeln zustande. »Ich verspreche, daß ich mich noch steigern werde. Ich muß nur den richtigen Dreh finden.«
    »Wenn Sie nur das Hydrotellurid neutralisieren könnten«, sagte Varian. »Natürlich können wir immer noch Gras essen wie die Pflanzenfresser. Es stinkt wenigstens nicht.«
    »Menschen können so viele Grasfasern nicht verdauen.«
    Auf einem ihrer beaufsichtigten ›Sammelausflüge‹ hatten die Kinder in einem farnbewachsenen Torfmoor ein scheues, hüfthohes Tier mit braunem Fell beobachtet. Alle ihre Versuche, das ›niedliche‹ Tier einzufangen, bevor ein Erwachsener den lebhaften Kindern folgen konnte, wurden von der angeborenen Vorsicht des Vierbeiners vereitelt. Varian fand das eigenartig, weil es für die kleinen Tiere keinen Grund gab, sich vor Zweibeinern zu fürchten. Dann wurde ein verwundeter Pflanzenfresser gefangen, der zu langsam war, um den anderen zu folgen. Vor dem Lager wurde für Varian ein Pferch gebaut, in dem sie das Geschöpf gesundpflegen und beobachten konnte. Von ihrem nächsten Ausflug brachte Varian ein sehr junges Exemplar eines haarigen Vierbeiners mit. Es hatte seine Eltern verloren und wäre ohne ihn den größeren Fleischfressern zum Opfer gefallen.
    Die beiden Geschöpfe paßten zu Iretas sonstigen Absonderlichkeiten. Trizein hatte einige Meerestiere mit klarer Körperflüssigkeit seziert, die er wegen ihrer Form als Fransenfische bezeichnete. Der große Pflanzenfresser, der eine tiefe Wunde in der Flanke hatte, verfügte allerdings über rotes Blut. Trizein konnte nicht glauben, daß sich zwei derart unterschiedliche Spezies auf demselben Planeten entwickelt hatten. Trizein kannte keinen Präzedenzfall, der erklärt hätte, wie rotblütige, fünfzehige Tiere und Meereslebewesen mit klarer Körperflüssigkeit im selben Lebensraum existieren konnten. Diese Anomalie paßte nicht zum genetischen Grundschema des Planeten. Trizein verwendete Stunden darauf, sich mit dieser Unstimmigkeit zu befassen. Er forderte Gewebeproben von allen großen Tieren an, die Varians Mannschaft fangen konnte, ob Fleisch- oder Pflanzenfressern, sowie Exemplare von Insekten und Meerestieren. Er hielt sich praktisch ununterbrochen im Shuttle-Labor auf, außer wenn Lunzie ihn heraufholte, damit er etwas zu sich nahm. Ohne sie hätte er den einfachsten menschlichen Bedürfnissen keine Beachtung mehr geschenkt.
    In der Zwischenzeit mußten das Jungtier, das Dandy getauft wurde, und das verwundete, ausgewachsene Pflanzenfresserweibchen, das man Mabel nannte, gepflegt und gefüttert werden; die Kinder übernahmen diese Aufgabe. Lunzie hatte eine Laktoseformel für das Jungtier synthetisiert und beauftragte den tatkräftigen Bonnard, dem Cleiti und Terilla zur Hand gingen, mit der Fütterung.
    »Ihr dürft Dandy jetzt nicht mehr aus den Augen lassen«, erklärte Lunzie ihnen. »Ich habe nichts dagegen, wenn ihr ihn wie ein Schoßtier behandelt, aber wenn ihr Verantwortung für ihn übernehmt, solltet ihr diese Verpflichtung besser nicht mehr vergessen. Habt ihr mich verstanden? Damit meine ich vor allem dich, Bonnard. Wenn du ein Planetenprospektor werden willst, mußt du vertrauenswürdig sein. Vergiß nicht, all das wird in deine Datei eingetragen!«
    »Mach ich, Lunzie, mach ich!« Im selben Atemzug erteilte Bonnard den beiden Mädchen seine Befehle.
    Varian lachte, als er Dandy bürstete und dabei großes Aufhebens um die Sicherheit seines Geheges machte, während die Mädchen den Wassereimer nachfüllten. »Er macht Fortschritte, nicht?«
    »Große Fortschritte sogar. Wenn wir ihn nur davon abbringen könnten, wie ein Bootsmann zu fluchen.«
    »Sie sollten mal seine Mutter hören«, erwiderte Varian und grinste breit. »Ich mache ihr keine Vorwürfe, daß sie ihn bei uns abgestellt hat. Ich wollte ihn auch nicht dabei haben, wenn ich einen Ionensturm kartieren wollte.«
    »Wie geht’s Ihrer Mabel?« fragte Lunzie

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