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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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kamerascheu, und sie weigert sich, für ein Bild stillzuhalten.« Im Hintergrund konnte Lunzie ein hohes Kreischen hören. »O Lars! Also wirklich!«
    Lunzie grinste. »Sein Sinn für Humor kommt mir jedenfalls bekannt vor.«
    Ein neues Bild erschien. »Meine Tochter Dierdre, geboren 2825. Ihr Mann Moykol und ihre drei Töchter. Ich nenne sie die drei Nornen. Das hier ist Rudi, geboren 2843, Capella, 2844, und Anthea Rose, 2845.
    Meine zweite Tochter Georgia, 2828. Ein Sohn, Gordon, 2846. Ein kluger Kopf, wenn ich das als sein Großvater sagen darf.
    Melanie, Tochter von Fiona, geboren im Standardjahr 2803.« Bei ihr handelte es sich um eine auffallend hübsche Frau mit Lunzies mittelbraunem Haar und Fionas Mund und Augen. Sie hatte eine angenehm frauliche Figur, ohne daß sie für ihre schmalen Knochen übergewichtig wirkte. Sie hatte einen Arm fest um die Hüfte eines sehr großen Mannes mit einem scharfgeschnittenen, schmalen, falkenartigen Gesicht gelegt, das gar nicht zu seinem weichen, blonden Haarschopf paßte. »Das ist ihr Ehemann Dalton Ingrich.
    Und hier haben wir ihren dritten Sohn Drew, der 2827 geboren wurde. Drew hat zwei Söhne, die zur Zeit die Technische Universität auf Centauri besuchen. Von ihnen habe ich keine aktuellen Hologramme.
    Melanies ältere Söhne Jai und Thad sind eineiige Zwillinge und 2821 zur Welt gekommen. Das sind Thad und seine Tochter Cassia, geboren 2842.
    Hier haben wir Jai, seine Frau und die beiden Racker Deram, 2842, und Lona, 2847.«
    Lars’ Erklärungen wurden für einen Moment unterbrochen, als Melanies Bild wieder erschien. Sie trat im Holofeld vor, um etwas zu sagen, und streckte freundlich die Hände aus. »Wir würden uns freuen, dich kennenzulernen, liebe Großmutter. Bitte komm uns besuchen.«
    Das Bild verblaßte. Lunzie starrte auf den leeren Konsolenkopf, während der Computer surrte und den Datenkubus ausspuckte.
    Lunzie schniefte laut. »Na so was. Eben war ich noch eine Waise in der weiten Galaxis. Jetzt bin ich für eine Bevölkerungsexplosion verantwortlich!« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Weißt du, ich glaube, ich habe es vermißt, eine Familie zu haben, zu der ich gehöre.«
    »Du mußt sie besuchen«, sagte Tee leise. Er sah sie zärtlich an und achtete darauf, daß er sie nicht berührte, ehe sie es wirklich brauchte.
    »Warum haben sie mir nicht gesagt, wo sie ist?« fragte Lunzie. Tee brauchte nicht zu fragen, welche ›sie‹ gemeint war.
    »Sie können es dir nicht sagen. Sie wissen es selbst nicht. Sie hatte auf einem Planeten zu tun, der von einer tödlichen Seuche bedroht wurde, und wer weiß, wie viele Neugierige ihr gefolgt wären, nur um eine interessante Geschichte an die 3d-Nachrichten zu verkaufen.«
    Lunzie erinnerte sich an die Geschichte über Phoenix. »Das ist wahr. Die Seuche könnte sich weiter verbreiten als der Bericht. Aber es ist so frustrierend!«
    »Aber immerhin weißt du jetzt, daß du sie wiedersehen wirst. In zwei Jahren kehrt sie vom anderen Ende der Galaxis wieder zurück.« Tee schien zufrieden mit sich. »Du kannst dort auf sie warten, um eure Wiedervereinigung und ihre Beförderung zu feiern, die öffentlich gemacht wurde. So bin ich überhaupt auf sie gestoßen, muß ich gestehen. Allerdings hätte ich den Artikel über ihre Beförderung wohl nicht entdeckt, wenn ich nicht danach gesucht hätte. Für ihre lange und verdienstvolle Tätigkeit in der FES ist Dr. Fiona zur Oberärztin im Eridani-System ernannt worden. Eine große Ehre.«
    »Ist dir aufgefallen, daß einige der Kinder genauso wie sie aussehen?« Lunzie kicherte. »Und ein paar sehen so aus wie ich. Als ob eine von unserer Sorte nicht reichte.«
    »Rede nicht so über dich, Lunzie. Du bist schön.« Tee lächelte sie warm an. »Du hast nicht das Gesicht eines Kosmetikmodels, aber diese Models könnten froh sein, wenn sie ein Gesicht wie du hätten.«
    Lunzie hörte nicht zu. »Wenn ich mir überlege, daß diese ganze … diese ganze Frustration vermieden worden wäre, wenn Phoenix einfach gemeldet hätte, daß Fiona den Planeten verlassen hat. Es war der einzige Weg, der mir versperrt geblieben ist, ganz gleich, was ich tat. Die Planetenpiraten sind dafür verantwortlich, verantwortlich für zwei, fast drei Jahre, die ich in innerem Aufruhr verbracht habe, ohne zu wissen, ob ich … ob ich nicht einem Phantom nachjagte. Ich glaube, wenn ich auf meinem Untersuchungstisch einen Piraten liegen hätte, dem eine Kugel im Herzen steckte, die nur ich

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