Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
näherte. Der etwa hundert Meter lange Rumpf der EXETER war in der Mitte durchgebrochen. Es gab außerdem weitere Hüllenbrüche, die nicht ganz so gravierend waren.
Sunfrost teilte den einzelnen Gruppenmitgliedern verschiedene Aufgaben zu. Bruder Guillermo und Lieutenant Erixon sollten sich um den Sandströmsender kümmern. Erixon nahm diese Anweisung ziemlich teilnahmslos hin.
Sunfrost wandte sich an Kronstein und Ukasi, die etwas abseits standen. »Ich brauche Ihre Hilfe!«, sagte sie. »Die Strahlenwerte steigen und es ist ungewiss, ob Lieutenant Erixon und Bruder Guillermo es schaffen, den Sandströmsender früh genug wieder in Funktion zu nehmen, sodass wir evakuiert werden können, bevor die Strahlungswerte kritisch werden.«
Weder Kronstein noch Ukasi sagten dazu auch nur ein Wort.
Stattdessen meldete sich Dr. Nikolaidev zu Wort. »Was sollen wir tun, Captain?«
»Suchen Sie im Schiff den Ort mit der geringsten Strahlenbelastung. Wir müssen diesen Raum abdichten und möglicherweise noch mit Materialien verstärken, die wir kurzfristig beschaffen müssen.«
Kaboli beobachtete Sunfrost die ganze Zeit über. Der riesenhafte, dabei sehr zartgliederige Real Martian trat schließlich etwas näher. »Kompliment, Sie scheinen die Situation im Griff zu haben, Commander. Im Gegensatz zu manch anderen in Ihrem Team scheinen Sie dieser Belastungssituation gewachsen zu sein.« Er hatte diesmal von sich aus einen geschützten Kanal benutzt.
Kronstein und Wong standen in der Nähe. Ukasi hatte sich etwas abseits auf den Boden gesetzt und lehnte nun gegen einen Felsbrocken.
»Ich dachte, es entspricht nicht Ihrer Team-Doktrin, einen geschützten Kanal zu benutzen, Survival Instructor!«, erwiderte Rena nicht ohne bittere Ironie.
»Vielleicht war meine Beurteilung etwas voreilig«, gestand Kaboli nun zu.
»Was meinen Sie damit?«
»Ich habe die Dossiers zur psychischen Stabilität über diese Leute gelesen«, erklärte der Real Martian. »Niemand, bei dem es irgendwelche Anzeichen für eine labile Persönlichkeit gibt, würde auch nur einen Fuß nach Camp Latanor setzen können, geschweige denn an einem unserer Survival Kurse teilnehmen. Das Risiko für alle Beteiligten wäre viel zu groß.«
»Solche Leute fallen normalerweise auch durch das strenge Auswahlverfahren des Space Army Corps«, gab Rena zu bedenken.
Kaboli machte eine Pause. Sein Tonfall wurde sehr ernst.
Der zwei Meter fünfzig große Umweltangepasste sah durch sein Helmvisier auf Rena herab. In seinen Zügen sah sie echte Besorgnis. »Ich habe keine Ahnung, was mit Ihren Männern geschehen ist – aber es beginnt mich inzwischen ebenfalls zu beunruhigen!«
Ein Schrei gellte durch die allgemeine Helmfunkfrequenz.
Ukasi lag zusammengekrümmt auf dem Boden und hielt sich den Bauch. Der Waffenoffizier wälzte sich im Marsstaub.
Sunfrost und Kaboli eilten sofort zu ihm. Mit ein paar kleineren Sprüngen waren sie am Ziel.
Wong und Kronstein hingegen reagierten vollkommen gleichgültig. Sie schienen gar nicht zu registrieren, was mit Robert Ukasi gerade vor sich ging.
»Was ist los?«, fragte Nikolaidev, die sich ja inzwischen ebenso wie Bruder Guillermo und Lieutenant Erixon im Inneren des EXETER-Wracks befand, über Helmfunk.
»Keine Ahnung, Doktor. Kommen Sie so schnell wie möglich!«, befahl Sunfrost.
In diesem Moment zuckte sie zurück. Eine ruckartige Bewegung, die Rena angesichts der geringen Schwerkraft beinahe aus dem Gleichgewicht brachte. Sie ruderte mit den Armen, um nicht zu Boden zu gehen. Kaboli reagierte ähnlich erschrocken, nur dass er physisch an die Gegebenheiten viel besser angepasst war.
Beide starrten sie auf Ukasi, aus dessen Bauch jetzt etwas hervorkam.
Das wurmartige, transparente Wesen mit den fluoreszierenden inneren Organen kroch in Renas Richtung. Es zog eine Bahn mit einem sehr charakteristischen Muster durch den Marsstaub. Sunfrost erinnerte sich daran, ein derartiges Muster im Staub erst vor wenigen Stunden gesehen zu haben.
In der letzten Nacht, als wir aufbrachen, fiel ihr ein.
Das Wesen war schnell und sehr zielstrebig.
Rena wich zur Seite aus, aber die Kreatur änderte sofort die Richtung. Da der Wurm über nichts verfügte, das wie ein Auge aussah, musste er über andere Möglichkeiten der Sinneswahrnehmung verfügen.
Rena zog ihren Nadler, richtete den Partikelstrahl auf das Wesen und schaltete auf höchste Intensität.
Unter normalen Umständen hätten der dichte Strom hauchfeiner Projektile das
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