Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
dem Aufbau und der Wirkungsweise eines Sandströmsenders aus und bin auch mit dem physikalischen Hintergrund vertraut, aber um ehrlich zu sein, war ich noch nie in der Verlegenheit, eines dieser Dinger reparieren zu müssen.«
»Sollte die Hauptspule noch intakt sein, rechne ich ein bis zwei Stunden. Falls nicht, wird das Ganze komplizierter.«
Ein Stirnrunzeln bildete sich zwischen Erixons Facettenaugen, was durch das Helmvisier recht gut zu erkennen war, da auf Grund der Lichtverhältnisse innerhalb des Raumschiffwracks die Beleuchtung des Druckanzugs eingeschaltet war. Das geschah automatisch, wenn die Helligkeit unter einen bestimmten Wert fiel. Erixon selbst hatte es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, da das emittierte Licht außerhalb seines Sichtspektrums lag.
Schlechte Neuigkeiten, erkannte Bruder Guillermo sofort. Er ahnte Erixons Antwort bereits im Voraus.
»Wir werden mit den ein bis zwei Stunden nicht auskommen, was?«, meinte Guillermo.
»Nein«, brummte Erixon düster.
Plötzlich nahm der Leitende Ingenieur sein Modul von der Außenverkleidung des Sandströmsenders ab und schwenkte es etwas im Raum herum.
Da muss noch etwas anderes sein, was den LI beunruhigt, überlegte Bruder Guillermo.
Erixon sagte plötzlich: »Ich messe durchaus Spuren von Subraumwellen, die denen ähneln, die von der Hauptspule eines Sandströmsenders ausgehen, aber…«
»Aber was?«, hakte Guillermo nach.
»Der Ausgangspunkt ist nicht hier!«
»Was?«
Erixon machte ein paar Schritte und entfernte sich damit vom Sandström-Funkaggregat.
»Wo wollen Sie hin, Lieutenant?«, fragte Bruder Guillermo, nachdem der Genetic bereits mehrere Meter den engen Korridor entlanggegangen war.
In diesem Moment waren über Helmfunk die Schreie zu hören…
*
Als Erixon und Bruder Guillermo ins Freie traten bot sich ihnen eine bizarre Szenerie.
Kaboli – trotz seines Druckanzugs auf den ersten Blick an seiner Größe und seinem Körperbau gut zu erkennen – kniete auf dem Boden. Zwei weitere Mitglieder des Teams befanden sich in seiner Nähe. Auf Grund des Helmfunks, den Bruder Guillermo und Lieutenant Erixon natürlich nach wie vor mithören konnten, lag es nahe, dass es sich um Sunfrost und Nikolaidev handelte.
Eigenartigerweise verhielten sich jedoch Ukasi, Wong und Kronstein völlig passiv.
»Was ist los?«, fragte Bruder Guillermo.
»Survival Instructor Kaboli und einige andere Teammitglieder sind von einem Parasiten befallen worden, der sich offenbar auf ihr Verhalten auswirkt«, erklärte Sunfrost. »Sie haben es so direkt nicht ausgesprochen, Bruder Guillermo, aber Ihre Befürchtungen gingen wohl in die richtige Richtung…«
Ein stöhnender Laut ging von Kaboli aus und wurde vom Helmfunk übertragen.
Nikolaidev hielt einen Medoscanner über ihn.
»Von diesem Parasiten wird nichts angezeigt«, erklärte die Ärztin. »Möglicherweise verhindert die Beschichtung des Druckanzugs ein genaueres Bild, aber…«
»Ich kann etwas orten!«, unterbrach Erixon sie. Er schwenkte sein Modul herum und schritt zusammen mit Bruder Guillermo auf Sunfrost und Nikolaidev zu. Anschließend richtete er das Modul mit dem dazugehörenden Scanner auf den noch immer am Boden knienden Kaboli. »Ich habe nach Subraumwellen gesucht, wie sie in intakten Sandströmspulen in geringer Dosis emittiert werden. Ich fand solche Wellen – aber der Ausgangspunkt war nicht dort, wo ich erwartet hatte, sondern hier!« Er deutete auf Kaboli.
»Was soll das heißen?«, fragte Rena irritiert.
»Von Kaboli gehen Impulse aus, die zwar sehr schwach sind, aber zweifellos höherdimensionalen Ursprungs. Sie ähneln Sandströmwellen, aber sie sind nicht identisch mit ihnen.«
»Dann muss der Parasit die Ursache dafür sein«, urteilte Nikolaidev.
»Dieses Wesen war in der Lage, den Druckanzug zu durchdringen, ohne ihn zu beschädigen«, teilte Sunfrost den beiden neu Hinzugekommenen mit.
Bruder Guillermo wandte sich an Kaboli. »Halten Sie still, Sir, wir müssen Sie untersuchen!«
Der Survival Instructor stemmte sich wieder auf die Beine, richtete sich zu voller Größe auf – und versetzte Bruder Guillermo einen Stoß vor die Brust!
Dieser Stoß war so heftig, dass der Olvanorer mehrere Meter weit in den Marssand segelte, sich einmal um die eigene Achse drehte und sich schließlich mühsam wieder aufrappelte.
Er überprüfte als erstes den Sitz der Sauerstoffpatrone.
Kaboli lief schreiend und wild mit den Armen rudernd davon.
»Warten
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