Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
STERNENKRIEGER im Dienst des Space Army Corps der Humanen Welten«, stellte sich Rena vor. »Wir sind hier, um das Wissenschaftler-Team um Professor Yasuhiro von Schlichten an Bord zu nehmen, das in den vergangenen Wochen an unserem gemeinsamen wissenschaftlich-militärtechnischen Austauschprogramm teilgenommen hat.«
»Befindet sich die Gruppe um Ehrenforscher Hrasskoarr, die sich in einem menschlichen Forschungsinstitut umsehen durfte, an Bord Ihres Schiffes, Commander Sunfrost?«, fragte Sharashtarr.
Rena verneinte. »Diesbezüglich wurden die Vereinbarungen auf Grund der Wünsche Ihrer Regierung kurzfristig geändert. Die Gruppe um Ehrenforscher Hrasskoarr wird von einem Ihrer Schiffe von Sedna abgeholt.«
Sedna – ein nach einer indischen Gottheit benannter Gesteinsklumpen, der Anfang des 21. Jahrhundert weit Jenseits der Plutobahn entdeckt worden war, aber nur in der Presse als zehnter Planet des irdischen Sonnensystems gegolten hatte.
Das Pech dieses verhinderten Planeten war es, dass er schlicht zu spät entdeckt worden war – in einer Zeit nämlich, da die Wissenschaft bereits dazu tendierte, auch Pluto den Status als Planet abzusprechen. Jedenfalls befand sich in den unterirdischen Anlagen auf Sedna eine Forschungsakademie des Far Galaxy-Konzerns, auf der vor allem an militärtechnischen Verbesserungen gearbeitet wurde. Das Ganze war ein Ablenkungsmanöver, wie Rena glaubte. Die wirklich wichtigen Forschungsprojekte von Far Galaxy, die für die irdische Militärtechnik eine herausragende Rolle spielten, wurden in hoch geheimen Anlagen entwickelt, die sich an nicht so öffentlichen Orten befanden.
»Nun, diese Absprache muss tatsächlich sehr kurzfristig erfolgt sein«, sagte Sharashtarr. Man musste nicht einmal ein Kenner von Mimik und Gestik der Fulirr zu sein, um zu bemerken, dass es den Befehlshaber des Nawdara-Systems unangenehm berührte, nicht informiert worden zu sein. »Seien Sie uns trotz allem herzlich willkommen!«
»Sobald wir den Orbit von Nawdara IV erreichen, werden wir eine Landefähre ausschleusen und Ihren Hauptstützpunkt anfliegen«, schlug Rena vor.
»Tun Sie das. Die Erlaubnis dafür betrachten Sie bitte schon jetzt als erteilt.«
»Ein paar Mitglieder des technischen Stabes meiner Mannschaft wären sehr erfreut, wenn sie wenigstens einen flüchtigen Eindruck von der Arbeit erhalten würden, die Ihre Leute dort verrichten.«
Erneut bewegte der Fulirr ruckartig den Kopf. Eine spitze, gespaltene Zunge schnellte aus dem lippenlosen, stark nach vorn gewölbten Mund heraus. Es handelte sich, wie Sunfrost aus ihren Dossiers wusste – um die Riechzunge der Fulirr. Sie konnte vollkommen eingerollt und zurückgezogen werden.
Davon abgesehen besaßen Fulirr auch eine ganz gewöhnliche sehr viel breitere Zunge. Die feine Riechzunge wurde von dieser zumeist verdeckt, sodass sie häufig kaum bemerkt wurde.
»Das wird sich machen lassen«, versprach Sharashtarr.
Die Verbindung wurde wenig später unterbrochen.
»Welchen Eindruck haben Sie, Raphael?«, wandte sich Sunfrost an ihren Ersten Offizier.
Raphael Wong hob die Schultern und verschränke die Arme.
»Der Fulirr wirkte vertrauenswürdig. Seine Facettenaugen waren sehr schmal. Nach den Dossiers, die ich gelesen habe..«
»Vergessen Sie die Dossiers, Raphael. Ich fragte einfach nur nach Ihrem Eindruck!«, unterbrach Rena ihn.
»Das Vorzeigen der Riechzunge gilt nach Meinung der – zugegebenermaßen sehr schmalen – Fachliteratur als Zeichen des Misstrauens«, erwiderte Wong.
Er weicht einer persönlichen Stellungnahme aus, ging es Rena durch den Kopf. Eine Eigenschaft, die sie nicht zum ersten Mal an ihrem Ersten Offizier bemerkte.
Sein regungslos wirkendes, deutlich asiatisch geprägtes Gesicht drehte sich ihr zu. Er bedachte sie mit einem ruhigen, gelassen wirkenden Blick. »Wenn Sie mir ein persönliches Wort gestatten wollen… Die Aussicht, Professor von Schlichten erneut an Bord der STERNENKRIEGER zu begegnen, erfüllt mich nicht unbedingt mit Freude.«
Rena lächelte verhalten. »In diesem Punkt kann ich Ihre Befürchtungen voll und ganz nachvollziehen, Raphael.«
In diesem Augenblick meldete sich Lieutenant Simon E. Erixon über eine Interkom-Verbindung vom Maschinendeck. Er war der Leitende Ingenieur der STERNENKRIEGER.
Erixon war genetisch verändert und besaß deshalb Facettenaugen. Rena Sunfrost war weit davon entfernt, gegen ihn irgendwelche Vorurteile zu hegen, zumal er seinen Aufgaben bisher hervorragend
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