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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ich um­flog den Pla­ne­ten von Pol zu Pol und tauch­te im­mer tiefer ein. Nach we­ni­gen Mi­nu­ten war nichts mehr zu se­hen. Die Wei­te des Raum­es und die fun­keln­den Ster­ne wa­ren plötz­lich wie weg­ge­wischt. Die obers­ten Luft­schich­ten der Ve­nus hat­ten uns ver­schlun­gen und ein­gehüllt, als wä­ren wir in ein Meer aus Wat­te vor­ge­sto­ßen.
    »Da kom­men sie!« sag­te Han­ni­bal auf­fal­lend ru­hig.
    »Sie« – das wa­ren die mi­kro­sko­pisch fei­nen, kris­tal­li­nen Staub­par­ti­kel, die – nach den Be­rich­ten un­se­rer Flot­ten­pi­lo­ten zu ur­tei­len – wie Schmir­gel­pa­pier wirk­ten. Meh­re­re Lan­dungs­boo­te wa­ren förm­lich zer­schlif­fen wor­den.
    Un­ser Prall­schirm be­gann zu ver­sa­gen. Es ge­lang nicht, die Staub­teil­chen rest­los ab­zu­sto­ßen, da der ver­wen­de­te Pro­jek­tor ei­ne elek­tri­sche Leit­fä­hig­keit im ge­wünsch­ten Um­fan­ge nicht er­zeu­gen konn­te.
    Als die ro­ten Lam­pen der Au­ßen­bord-Tem­pe­ra­tur­mes­ser zu fla­ckern be­gan­nen, re­du­zier­te ich die Fall­ge­schwin­dig­keit durch einen kur­z­en Schub­stoß aus der Um­lenk­dü­se.
    Von da an war ich pein­lich dar­auf be­dacht, die ein­fa­che Schall­ge­schwin­dig­keit nicht zu über­stei­gen.
    Et­wa fünf­zig Ki­lo­me­ter über dem Bo­den ge­rie­ten wir in die ers­ten tur­bu­len­ten Luft­schich­ten der obe­ren Zo­ne. Der Jä­ger be­gann zu tan­zen. Ich wuß­te, daß sich auf mei­ner Stirn di­cke Schweiß­per­len bil­de­ten. Han­ni­bal fuhr die ae­ro­dy­na­misch wirk­sa­men Ru­der aus und griff nach dem zwei­ten Steu­er­knüp­pel. Mit den für den frei­en Raum vor­ge­se­he­nen Kor­rek­tur­dü­sen al­lein war die Ma­schi­ne kaum noch zu hal­ten.
    Hin­ter mir schrie je­mand. Ich dreh­te mich nicht um, da ich gleich dar­auf Man­zos Stim­me hör­te. Das Heu­len au­ßer­halb des in fla­cher Bahn stür­zen­den Jä­gers wur­de stär­ker, um schließ­lich zu ei­nem To­sen an­zu­schwel­len.
    Wir konn­ten uns nicht mehr nor­mal ver­stän­di­gen. Des­halb klapp­te ich den Raum­helm über den Kopf und schal­te­te die Sprech­funk­ver­bin­dung ein. Han­ni­bal und Man­zo folg­ten mei­nem Bei­spiel. Nur Ga­lo­ni und Kom­ming schie­nen nicht zu wis­sen, wie leicht in­mit­ten die­ses Ozeans aus gif­ti­gen Luft­mas­sen und wir­beln­den Quarz­kris­tal­len ei­ne Be­schä­di­gung der Ka­bi­ne er­fol­gen konn­te.
    Man­zo schlug ih­nen die Hel­me über die Köp­fe und drück­te auf die Schal­ter der au­to­ma­ti­schen Sau­er­stoff- und Luftrei­ni­gungs­an­la­gen.
    Un­ter uns wur­de es lich­ter. Als wir mit Hil­fe der In­fra­Schir­me end­lich et­was er­ken­nen konn­ten, wa­ren wir nur noch drei­tau­send Me­ter hoch.
    Han­ni­bal be­ob­ach­te­te den mit­lau­fen­den Kurs­schrei­ber. Die grü­ne Li­nie, die die von uns zu­rück­ge­leg­te Stre­cke sym­bo­li­sier­te, wies wei­te Aus­schlä­ge und spit­ze Za­cken auf.
    Es war ein Zei­chen da­für, daß wir un­abläs­sig aus dem Kurs ge­zerrt wur­den. Ich flog im In­stru­men­ten­blind­flug auf das süd­po­la­re Ge­biet zu, bis der Echoschrei­ber den ein­ge­blen­de­ten Ziel­punkt am Ran­de be­rühr­te.
    »Fer­tig? Ich stür­ze«, sag­te ich ge­preßt.
    Han­ni­bal und Man­zo be­stä­tig­ten. Ga­lo­ni schrie angst­voll auf. Steil ab­kip­pend, ras­te ich auf die Ober­flä­che zu. Der An­druck­ab­sor­ber brumm­te auf, aber es ka­men kei­ne un­an­ge­neh­men Be­har­rungs­kräf­te durch.
    Nur fünf­zig Me­ter über dem Bo­den fing ich die Ma­schi­ne mit den Bo­den­dü­sen auf. Han­ni­bal hat­te es auf­ge­ge­ben, mit den Aer­oru­dern ein­grei­fen zu wol­len. Er konn­te mei­ne Flug­ma­nö­ver nur un­ter­stüt­zen, was aber im­mer­hin ei­ne ge­wis­se Sta­bi­li­sie­rung be­wirk­te. Es lag in der kon­struk­ti­ven Na­tur des Schei­ben­kör­pers, daß er in­ner­halb ei­ner, Luft­hül­le wie ei­ne Trag­flä­che mit ho­hen Auf­triebs­kräf­ten wirk­te.
    Der Echo­st­rei­fen lief auf das Zen­trum der Lan­de­zo­ne zu. Wir wa­ren trotz des drau­ßen to­ben­den Or­kans ge­nau an­ge­kom­men.
    Als ich die Lan­de­bei­ne aus­fuhr und den wild im Sturm tan­zen­den

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