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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Jä­ger wei­ter nach un­ten zwang, schal­te­te Han­ni­bal nach Plan den star­ken Sen­der der TES­CO-Ma­schi­ne ein.
    Es war ei­ne 3O-Ki­lo­watt-An­la­ge, wie sie bei den weit­rei­chen­den Fern­kampf­jä­gern vor­ge­schrie­ben war.
    »Fer­tig«, schrie mir der Klei­ne zu. Sein un­ter dem trans­pa­ren­ten Helm er­kenn­ba­res Ge­sicht zuck­te. Durch die vor­ge­wölb­te Bu­ckelstirn wirk­te es noch klei­ner als sonst.
    Er über­nahm die vom Or­kan hin und her ge­ris­se­ne Ma­schi­ne. Ich stöp­sel­te die Kon­takt­ste­cker zu mei­nem Helm­ge­rät ein. Die Im­pul­se wur­den auf den großen Sen­der ge­lei­tet und von ihm ab­ge­strahlt.
    Ich rief nicht, son­dern ich schrie. Al­les, was sich bis­her an Er­re­gung, Angst und Ner­vo­si­tät in mir ge­staut hat­te, brach sich in die­sem völ­lig echt klin­gen­den Ruf Bahn.
    »Oberst HC-9 an Kreu­zer ›1418‹«, gab ich mit sich über­schla­gen­der Stim­me durch. »HC-9 an Mut­ter­schiff – der Mu­tant droht mich geis­tig zu über­wäl­ti­gen. Er ge­winnt Macht über mei­nen Wil­len. Sen­den Sie Hil­fe. Ake­ra Si­u­to zwingt mich in sei­nen Bann. Leut­nant TS-19 ist be­reits hilf­los. Sto­ßen Sie so­fort in die Luft­hül­le vor. Ach­tung, hier spricht Oberst HC-9, der Mu­tant ent­reißt mir die Dienst­waf­fe. Ich ver­lie­re je­de Kon­trol­le über mich selbst. Ich kann die Ma­schi­ne nicht mehr hal­ten, ich stür­ze! Be­fehl an Min­hoe; der ge­hei­me TES­CO-Jä­ger ist mit al­len Mit­teln zu ber­gen oder zu ver­nich­ten, da­mit er nicht in die Hän­de der Ver­rä­ter fällt. Min­hoe … ich …«
    Mit ei­nem Schrei, den ich in ei­nem Rö­cheln aus­klin­gen ließ, be­en­de­te ich mei­ne Hil­fe­ru­fe. Han­ni­bal schal­te­te ab. Er lä­chel­te mich nichts­sa­gend an.
    Der re­bel­lie­ren­de Ray Kom­ming war von Man­zo ge­bän­digt wor­den. Ich ver­nahm sein Stöh­nen im Helm­laut­spre­cher.
    Se­kun­den spä­ter schlug der Jä­ger auf, fe­der­te in den Te­le­skop­bei­nen nach oben und fiel wie­der zu­rück.
    Ich preß­te ihn mit vol­ler Schub­leis­tung der Ober­rumpf-Kor­rek­tur­dü­sen auf den Grund, bis sich die spit­zen Sta­cheln der Auf­la­ge­tel­ler in den Grund ein­ge­gra­ben hat­ten. Mit we­ni­gen Grif­fen schal­te­te ich das Trieb­werk ab, riß die Waf­fe aus dem Gür­tel des Raum­an­zu­ges und dreh­te mich um.
    Ray Kom­ming preß­te bei­de Hän­de auf die Ma­gen­ge­gend, wo ihn Man­zos Schlag ge­trof­fen hat­te. Ga­lo­ni starr­te mich aus weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen an. Wie hyp­no­ti­siert blick­te er auf mei­ne Waf­fe.
    »Kom­ming, set­zen Sie sich auf mei­nen Platz«, ord­ne­te ich an.
    Er stöhn­te stär­ker, rühr­te sich aber nicht. Noch vor we­ni­gen Ta­gen war die Auf­ga­be so ein­fach er­schie­nen; aber jetzt brach­te ich es nicht über mich, auf die­se Män­ner zu schie­ßen, auch wenn sie Mör­der wa­ren.
    »Ich schaf­fe es nicht«, gab ich te­le­pa­thisch an Man­zo durch. Die schwe­re Pis­to­le zit­ter­te in mei­ner Hand. »Man­zo, ich will dir kei­nen Be­fehl er­tei­len. Es muß aber trotz­dem ge­tan wer­den! Mein Funk­spruch an das Mut­ter­schiff ist be­stimmt ab­ge­hört wor­den. Wir sind dicht vor der Un­ter­grund­stadt. Wenn man kommt, und die Män­ner sind noch nicht kampf­un­fä­hig, dann …!«
    Ich un­ter­brach mei­ne Sen­dung. Man­zo sah mich ver­ständ­nis­voll an. Han­ni­bal fluch­te kräf­tig. Auch er hielt die Waf­fe in der Hand.
    »Wenn sie mich an­grif­fen, wür­de ich so­fort schie­ßen«, teil­te er mit.
    Das war mir klar! Man­zo schi­en es auch schwer­zu­fal­len, ge­gen die Wehr­lo­sen vor­zu­ge­hen. Ich ver­such­te es noch­mals mit Wor­ten.
    »Kom­ming, Ga­lo­ni, wir ha­ben einen Ver­trag ge­schlos­sen! Neh­men Sie die vor­be­stimm­ten Plät­ze ein. Ih­re Schul­tern sind schmerzun­emp­find­lich. Ei­ne Ver­blu­tung ist völ­lig aus­ge­schlos­sen, da die hei­ßen Waf­fen­strah­len die Wun­den so­fort schlie­ßen wer­den. Be­ge­ben Sie sich auf Ih­re Plät­ze.«
    Ga­lo­ni starr­te mich nur an. Kom­ming kreuz­te die Ar­me über dem Raum­helm und krümm­te sich auf der Bank zu­sam­men. Ich sah wie­der zu Man­zo hin­über. Jetzt erst fiel mir ein, daß er über­haupt nicht

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