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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­drucks­los. Das aber war nur ei­ne Fol­ge­er­schei­nung der Mas­ke­ra­de. Ich wuß­te, daß es in ihm tob­te. Die­ses Un­ter­neh­men konn­te nicht nur un­ser Le­ben, son­dern das von Mil­lio­nen Men­schen kos­ten.
    Die mit Hil­fe der Lo­gik er­re­chen­ba­ren Vor­aus­set­zun­gen wa­ren durch­aus ge­ge­ben. Wenn der GWA-Stab plan­te, dann wur­de nichts über­se­hen.
    Mei­ne und Man­zos An­we­sen­heit gal­ten auf Grund der Da­ten­aus­wer­tung als se­kun­därer Fall. Wenn Han­ni­bal als Ake­ra Si­u­to an­er­kannt wur­de, wa­ren wir au­to­ma­tisch ak­zep­tiert. Das Un­ter­neh­men stütz­te sich in pri­märer Hin­sicht auf Han­ni­bals Mas­ke, die durch sein Psi-Trai­ning voll­kom­men ge­wor­den war.
    Das war auch der Grund, warum sei­ne durch die Ge­hirn­ope­ra­ti­on ge­weck­ten Ga­ben so au­ßer­or­dent­lich schnell ge­för­dert wor­den wa­ren. Nach mei­ner Auf­fas­sung war sein ak­ti­vier­tes Se­pa­rat­ge­hirn wich­ti­ger als al­le an­de­ren Vor­be­rei­tun­gen. Nie­mals hät­te er in der Mas­ke des Mu­tan­ten auf­tre­ten kön­nen, wenn er nicht gu­te te­le­pa­thi­sche Fä­hig­kei­ten be­ses­sen hät­te.
    Un­se­re Chan­cen wa­ren so­mit nicht schlecht. Sie stan­den et­wa fünf­zig zu fünf­zig.
    We­ni­ge Me­ter vor der Flug­schei­be glit­ten die To­re aus MA-Me­tall aus­ein­an­der. Der stern­fun­keln­de Raum wur­de er­kenn­bar. Wir hat­ten nicht mehr zu tun, als die Kreis­bahn­ge­schwin­dig­keit durch einen kur­z­en Schub­stoß zu re­du­zie­ren, um die Gra­vi­ta­ti­ons­kräf­te der Ve­nus die Ober­hand ge­win­nen zu las­sen.
    »Klar zum Ab­schuß, fer­tig«, klang es aus den Laut­spre­chern.
    Han­ni­bal sah mich noch ein­mal an, ehe er auf die Lö­se­tas­te schlug. Das Ma­gnet­feld riß den TES­CO-Jä­ger über die Gleit­schie­nen. Un­ter uns summ­te die an­ge­bau­te An­druck-Ab­sor­be­r­an­la­ge auf, die erst­mals in ei­ner Ma­schi­ne die­ses Typs er­probt wor­den war.
    Gleich ei­nem Ge­schoß glit­ten wir aus dem wei­ten Luk. Der Raum nahm uns auf. Da­mit trat der Ein­satz in sein ak­ti­ves Sta­di­um. Die Zeit der Pla­nung war vor­bei. Jetzt ging es hart auf hart.
    Ich zog den Ein­spritz­schal­ter der Re­ak­ti­ons­brenn­kam­mer nach un­ten. Mit der Lin­ken schal­te­te ich die Licht­bo­gen­zün­dung ein. Die ver­schmel­zungs­freu­di­ge Deu­te­ri­um-Ka­ta­ly­se trat so­fort in den Kern­pro­zeß.
    Aus der Heck­dü­se schoß ein vio­lett leuch­ten­der Plas­ma­strahl, des­sen schub­star­ke Par­ti­kel uns trotz der Leer­lauf­leis­tung nach vorn ris­sen. Der Ku­gel­kreu­zer »1418« schrumpf­te schnell zu ei­nem glit­zern­den Pünkt­chen zu­sam­men, das kurz dar­auf ver­schwun­den war.
    Ich re­gu­lier­te die Dü­sen­ver­stel­lung mit ei­nem knüp­pel­ar­ti­gen Schal­ter, der den Steu­er­or­ga­nen ei­nes ver­al­te­ten Flug­zeu­ges glich. Da­mit wa­ren schnel­le und prä­zi­se Ma­nö­ver mög­lich, da das Dü­sen-Fes­sel­feld auf je­den noch so klei­nen Druck rea­gier­te.
    Quer­schnitt und Ab­strahl­rich­tung konn­ten mü­he­los ver­stellt wer­den. Es war auch im Raum ein in­di­vi­du­el­les und rein ma­nu­el­les Flie­gen mög­lich, das nur in ho­hen Ge­schwin­dig­keits­be­rei­chen plötz­lich an­de­ren Ge­set­zen un­ter­lag.
    Ich ließ den Schal­ter der Dü­senum­len­kung auf hun­dert­acht­zig Grad ein­ras­ten und gab den Feue­rim­puls mit Stu­fe II.
    Blen­den­de Glut zuck­te vor dem run­den Bug des Jä­gers auf. In nur zwei Se­kun­den war je­ne Fahrt auf­ge­ho­ben, die wir vom Mut­ter­schiff mit­be­kom­men hat­ten.
    In stei­ler Flug­bahn ras­te ich auf die mil­chig­wei­ße Ve­nu­sat­mo­sphä­re zu, de­ren enor­mes Re­fle­xi­ons­ver­mö­gen aus die­ser na­hen Ent­fer­nung den Ein­druck er­weck­te, als flö­ge man auf einen un­re­gel­mä­ßig ge­schlif­fe­nen Rund­spie­gel zu.
    Als das ers­te Pfei­fen der ver­dräng­ten Luft­mo­le­kü­le auf­klang, sprang au­to­ma­tisch der Schirm­feld­pro­jek­tor zur Io­ni­sie­rung und ma­gne­ti­schen Ab­sto­ßung der auf der Flug­bahn lie­gen­den Gas­mas­sen an.
    Das Pfei­fen blieb. Je tiefer wir ka­men, de­sto hef­ti­ger wur­de es.

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