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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kom­man­die­ren­de Of­fi­zie­re der ir­di­schen Völ­ker.
    Wie mir mit­ge­teilt wur­de, hat­te der Kreu­zer wäh­rend un­se­res Ein­sat­zes drei Trans­port­flü­ge durch­ge­führt und die noch drin­gend be­nö­tig­ten Aus­rüs­tun­gen für die Ve­nus­di­vi­si­on her­bei­ge­schafft.
    Der Ener­gie­schirm war tat­säch­lich ver­schwun­den; nicht ver­wun­der­lich bei die­ser ver­hee­ren­den De­to­na­ti­on.
    Wir flo­gen das ge­sam­te Ge­län­de ab. Über dem Süd­pol der Ve­nus war es fast wind­still ge­wor­den. Die Son­ne stand blut­rot leuch­tend am Ho­ri­zont. Wenn wir wei­ter süd­lich flo­gen, ka­men wir in die selt­sa­me Zwie­licht­zo­ne.
    Dort, wo sich die von Staub­wol­ken und fluo­res­zie­ren­den Kris­tall­par­ti­keln er­zeug­te Däm­me­rung über das wüs­te, ein­sa­me Land aus­brei­te­te war ein rie­si­ger Vul­kan ent­stan­den, aus dem im­mer wie­der neue Flam­men­zun­gen em­por­zuck­ten.
    Die ge­lan­de­ten Trup­pen der Ve­nus­di­vi­si­on wur­den schleu­nigst zu­rück­ge­zo­gen.
    Da­zu hat­te ein eu­ro­päi­scher Mar­schall ge­meint:
    »Mei­ne Her­ren, das war der kür­zes­te Krieg, den ich je­mals er­lebt ha­be. Die Lan­de­ma­nö­ver sind sinn­los ge­wor­den. Wir müs­sen die Trup­pen so­fort in Si­cher­heit brin­gen. Un­se­re Wis­sen­schaft­ler rech­nen mit ei­nem bal­di­gen Aus­bruch größ­ten Um­fangs. Es ist aus­ge­schlos­sen, daß die in der Fes­tung la­gern­den Re­ak­ti­onss­tof­fe schon al­le in den Pro­zeß ge­tre­ten sind. Herr Oberst, ha­ben Sie in Er­fah­rung brin­gen kön­nen, auf wel­cher phy­si­ka­li­schen Ba­sis die Strom­mei­ler lie­fen?«
    Ich hat­te ihn stumpf an­ge­schaut und ei­ne aus­wei­chen­de Ant­wort ge­ge­ben. Nein, ich wuß­te es nicht ge­nau. Wo­her auch! Wir hat­ten an­de­re Sor­gen ge­habt, als die Ar­beits­wei­se de­ne­bi­scher Fu­si­ons­ge­rä­te zu er­kun­den.
    Fünf Stun­den nach der Ex­plo­si­on war der Süd­pol der Ve­nus ein glut­flüs­sig ko­chen­des Meer, in dem gan­ze Ge­birgs­zü­ge ver­san­ken. Kurz dar­auf wur­den sie von fürch­ter­li­chen Ex­plo­sio­nen in schon halb zer­lau­fen­dem Zu­stand wie­der in den Him­mel ge­ris­sen.
    Es war, als woll­ten die fünf Ge­hir­ne zum letz­ten ver­zwei­fel­ten Schlag ge­gen die Mensch­heit aus­ho­len.
    Die »1418« stieß in den frei­en Raum vor.
    Ich at­me­te auf, als die strah­len­de Schei­be der Son­ne wie­der auf den Bild­schir­men er­schi­en und das To­sen der Or­ka­ne nicht mehr hör­bar war.
    Wir ord­ne­ten uns in ei­ne en­ge, von Pol zu Pol füh­ren­de Kreis­bahn ein. Je­des­mal, wenn wir den süd­li­chen Pol über­flo­gen, ge­wahr­ten wir den hel­len Feu­er­schein. Zum ers­ten Ma­le, seit­dem der zwei­te Pla­net des so­la­ren Sys­tems von Men­schen be­ob­ach­tet wur­de, war die dich­te Wol­ken­de­cke auf­ge­ris­sen; aber nicht nur für ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, son­dern für vie­le Stun­den.
    Dort un­ten tob­te jetzt ein an­de­rer Or­kan, als ihn die Na­tur zu er­zeu­gen ver­moch­te.
    Wir war­te­ten, bis die Kom­man­dan­ten der ein­zel­nen Kreu­zer die Rück­kehr der aus­ge­boo­te­ten Mann­schaf­ten mel­de­ten. Re­ling hat­te nur zwei­tau­send Mann mit Spe­zi­al­pan­zern nach un­ten ge­schickt, da schon bald nach der ers­ten De­to­na­ti­on klar­ge­wor­den war, daß es in der Fes­tung kein Le­ben mehr ge­ben konn­te.
    Wir hiel­ten uns in der Zen­tra­le der »1418« auf, als Re­ling mit sei­nem Stab er­schi­en.
    Ich ver­zich­te­te auf einen mi­li­tä­ri­schen Gruß. Mein kur­z­es Ni­cken ver­stand er viel bes­ser.
    Lang­sam trat er zu uns. Han­ni­bal lag mit lang aus­ge­streck­ten Bei­nen in ei­nem ver­stell­ba­ren Ses­sel und sah zu den leuch­ten­den Bild­schir­men auf.
    Re­ling räus­per­te sich. Er er­in­ner­te mich an einen Mann na­mens Was­si­lij Ni­ko­la­jew, der im­mer so herz­haft ge­lacht hat­te. Er war nicht mehr aus der en­gen Luft­schleu­se her­aus­ge­kom­men, die nun längst von dem bro­deln­den Ge­stein ver­schlun­gen wor­den war.
    Nicht einen Mann der Fes­tungs­be­sat­zung hat­te ich ver­haf­ten kön­nen; nicht einen ein­zi­gen Mann!
    Als sich der Chef er­neut

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