Raumpatrouille Nebelwelt
auftrat.
Das Bremsmanöver erfolgte jedoch nicht so schnell wie vorher, die Beschleunigung. Wir wurden immer langsamer, bis wir sanft anhielten.
Draußen begann es zu zischen. Eine andere Schleuse füllte sich mit Luft. Hinter uns glitt eine ovale Stahlpforte zu. Das transparente Druckdach öffnete sich automatisch.
Wir saßen einige Augenblicke lauschend in dem seltsamen Fahrzeug. Dann nahm ich meinen Druckhelm ab. Die Luft war gut und angenehm temperiert. Vor uns lag eine normale Tür mit Öffnungsgriffen.
»Aussteigen, Nikolajew«, sagte ich kühl. »Sie gehen voran. Wenn wir Feuer erhalten, werden Sie der erste in der Reihe sein. Oder sind Sie immer noch der Meinung, uns durch kleine Tricks unschädlich machen zu können?«
Der ehemalige Abwehrchef wurde noch blasser. Er beherrschte sich nur mühevoll.
»Zügeln Sie Ihr Temperament«, warnte ich. »Das ist kein Spaß, sondern blutiger Ernst. Ich werde schießen, sobald Sie sich zu einer Dummheit hinreißen lassen.«
»Wir sprechen uns später«, sagte Nikolajew gepreßt. »Ganz bestimmt sprechen wir uns später, ihr Schurken.«
»Warum so böse?« warf Hannibal ein. »Brüderchen, wie weit sind wir nun vom Zentrum der Festung entfernt?«
Ich wartete auf die Antwort, die Manzo auch prompt erteilte.
»Genau 22,5 Kilometer, Sir«, erklärte der Mutant.
Nikolajew stöhnte. Verwirrt sah er uns der Reihe nach an. Verzweiflung zeichnete sich in seinen Augen ab.
Schließlich öffnete er die Tür. Wir schritten vorsichtig in den großen Raum hinein. Er enthielt eine Energiestation, die ausgereicht hätte, um den amerikanischen Kontinent mit Strom zu versorgen.
Hinter einer durchsichtigen Panzerwand entdeckten wir das erste Geschütz. Es war ein Mammutblaster mit langem, spiraligem Gleichrichtungsrohr und einer Reaktionszone, die größer war als der Kernreaktor eines modernen U-Bootes der Navy.
Ein schmaler Gang verband die einzelnen Geschütze. Es handelte sich um eine Batterie von fünf Abwehrkanonen, die man hier installiert hatte. Hinter jedem Impulsblaster war ein Reaktor zur Stromversorgung der sicherlich enorm starken Fesselfelder zur Einengung und Gleichrichtungs-Abstrahlung der freiwerdenden Atomgewalten aufgebaut.
»Vorsichtig!« sagte Manzo plötzlich. Ich fuhr herum.
»Was ist?«
Der Mutant lauschte mit seinen hochentwickelten Parasinnen.
»Nikolajew versucht sich abzuschirmen, aber es gelingt ihm nicht«, meinte Manzo stockend. »Er dachte eben an einen zweiten Gang, durch den man mit Fahrzeugen in diese Stellung kommen kann.«
Ich zögerte nicht mehr länger. In die Schleuse zurückspringend, zerstörte ich den Rohrbahnwagen mit einem kurzen Feuerstoß aus dem Moluk-Strahler.
Anschließend versank Nikolajew ein zweites Mal im Reich der Träume, da er versucht hatte, mit einigen Sprüngen in einem plötzlich auftauchenden Quergang zu verschwinden. Manzo holte ihn ein. Ein leichter Schlag mit der Rechten genügte, um Wassilij Nikolajew lautlos zusammensinken zu lassen.
Am Ende des Ganges entdeckten wir eine große Luftschleuse. Ich öffnete das vordere Schott, und Hannibal zerschoß den automatischen Schließmechanismus. Wenn die Deneber den selbstverständlichen Gegebenheiten der Raumfahrttechnik gefolgt waren, so konnte sich die hintere Drucktür nun nicht mehr öffnen. Wir waren relativ sicher.
Manzo band Nikolajew die Hände wieder zusammen.
»Wohin mit ihm, Sir?«
Ich sah mich um. Mitnehmen konnten wir ihn nicht mehr, da er keinen Raumanzug besaß.
»Bringe ihn in die Wagenschleuse und schließe die Tür. Entweder wir finden ihn später, oder er wird durch eigene Unvorsichtigkeit sterben.
Weitere Kostenlose Bücher