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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte, hatte Nancia sich darauf gefreut, ihren Cousin Polyon kennenzulernen. Er war der einzige in der Gruppe, mit dem sie einige Gemeinsamkeiten zu haben schien. Als Mitglieder zweier Hochfamilien, die für ein Leben im Dienst der Zentrale herangezogen worden waren, hätte sie eigentlich sofort ein Gefühl der Verwandtschaft entwickeln müssen. Doch jetzt empfand sie ein merkwürdiges Zögern, sich Polyon vorzustellen. Er war so angespannt, so wachsam, als würde er selbst diese lachende Gruppe anderer junger Leute noch als potentielle Feinde betrachten.
    Und außerdem hatte er, gemahnte sie sich, persönlich
    mindestens zwei Drittel des Smaragd-Sekts geleert, die Zentrale allein mochte wissen, was er schon vor seinem Eintreffen an Bord in sich hineingeschüttet hatte. Nein, jetzt war keine gute Zeit, um sich selbst vorzustellen und Polyon von ihrer Verwandtheit zu erzählen. Sie würde einfach noch etwas warten müssen.
    »He, Leute, schaut euch mal das Begrüßungskomitee an!«
    unterbrach Blaize das Geplapper. Er blickte gerade an Nancias Titansäule vorbei auf das Dreifachdisplay des SPACED-OUT-Spiels, das Nancia nach Flix’ abruptem Abschied versehentlich beibehalten hatte. Die verborgenen Videosensoren zwischen den Schirmen zeigten Blaizes sommersprossiges, stupsnasiges Gesicht, wie es in reiner, unkomplizierter Freude strahlte.
    Blaize schritt langsam über den weichen Teppichboden, um sich schließlich in den leeren Pilotensessel sinken zu lassen, der eigentlich Nancias Pilot vorbehalten gewesen wäre. »Das hier«, sagte er ehrfürchtig, »muß das größte, beste SPACED
    OUT sein, das ich je gesehen habe. Mit einer solchen
    Ausrüstung zu spielen, da werden die zwei Wochen wirklich im Flug vergehen.«
    Die Befehlskanäle des Spiels waren immer noch geöffnet, und als Blaize sich identifizierte und das Hirnschifficon übernahm, ließ Nancia das Hintergrundprogramm den Kurs des GehirnSchiffs ändern, um es in die Welt von Trolltöter zu führen. Die brillante Grafik zog auch die anderen Passagiere an, die nun über Blaizes Schultern blickten und sich einer nach dem anderen verlegen zu dem Spiel verlocken ließen.
    »Na ja, immer noch besser, als zuzusehen, wie sich ein Haufen Schmerzhirne in der Klinik in den Stumpfsinn dröhnt«, murmelte Alpha, als sie neben Blaize Platz nahm.
    Nancia hatte sich gerade von dem Schock dieser herzlosen Bemerkung erholt, als auch Darnell in das Spiel eintrat. »Ich muß die Grundgrafik dieses Spiels kopieren und es von irgend jemandem auf allen Drohnen der OG-Schiffstransport
    installieren lassen«, sagte er und animierte dabei Trolltöter.
    »Weiß jemand, wie man den Kopierschutz knackt?«
    »Ich«, verkündete Polyon de Gras-Waldheim, »kann jedes installierte Computersicherheitssystem knacken.« Er gewährte Darnell einen bedeutungsschwangeren Seitenblick. »Sofern sich die Sache für mich lohnt…«
    Ach, das kannst du wirklich? dachte Nancia. Das werden wir ja noch sehen. Software-Piraterie war zwar nicht gerade ein Kapitalverbrechen, aber ein frischbestallter Offizier der Raumakademie hätte doch ein ausgeprägteres ethisches
    Empfinden haben müssen haben als irgendein Gemeiner, der nicht über die Vorzüge einer Hochfamilienerziehung und einer Akademieausbildung gebieten durfte. Plötzlich war ihr weitaus weniger danach, sich ihrem attraktiven Cousin vorzustellen.
    Polyon wandte den Kopf ab und gewährte Fassa del Parma y Polo, die immer noch neben der Eingangsluke stand, ein strahlendes Lächeln. »Also für dich, meine Kleine, würde es sich jederzeit lohnen…«
    Mit einer sehnigen, gleitenden Bewegung, die sowohl Blaizes als auch Darnells Aufmerksamkeit auf sich zog wie auch jene Polyons, trat Fassa zu den Bedieninstrumenten des Spiels.
    »Vergiß es, Gelbmütze«, sagte sie in einer Stimme, die ebenso lieblich klang, wie ihre Worte ätzend waren. »Ein
    zweitklassiger Akademieoffizier mit einem Posten auf einem drittklassigen Gefängnisplaneten hat ganz bestimmt nicht genug zu bieten, um mein Interesse wachzuhalten. Das hebe ich mir für einträglichere Gelegenheiten auf.«
    Nancia schaltete vorübergehend alle Kabinensensoren ab.
    Wie war sie nur an diese habgierigen, amoralischen,
    verwöhnten Bälger geraten? Sie hatte gute Lust, ihre
    Selbstvorstellung auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Der Offenherzigkeit ihrer Bemerkungen nach zu schließen, mußten sie annehmen, daß es sich bei Nancia lediglich um ein
    Drohnenschiff handelte, das nur dazu fähig war,

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