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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gutes Team ab.«
    Caleb war immer noch sprachlos, und Nancia überkam
    plötzlich eine unbestimmte Furcht.
    »Falls… falls das auch für dich in Ordnung ist?«
    »In Ordnung, in Ordnung, in Ordnung!« explodierte Caleb.
    »Da gibt mir die Frau mein Leben zurück – noch dazu den perfekten Gehirnpartner –, und dann will sie auch noch wissen, ob das in Ordnung ist? Ich… Nancia… oh, warte einen Augenblick, ja? Ich muß noch dringend etwas erledigen, bevor du die Übertragungsstrahlen wiederhergestellt hast.«
    Er eilte in seine Kabine zurück, wahrscheinlich, um das Bewerbungsschreiben zu löschen, das ihn so viel Zeit gekostet hatte, und Nancia gönnte sich ein kleines funkelndes
    Schauspiel von Sternen und Kometen auf ihren drei breiten Schirmen. Alles würde in Ordnung kommen.
    Mehr als in Ordnung. »Nancia«, wiederholte sie bei sich. »Er hat mich endlich Nancia genannt.«

KAPITEL 6
    ANGALIA, ZENTRALDATUM 2750: BLAIZE
     
    Blaize Armontillado-Perez y Medoc starrte ungläubig auf sein neues Zuhause, als sich die Ausstiegsluke von XN-935 hinter ihm zuschob. Das Hochplateau, das Nancia als Landeplatz gedient hatte, war weit und breit das einzige ebene Stück Boden. Dahinter lag eine Mauer aus fast senkrecht
    ansteigendem Fels, der mit zerklüfteten Gipfeln die
    Morgensonne verdeckte. Die langen schwarzen Schatten des Gebirges fielen über die Mesa und auf ein Meer von
    zähflüssigem Schleim, das so aussah wie der Sumpf der
    Verzweiflung in der jüngsten Version von SPACED OUT. Die einzige Abwechslung in der braunen Masse waren die wenigen großen, trägen Blasen, die sich an einigen Stellen aus dem Schleim lösten und mit Schwefelgestank zerplatzten.
    Unmittelbar am Rand des Hochplateaus stand eine große
    Lagerhalle aus Plastifilm-Fertigbauteilen. An einer Seite des Schuppens hingen pralle braune Säcke über dem Schleimmeer, die mit den Initialen des Planetenhilfsdiensts gekennzeichnet waren. An der Blaize zugewandten Seite hatte man das
    Plastifilmdach mit einer Art Stoffgehänge erweitert, um eine Veranda herzustellen. Darunter lag ein ungeheuer dicker Mann, der nur eine schweißfleckige kurze Hose anhatte.
    Blaize seufzte und nahm die ersten beiden Gepäckstücke auf.
    Er taumelte etwas in der neuen Schwerkraft, die um einiges stärker war als an Bord des Schiffs, und machte sich auf den Weg zu dem fetten Wächter von Angalia.
    »PHD-Jungtechniker Armontillado-Perez y Medoc, mein
    Herr«, stellte er sich vor. Wer ist dieser Bursche? Das muß einer der Arbeiter aus der Korykiummine sein. Das sind die einzigen Menschen auf Angalia – natürlich bis auf …
    »Und auch dir einen wunderschönen guten Morgen, Sherry, mein Junge«, sagte der schwitzende Berg von einem Mann jovial. »War noch nie so froh in meinem Leben, jemanden kennenzulernen. Hoffe, du genießt die nächsten fünf Jahre hier.«
    »Äh… PHD-Aufseher Elften Grades Harmon?« riet Blaize.
    Bis auf meinen neuen Boß.
    Die Alkoholfahne haute ihn fast um. »Siehst du hier sonst noch jemanden, Kind? Was denkst du denn, wer ich bin?«
    »Die Korykiummine…«
    »Tot. Stillgelegt. Verlassen. Kaputt, den Bach runter, ausgelutscht«, sagte der Aufseher 11. Grades mit Genuß.
    »Pleite. Der Besitzer hat mir die Mine für einen Kasten Fusel verkauft, bevor er sich zurückzog.«
    »Was ist denn schiefgelaufen?«
    »Personalprobleme. Die Firma konnte die Leute weder mit Liebe noch Geld hier halten. Nicht daß sie allzuviel Liebe angeboten hätten – nicht einmal ein Korykiumarbeiter ist verzweifelt genug, es mit einem Loosie zu versuchen, hä, hä, hä.« Ein weiterer alkoholisierter Atemhauch stieß Blaize ins Gesicht.
    »Loosie?«
    »Homosimilis Lucilla angaliae, wenn du es genau wissen willst, mein Junge. Die Gemüseköpfe, die Lucilla Sharif entdeckte – möge ihre Seele dafür in der Hölle schmoren! –, und die sie auf dem EKF als möglicherweise intelligent einstufte, Gott strafe sie! Wegen ihrer Sünden sind wir nun dazu verdammt, Planetenhilfe an einen Haufen Zucchini auf Beinen zu leisten. Das war meine ganze Gesellschaft, seit sie die Mine geschlossen haben. Und es wird auch die deine für die nächsten fünf Jahre sein. Mit dem nächsten PHD-Transporter werde ich diesen Planeten verlassen.« Harmon blickte neidisch auf die geschmeidige Form der XN-935, deren Spitze nun in der Sonne schimmerte, die über die zerklüfteten Berge zu lugen begann. »Nette Sächelchen, die ihr
    Hochfamilienkinder da bekommt, so ein Transport! Ich nehme an, du

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