Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
alles im voraus arrangiert haben, um jeden möglichen Streit von vorneherein
    auszuschließen, bevor Caleb bereit war, das Schiff zu
    verlassen.
    Alles verlief wie geplant. Dahlen Rahilly, ihr Dienstaufseher, bat bereits um die Erlaubnis, an Bord zu kommen, bevor die Familie Thrixtopple auch nur ihre verschiedenen Gepäckstücke eingesammelt hatte und ausgestiegen war.
    »Arroganter Schnösel«, kommentierte Rahilly, als sie durch Nancias Bodensichtluke einen letzten Blick auf Gouverneur Thrixtopples knochige Schultern warfen. »Er hätte dir
    wenigstens einen Bonus gutschreiben können, weil du ihm den Gefallen dieses schnellen Heimattransports getan hast.«
    »Damit habe ich gar nicht gerechnet«, erwiderte Nancia vollkommen wahrheitsgemäß. Der einzige Bonus, den sie
    erwartete – oder haben wollte –, war noch in seiner Kabine und arbeitete an seiner Kommunikationskonsole, um ein
    Bewerbungsschreiben zu verfassen, das merkwürdigerweise irgendwie immer wieder aus seinem persönlichen
    Speicherbereich gelöscht wurde. Dies war schon sein dritter Anlauf, und an der heftigen Art, wie Calebs Stimme die Worte für das Diktatbrett ausspuckte, merkte sie, daß er langsam die Geduld verlor. Wenn sie die Angelegenheit nicht bald
    bereinigte, würde er seinen Versuch mit dem
    Schiffskommunikationssystem aufgeben und sich persönlich im Büro von CenCom bewerben. Und das würde ihr überhaupt nicht passen.
    »Nun… es werden ein paar Modifikationen erforderlich sein.
    Papierkram eben«, sagte Rahilly. »Wir… damit haben wir nicht gerechnet, weißt du, XN. Tatsächlich schien VS auf Wega sich sehr sicher zu sein, daß du die Zuteilung förmlich abgelehnt hättest.«
    »Na ja… vielleicht hat er meine Worte falsch interpretiert«, antwortete Nancia kleinlaut. »Wie schnell läßt es sich arrangieren?« Während sie mit Rahilly sprach, war es Caleb gelungen, den vollständigen Text seines
    Bewerbungsschreibens zu Ende zu diktieren. Er bereitete gerade die Übertragung an CenCom vor. Das durfte nicht geschehen… Noch nicht. Nancia brach sofort sämtliche
    Sendestrahlen ab.
    »Oh, den Papierkram haben wir an einem Tag erledigt. Wenn du wirklich sicher bist, daß du das willst?«
    »Das bin ich«, sagte Nancia entschieden. Es gab zwar noch eine weitere Partei, die erst konsultiert werden mußte, aber Rahilly schien nicht zu glauben, daß das erforderlich sein würde.
    Caleb kam in die Zentralkabine gestapft, er hatte die
    Augenbrauen zusammengezogen. »XN, was fällt dir ein,
    meinen Sendestrahl an CenCom zu unterbrechen?«
    »Deinen Strahl?« erwiderte Nancia. »Ach du liebe Güte!
    Anscheinend hatten alle meine Sendestrahlen für einen
    Augenblick einen Energiezusammenbruch.«
    »Wir schicken sofort einen Techniker her, um die Störung zu beheben«, versprach Rahilly.
    »Äh… ich glaube nicht, daß das erforderlich sein wird«, teilte Nancia ihm mit. »Ich habe die Sache gerade untersucht, als wir uns unterhielten, und ich glaube, ich habe die Ursache des Problems gefunden. Es dürfte sich leicht beheben lassen.«
    Schließlich brauchte sie nur die Energiezufuhr zu öffnen.
    »Also gut, CN-935.« Rahilly vollführte einen
    andeutungsweisen dienstlichen Salut in die allgemeine
    Richtung von Nancias Titansäule. »Der restliche Aktenkram wird noch heute erledigt, dann werden du und Pilot Caleb gebeten, euch für den nächsten Auftrag bereitzuhalten –
    tatsächlich ist schon einer in der Schwebe; die Zentrale wird glücklich darüber sein, nicht erst solange warten zu müssen, bis du dir einen Piloten ausgesucht hast.«
    Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, als er auch schon ging, wofür ihm Nancia dankbar war. Caleb blickte mit einem Ausdruck in der Kabine umher, den sie nicht zu deuten wußte. Wenn er schon wütend auf sie sein sollte, weil sie ihn hintergangen hatte, würde sie die Sache lieber im Privaten bereinigen.
    »Ich… verstehe nicht«, sagte er schleppend. »Du wirst nicht solange warten, bis du dir einen neuen Piloten ausgesucht hast?
    Wirst du wieder solo losfliegen?«
    »Wohl kaum«, widersprach Nancia. »Von Soloreisen habe
    ich genug, vielen Dank. Ich habe festgestellt, daß ich das Reisen mit einem Partner deutlich vorziehe.«
    »Dann…«
    »Hast du den Mann denn nicht gehört? Von jetzt an bin ich CN-935. Ich bin zu dem Schluß gelangt, daß die
    Psychozentrale recht hatte«, erklärte Nancia. Es war
    anstrengend, ihre Stimmprojektion ruhig und gelassen zu behalten. »Wir geben ein sehr

Weitere Kostenlose Bücher