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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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war fort, sein winziger Schrein leer.
    Nein…
    Wie gelähmt vor Schock merkte er, wie er auf seine eigene Kabine zuging. Vielleicht würde er dort eine Mitteilung in seiner persönlichen Datenbank vorfinden. Vielleicht auch eine Nachricht vom KD mit der Aufforderung, sich offiziell in Psychotherapie zu begeben.
    Es spielte keine Rolle. Tia war fort.
    Finstere Verzweiflung übermannte ihn, eine Verzweiflung von solcher Tiefe, daß nicht einmal Tränen sie mehr zu lindern vermochten. Tia war fort…
    Er öffnete das Schott zu seiner Kabine, und das Licht aus dem Gang schimmerte hinein, ließ die Person auf seiner Koje blinzeln.
    Person auf seiner Koje?
    Weiblich. Sie war eindeutig weiblich. Und sie trug auch nichts, was einer KD-Uniform geglichen hätte. Tatsächlich trug sie überhaupt nicht sehr viel – einen winzigen neonroten Skandex-Einteiler, der nichts der Vorstellungskraft überließ.
    Er schaltete das Licht an, ein automatischer Reflex. Seine Besucherin blickte zu ihm auf, ihre Lippen verzogen sich zu einem schüchternen Lächeln. Sie war winzig, kleiner, als er erst geglaubt hatte: dunkel und elfengleich, mit großen blauen Augen, der Inbegriff einer viktorianischen Fee – und
    merkwürdig vertraut.
    In den Armen hielt sie sanft den verschwundenen Ted Bär.
    Der Bär war es auch, der sein Gehirn schließlich auf
    Hochtouren brachte.
    Er starrte sie an, er packte den Türrahmen. »T-T-Tia?«
    Stammelte er.
    Sie lächelte wieder, diesmal weniger schüchtern. »Hallo«, sagte sie – und es war tatsächlich Tias Stimme, die ein wenig… merkwürdig klang, wie sie aus einem Mund und
    keinem Lautsprecher kam. »Es tut mir leid, daß ich soviel abschalten mußte, aber ich kann nicht gleichzeitig das hier und das Schiff steuern.«
    Es war Tia – Tia! – , die dort in einem Körper vor ihm saß, einem menschlichen Körper, wie die Verkörperung seines
    Traums!
    »Das hier?« wiederholte er.
    »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich mich nicht erhebe«, fuhr sie ein wenig reumütig fort. »Ich kann noch nicht sehr gut laufen. Sie haben das hier erst heute angeliefert, und ich habe noch nicht viel Übung darin.«
    »Das?« wiederholte er noch einmal, ließ sich auf seine Koje sinken und starrte sie an. »Wie… was…«
    »Gefällt es dir?« fragte sie.
    »Wie sollte ich das nicht mögen… dich.« Es schwindelte ihn, alles schien sich zu drehen. »Tia, was, um alles in der Welt, ist das?«
    Sie blinzelte und begann zu kichern. »Ich vergesse es immer wieder. Weißt du noch, wieviel Bonusgeld wir bekommen
    haben? Ich habe es immer investiert, um dann die Gewinne bei Moto-Prothesen anzulegen. Aber als wir hierher zurückkamen, mußte ich an etwas denken, was Doktor Kenny mir einmal
    sagte, daß sie zwar die Möglichkeiten hätten, einen Körper zu erschaffen, daß es aber unmöglich sei, ein nacktes Gehirn einzupflanzen und daß soviel Daten übermittelt werden müßten, daß die Verbindung nur auf sehr kurze Distanz
    klappen könnte.«
    »Oh.« Alex konnte nicht anders, er mußte sie einfach
    anstarren – das war sein Traum, sein Tagtraum… sein…
    »Jedenfalls schien es mir«, fuhr sie fort, »daß dieser Körper für ein GehirnSchiff perfekt geeignet sein müßte. Ich meine, wir verfügen doch bereits über sämtliche Schnittstellen, und es wäre auch nicht sehr viel schwieriger, einen Körper von innen zu beherrschen als einen Servoroboter. Aber er hatte in die Firma bereits investiert und mir gesagt, daß es höchst
    unwahrscheinlich sei, daß sie jemals einen solchen Körper bauen würden, weil es dafür keinen Markt gäbe, weil er so viel kosten würde wie der Freikauf eines GehirnSchiffs aus seinem Vertrag.«
    »Aber wie…«
    Sie lachte laut. »Deshalb habe ich meinen Anteil unserer Zulagen dazu verwendet, noch mehr Aktien aufzukaufen! Ich habe die Mehrheit erworben und sie dann angewiesen, mir einen Körper zu bauen! Ich muß mich nicht unbedingt aus dem Vertrag freikaufen, ich will es eigentlich auch gar nicht…
    nicht, seitdem das Institut beschlossen hat, uns den EsKa-Heimatwelt-Auftrag zu geben.«
    Alex schüttelte den Kopf. »So einfach war das? Das klingt fast unmöglich. Haben sie sich denn nicht gesperrt?«
    »Dazu waren sie viel zu glücklich darüber, daß ich sie auf ihren alten Posten ließ«, meinte sie zynisch. »Schließlich hatte ich als Mehrheitsinhaberin ja das Recht, sie alle auf der Stelle zu feuern und meinen eigenen Aufsichtsrat zu besetzen. Aber das Sonderbarste muß ich

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